Am Wochenende beginnt die Motocross-WM in Katar. Im Fokus steht nicht nur aus deutscher Sicht die Königsklasse MXGP. Das Feld hat eine nie gekannte Qualität. Fünf Weltmeister und 18 Grand Prix Sieger stehen am Start.
Angeführt von Titelverteidiger Tim Gajser und Achtfach-Champ Tony Cairoli stellen sich 25 Piloten dem WM-Auftakt in Losail. Alleine Cairoli und Klassenneuling Jeffrey Herlings kommen zusammen auf 138 Grand Prix Erfolge! Nummer drei der Rangliste ist der Belgier Clement Desalle (20 GP Siege). Tim Gajser steht bei 12, alle 2015 und 2016 errungen.
Damit sind vier der Titelaspiranten genannt. Komplettiert wird das Favoriten-Tableau von Romain Febvre, der wie Gajser bei 12 Siegen steht, elf davon in der MXGP. Deutsche und Max Nagl-Fans hoffen auf eine Saison des Husky-Piloten wie 2015, als er bis zu seiner Fußverletzung die WM anführte. Nagl steht bei neun Siegen, fünf davon holte der Bayer in den letzten drei Jahren.
Neben Herlings, Cairoli, Gajser und Febvre ist der Franzose Jordi Tixier Weltmeister Nummer fünf im Feld. Tixier konnte sich zweimal in die Siegerliste eintragen (2014, MX2). Damit hat der 24-Jährige jedenfalls mehr Siege vorzuweisen als Evgenji Bobryshev, Glenn Coldenhoff und Arnaud Tonus (alle 1).
Die weiteren Grand Prix Sieger in der MXGP 2017 heißen Jeremy van Horebeek, Gautier Paulin, Kevin Strijbos, Shaun Simpson, Valentin Guillod, Max Anstie, Tanel Leok und Rui Goncalves. Ken de Dycker fehlt beim Auftakt. Der großgewachsene Belgier ist fünffacher GP-Sieger.
Ex-Vizeweltmeister van Horebeek zählt nach seinen starken Auftritten in der Vorsaison auf jeden Fall zum erweiterten Favoritenkreis, auch wenn der Yamaha-Fahrer seit 2013 nur einen Sieg auf dem Konto hat. Gautier Paulin, ebenfalls ehemaliger Vizeweltmeister, kam letzte Saison in seinem zweiten Honda-Jahr unter die Räder. Aber der dreifache MXON-Sieger hat das Talent, die Erfahrung und das Potenzial, Gajser und Co. Paroli zu bieten.
Eine erste Standortbestimmung liefert das Qualirennen am Freitag. Die ersten beiden Läufe der Saison 2017 folgen dann am Samstagabend unter Flutlicht. Im Vorjahr zeigte Tim Gajser der Konkurrenz den Auspuff. 2015 siegte Max Nagl.
Zwischen dem Auftakt in Katar und dem Finale in Villars-sous-Ecot (16./17.09., Frankreich) liegt eine lange Reise mit 17 Grands Prix auf vier Kontinenten. Vermutlich erst dann steht fest, ob der alte auch der neue Weltmeister ist.