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Der MXGP von Lommel gilt als ein Highlight im Kalender. Das Rennwochenende in Belgien stellte sowohl für die Motorräder als auch für die Fahrer eine echte Herausforderung dar. Die Tiefsandstrecke, nicht zu Unrecht als das härteste Rennen der Saison bekannt, trennt die Spreu vom Weizen: Während die einen zittern, grinsen die anderen.

MX2: De Wolf Laufsieg 1, Längenfelder Laufsieg 2
In der MX2-Klasse wurde WM-Leader Kay De Wolf seiner Favoritenrolle gerecht, machte jedoch zahlreiche Fehler. Das erste Rennen des Husqvarna-Piloten war geprägt von Topspeed, Sturz und Überholmanövern. Auch im zweiten Lauf blieb er nicht sturzfrei und verbaute sich so ein perfektes Wochenende. Dennoch reichte ein starkes 1:2-Ergebnis für den GP-Sieg. Yamaha-Pilot Rick Elzinga wurde Zweiter: Er hat zwar nicht den Topspeed, aber im Gegensatz zu De Wolf absolvierte er beide Rennen sauber. Sehr beeindruckend fuhr Simon Längenfelder. Der Deutsche kämpfte im ersten Lauf mit Fahrwerksproblemen und kam nicht über Rang 8 hinaus. Im zweiten Durchgang zündete er jedoch die Bombe und fuhr mit neuen Einstellungen einen seiner stärksten Läufe überhaupt. Erst nach der Zieleinfahrt erfuhr er, dass er das Rennen gewonnen hatte und als Dritter auf dem Podium stand.
 
Kay De Wolf:„Insgesamt war es ein wirklich positives Wochenende. Die Sache ist, dass wir jedes Wochenende versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen und unsere Position an der Spitze der Meisterschaft zu behaupten. Manchmal bedeutet das nicht, jedes einzelne Rennen zu gewinnen. Ich muss auch kritisch sein, weil das zweite Rennen nicht gut genug war – ich habe zu viele Fehler gemacht, die nicht hätten passieren dürfen – also werde ich auf jeden Fall daran arbeiten. Ich bin glücklich, endlich in Lommel gewonnen zu haben.."
 
MX2-Tageswertung


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Kay De Wolf in #Lommelwood
 
MXGP: Herlings kämpft und triumphiert
In der MXGP spitzt sich der Dreikampf um die Weltmeisterschaft weiter zu. Tim Gajser kann momentan nichts gegen seine Verfolger Jeffrey Herlings und Jorge Prado ausrichten und muss zusehen, wie sie ihm GP für GP Punkte abnehmen. Der tiefsandige Boden ist nicht Gajsers Metier, wie das Ergebnis 5-4 deutlich zeigt. Extrem spannend wurde der Kampf an der Spitze. Jorge Prado brachte seine Werks-GasGas in beiden Läufen nach den Starts zunächst auf Platz eins, während sich der Sandkönig Jeffrey Herlings erst durchs vordere Mittelfeld kämpfte.

Der "fliegende Holländer" schaffte es Runde für Runde, näher zu kommen und fuhr die KTM so zum Doppelsieg! Prado, der lange Zeit in Lommel lebte, wird Gesamtzweiter. Der lachende Dritte ist der Franzose Romain Febvre. Die Nr. 1 bei Kawasaki kehrte erst in Loket von einer Verletzung zurück und stand schon einen GP später wieder auf dem Podium.
 
Aus deutscher Sicht erlebt Tom Koch einen erfolgreichen Grand Prix. Mit zweimal Rang 11 gelingt ihm ein Endergebnis in den Top 10. Max Spies wird 16., Cato Nickel 26. und Mark Scheu 28.

Jeffrey Herlings: „Es war ein richtig gutes Wochenende. Im ersten Rennen habe ich mehrmals versucht, denselben Typen zu überholen, bin dabei aber gegen ihn gefahren und habe mir das Knie angeschlagen. Das bedeutete, dass ich mich aufwärmen und es beim Start des zweiten Rennens etwas ruhiger angehen lassen musste. Jorge war am Start der Rennen wirklich stark, also musste ich einen Rhythmus finden und versuchen, nicht zu übertreiben. Ich bin an ihm vorbeigegangen, habe eine kleine Lücke rausgefahren und es dann geschafft. Jeder Punkt zählt, und ich habe heute um jeden gekämpft. Es ist eine tolle Strecke, und im Sand bin ich offensichtlich stark. Ich wurde in Sardinien geschlagen, aber ich werde immer besser und fahre mehr wie früher. Ich freue mich auf das nächste Rennen und dann bald auf meinen Heim-GP."
 
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Ist im Tiefsand Daheim: Jeffrey Herlings.
 
Weitere Ereignisse in Lommel

WMX-Leaderin gegen die MX2
Lotte van Drunen stellte sich als junge Dame der MX2-Elite. Die "Princess of Sand" schlug sich gegen die Männer wacker, konnte ihren Speed aber nicht über die volle Distanz halten. Bei den Damen in der WMX dauern die Rennen nur 20 Minuten + 2 Runden, bei den Männern hingegen 30 Minuten + 2 Runden mit einer Pause von etwa 1,5 Stunden. Im Tagesklassement belegte sie mit einem Punkt den 21. Platz – eine tolle Leistung, Lotte!

Ducati und Seewer?
Jeremy Seewer hatte öffentlich gemacht, dass er mit seinem aktuellen Arbeitsgerät nicht zurechtkommt. Er wurde von Kawasaki als Podiumskandidat engagiert, schaffte es bisher aber nur beim GP von Italien in Maggiora aufs Podium. Inoffiziellen Berichten zufolge soll der 30-Jährige kurz vor der Vertragsunterzeichnung beim Offroad-Neueinsteiger Ducati stehen, um das Projekt im Rennmodus voranzubringen. Derzeit verbessern MX-Legende Antonio Cairoli und Alessandro Lupino das 450er Bike, das in der kommenden Saison für Aufsehen sorgen soll.

Geerts und das Comeback
Am Mittwoch der vergangenen Woche erhielt Jago Geerts das grüne Licht vom Arzt, um beim Belgien-GP mitzufahren. Am Samstag absolvierte der 24-Jährige mehrfache Vizeweltmeister die Trainings- und Qualifikationssessions. Am Sonntag entschied er sich nach dem Warm-Up jedoch gegen eine Teilnahme am Rennen, da er sich noch nicht fit genug fühlte.

KTM und Nestaan
Die Position der Pierer Mobility Marken ikann aktuell als "kompliziert" bezeichnet werden. Durch verschiedene Sparmaßnahmen, Kündigungen und Neusortierungen ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Der aktuelle Stand sieht vor, dass sich das offizielle Red Bull KTM Werksteam wieder mit dem Team De Carli zusammenschließt und ein einheitliches orangefarbenes Setup bildet. Erste Gerüchte besagten, das holländische Factory Team Nestaan Husqvarna solle geschlossen werden, doch dieses Thema ist nun geklärt: Nestaan unterschrieb einen Mehrjahresvertrag und bleibt als Husky-Werksteam bestehen. GasGas wird sich hingegen künftig verstärkt im Jugendförderprogramm engagieren. 
 

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