Erste Schlammschlacht des Jahres in der US Motocross Meisterschaft. Marvin Musquin und Eli Tomac teilen sich in Unadilla die Laufsiege. Ken Roczen (7-7) fällt in der Tabelle zurück auf Platz vier.
Einsetzender Regen am Samstagmorgen sorgte auf dem traditionsreichen Wiesenkurs im Staat New York für chaotische Bedingungen. Die Anzahl der Boxenstopps erinnerte an ein Formel 1 Rennen. Dabei wusste nicht nur Musquin die Erfahrung aus zahlreichen Schlammrennen in Europa zu nutzen. Landsmann Dylan Ferrandis kam auf der rutschigen Piste fast noch besser zurecht, zum ersten Mal in seiner US Karriere gewinnt Ferrandis beide (250er) Läufe an einem Tag.
Trotz der megaschweren Verhältnisse blieben Verwerfungen in der Meisterschaft aus. Musquin musste sich im ersten Lauf der Königsklasse von Tomac überholen lassen. Beide wechselten zu unterschiedlichen Zeiten im Rennen ihre Brillen. Im zweiten Heat auf leicht abtrocknender Bahn ließ Musquin seinem Titelrivalen dann keine Chance. Hinter den beiden Dominatoren landeten die aus New York stammenden Phil Nicoletti (3-5) und Justin Barcia (8-3) auf den Plätzen. In der Tabelle bleibt Tomac zwei Rennen vor Schluss 15 Punkte vor Musquin.
Ken Roczen nahm mehrere Bodenproben und kam über zwei siebte Ränge nicht hinaus. Im Kampf mit Barcia kann sich der Deutsche weiter aus eigener Kraft den dritten Platz auf dem Meisterschaftspodest sichern. GNCC-Ausnahmekönner Kailub Russell buchte im ersten Rennen einen guten sechsten Platz. In Lauf zwei kolliderte Russell mit einem Konkurrenten. Ohne Hinterradbremse musste er vorzeitig die Segel streichen.
Bei den 250ern gewann Dylan Ferrandis den ersten Lauf mit über einer halben Minute Vorsprung auf seinen Teamkollegen Aaron Plessinger. Im zweiten Lauf trennten die beiden Yamaha-Asse weniger als fünf Sekunden. Weil Plessingers nächste Verfolger allesamt die Top fünf verfehlten, ist ihm der Titel so gut wie sicher. Dem 21-Jährigen fehlt nur noch eine Handvoll Punkte zu seinem ersten Outdoor-Titel.
"Es war ein wirklich großer Kampf über den ganzen Tag", sagte Ferrandis. "Meine Erfahrung aus Europa hat viel geholfen. Ich bin gewohnt, dass ich keine Besichtigungsrunde habe. Der Boden hier ist fantastisch im Regen, es war eine gute Rennpiste. Ich habe nicht oft die Gelegenheit mit Aaron zu fighten, heute war etwas besonderes. Es ist schön, sich gegenseitig zum Sieg zu pushen."
Unterdessen nominierten die USA ihr Team für das Motocross der Nationen. Tomac (MXGP), Plessinger (MX2) und Barcia (Open) bilden wie erwartet das US Trio beim Heimspiel im Oktober. Barcia startete bereits drei Mal beim MXON: 2012, 2013 und 2015. Tomac war 2013 und 2014 Teil des Teams. Für Plessinger ist der Nationenwettbewerb Neuland.
"Die Gelegenheit dein Land beim MXON vor den Augen der ganzen Welt zu repräsentieren, ist unvergleichlich", wird Teamcaptain Eli Tomac zitiert. "Dieses Jahr in Red Bud ist ein anderes Level für den gesamten Event, die Fans werden durchdrehen. Justin, Aaron und ich werden bereit sein. Es ist eine Strecke, die unserem Stil entgegenkommt. Ich habe ein wirklich gutes Gefühl, dass wir die Chamberlain Trophy zurückholen."
Team USA - Plessinger, Teamchef Roger DeCoster, Barcia, Tomac (v.l.n.r.)
AMA Motocross Meisterschaft
Unadilla (New York)
11.08.2018
450ccm
1. Marvin Musquin, FRA, KTM 2-1
2. Eli Tomac, USA, Kawasaki 1-2
3. Phil Nicoletti, USA, Husqvarna 3-5
4. Justin Barcia, USA, Yamaha 8-3
5. Blake Baggett, USA, KTM 5-6
6. Benny Bloss, USA, KTM 4-10
7. Ken Roczen, GER, Honda 7-7
8. Weston Peick, USA, Suzuki 9-8
9. Cooper Webb, USA, Yamaha 16-4
10. Toshiki Tomita, JPN, Honda 10-9
250ccm
1. Dylan Ferrandis, FRA, Yamaha 1-1
2. Aaron Plessinger, USA, Yamaha 2-2
3. Mitchell Harrison, USA, Husqvarna 4-4
4. Joey Savatgy, USA, Kawasaki 8-3
5. Chase Sexton, USA, Honda 5-8
6. Shane McElrath, USA, KTM 3-14
7. Alex Martin, USA, KTM 10-7
8. Colt Nichols, USA, Yamaha 7-10
9. Justin Cooper, USA, Yamaha 12-6
10. Michael Mosiman, USA, Husqvarna 6-13