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Teutschenthal hatte auch 2021 einiges zu bieten! Nach dem spektakulären Sturz von Jorge Prado und Jeffrey Herlings am Zielsprung wechselte das Red Plate zurück zu Tim Gajser. Tom Vialle wurde in der MX2-Klasse der Sieg aberkannt.

MXGP - Sturz mit schweren Folgen?
Es war die Szene des Wochenendes: Tabellenleader Jeffrey Herlings (2-3) und Jorge Prado (1-DNS) fuhren nach runden langen Kopf-an-Kopf-Duell nebeneinander auf den langen Zieltable zu, Prado kam in der Anfahrt in leichte Schräglage und sprang quer über den Table. Mit 0,143 Sekunden Vorsprung gewann der Spanier vor Herlings, verlor aber fast alles. 

Die Markenkollegen stießen in der Luft zusammen und stürzten beide heftig. Glück im Unglück für beide! Während Herlings nahezu unverletzt blieb und das zweite Rennen unter Schmerzen bestritt, musste Prado im Krankenhaus am Oberkörper genäht werden. Herlings: „Was soll ich dazu sagen? … Mein Knie ist okay, aber ich hatte so starke Schmerzen, dass ich nicht mal daran dachte im zweiten Lauf die Lücke nach vorn zu schließen.“ Der Niederländer wurde lächelnd Tageszweiter - das sieht man sonst eher selten.

Der lachende Dritte war am späten Sonntagnachmittag Tim Gajser (3-1). Im ersten Lauf fuhr der Slowene im Schatten vom KTM-Duell an der Spitze auf Position drei. Ohne Prado und mit angeschlagenem Herlings drehte Gajser allerdings auf. Runden lang studierte er die Linien vom ebenfalls wiedererstarkten Febvre (4-2) und ging nach zwei Drittel der Renndistanz vorbei. Übrigens an der gleichen Stelle wie schon im ersten Umlauf. Zwei Punkte trennen Gajser und Herlings nun an der Spitze.

Dahinter liegt Febvre in Lauerstellung. Der Franzose präsentierte sich erneut stark, zog aber wie so oft diese Saison am Ende den kürzeren. Mit 8 Punkten Rückstand ist der Kawa-Pilot weiterhin in Schlagdistanz und am kommenden Wochenende geht es zum Heimspiel nach Lacapelle Marival. Die französischen Fans werden ihn nach vorn peitschen.

Die deutsche GP-Hoffnung Henry Jacobi (20-DNF) hatte nichts zu lachen im Talkessel. Der Fan-Liebling beendete den ersten Lauf nur als 20. und musste den zweiten Durchgang vorzeitig aufgeben. Der Thüringer bekam nach einem Schlag aufs Hinterrad starke Schmerzen im Rücken und konnte nicht mehr weiterfahren. Wer Jacobi kennt, der weiß, dass er ein Beißer ist und die Schmerzen groß gewesen sein müssen. Im Nachhinein berichtete Jacobi davon, dass er sich bereits in der Woche vor dem MXoN verletzte. Es bleibt abzuwarten, wie es nun weitergeht.



MX2: Vialle gewinnt und verliert den Sieg
Tom Vialle (1-3) gewann beide Rennen in der MX2-Klasse, wurde jedoch im zweiten Moto wegen Missachtung der gelb geschwenkten Flagge um zwei Positionen strafversetzt. Zuvor hatte er zumindest für den Sieg im ersten Heat ordentlich kämpfen müssen. Sein Teamkollege Rene Hofer (2-4) fuhr nämlich den besten GP seiner Karriere, führte elf Runden lang das Rennen an und holte heuer sein erstes GP-Podium überhaupt!

Nach der Strafversetzung um zwei Plätze von Vialle stand Maxime Renaux (3-1) ganz oben auf dem Podium. Der Tabellenleader baute seiner Führung damit weiter aus und kommt aus dem Grinsen nicht mehr raus. 

Auf Platz zwei der Tabelle ist mittlerweile sein Teamkollege Jago Geerts (5-2) angekommen. Der Belgier wird nach seiner Arm-Op in der Sommerpause nun immer schneller und verwies Mattia Guadagnini (13-10) auf die dritte Position. Der Italiener stürzte in den beiden Rennen und verlor dadurch reichlich Punkte. 

Was ist noch passiert?
- Simon Längenfelder (6-11) performte vor allem im ersten Durchgang hervorragend. Nach Premium-Start fuhr der Deutsche auf dem siebten Rang ins Ziel und zeigte mal wieder, was für den erst 17-Jährigen in Zukunft möglich ist. Apropos Zukunft: Dem Vernehmen nach wird Simon 2022 ins Lager von Claudio DeCarli wechseln und der Italiener verpasste schon einigen Diamanten den richtigen Schliff.

- Sowohl Benistant (16-9) als nun Tabellensechster als auch Guadagnini (Tabellendritter) stürzte jeweils in beiden Läufen und versauten sich somit ihre Rennen.

- Erfreulich war die deutsche Beteiligung beim Heim-GP. In den vergangenen Jahren war dies nur vereinzelt der Fall, was wohl ach am fehlenden Support des DMSB liegt. Nun denn, in der MXGP waren Tim Koch (26-24), Stefan Ekerold (DNF-22) und Mike Stender (DNF-DNS) als Gäste dabei. Unter die MX2-Piloten mischte sich neben den Stammpiloten Noah Ludwig (30-DNS), Marnique Appelt (22-26) und Paul Haberland (27-28) nur Nico Greutmann (25-24), der prompt als bester des Viertrupps den Tag beendete.

- Gleiches galt auch für die EM-Klassen. Während Nicholas Lapucci (1-1) seine Siegesserie in der EMX250 fortsetzte und den Zweitakter durch den Talkessel prügelte, gab Jeremy Sydow (7-9) nach langer Verletzungspause sein Comeback. Der Sachse startete wie gewohnt stark und holte stolze 26 Punkte. Direkt dahinter kam mit Max Spies (9-8) der nächste Deutsche ins Ziel. Mit Constantin Piller (36-22) und Tom Schröder (31-34) schafften zwei weitere Deutsche die Qualifikation, blieben aber ohne Punkte.

- Bei den 125ern fehlte im Talkessel mit Haakon Osterhagen der Spitzenreiter der Klasse. Der Italiener Valerio Lata (2-13) wusste dies trotz eines schlechten zweiten Laufes zu nutzen und übernahm die Führung in der Meisterschaft. Tagessieger wurde Van Erp (1-4) vor Bruce (3-2) und Lucas Coenen (4-3). Aus deutscher Sicht sammelten Maxi Werner (19-25) und Valentin Kees (22-15) Punkte, Erik Rakow (24-27) und Leon Rudolph (31-37) qualifizierten sich bei ihrem Gaststart.

Ergebnisse MXGP

Ergebnisse MX2

Punktestand MXGP

Punktestand MX2

Foto: HRC/Bavo Swijgers

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