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Die 71. Auflage des ADAC Motocross Kamp-Lintfort am 1. Mai war für alle Beteiligten eine echte Herausforderung: Die plötzlichen frühsommerlichen Temperaturen forderten den Akteuren beim Racing alles ab. Aber auch viele Helfer waren im Laufe des Tages am Limit. Trotz allem erlebten die über 3.000 Motorsportfreunde spannende Rennen der MX Nationals in den Klassen Open und Quad. Zudem feierten die Damen des DMV MX Ladies Cup einen erfolgreichen Einstand.

Die Rennstrecke am Eyller Berg liegt in einem Landschaftsschutzgebiet mit einer fragilen Flora und Fauna. Bei der Vorbereitung des Areals hat der Naturschutz einen hohen Stellenwert. Dabei kann das Bahnbauteam seit Jahrzehnten auf die fachkundige Beratung durch Otto Sartorius vom NABU Kamp-Lintfort bauen. Trotz Krankenhausaufenthalt hat der Naturschützer ein paar Stunden "Urlaub" bekommen, um dem Motocross-Spektakel einen Besuch abzustatten.

DMV MX Ladies Cup

Da der Saisonstart im hessischen Aufenau buchstäblich ins Wasser fiel, wurde erst am Maifeiertag das Titelrennen eröffnet. Schon vor dem Rennen war die 10-fache Meisterin Larissa Papenmeier zuversichtlich: "Es wird nicht leicht, mich zu schlagen." Und so kam es dann auch. Trainingsbestzeit und zwei Laufsiege, trotz eine mäßigen Starts im ersten Durchgang. Beim zweiten Schlagabtausch zog "Lare423" den Holeshot und siegte unangefochten. Harte Konkurrenz gab es aus dem Nachbarland. Die Niederländerin Danee Gelissen hielt die deutschen Wettbewerberinnen allesamt hinter sich und eroberte den zweiten Platz auf dem Podium.

Alicia Reitze als Drittplatzierte verfügt bereits über WM-Erfahrungen mit dem SYE-Racing-Team-423. Die Kasselerin hielt zuerst Fiona Hoppe (Arnsberg) und im zweiten Lauf Lisa Michels (Spessart) hinter sich. Für Hoppe, mehrfache Vizemeisterin im Ladies Cup, lief es nach der zweitbesten Trainingszeit nicht so rund. Die Husqvarna-Fahrerin verdrängte aber mit einem 4-5 Resultat in den Läufen die Honda-Pilotin Janina Lehmann (St. Georgen) denkbar knapp auf den fünften Gesamtrang. "Local Hero" Annika Erpeka aus Bedburg-Hau errang im starken Feld der 33 Teilnehmerinnen einen beachtlichen 17. Platz in der Tageswertung.

Ergebnis Ladies Cup

DMX Open

Welche Rolle der Franzose Boris Maillard bei der Titelvergabe 2024 spielen wird, ist eine spannende Frage. Der Auftakt der DMX Open ging bereits im März im schwäbischen Schnaitheim bei anhaltenden Regenfällen über die Piste. Hier hatte der letztjährige Meisterschaftsdritte gleich einen Ausfall zu beklagen. Doch in Kamp-Lintfort wurde der Fahrer des Teams "stielergruppe.mx Johannes-Suzuki" zum große Dominator. Trainingsbestzeit und zwei nie gefährdete Laufsiege bescherten die Maximalpunktzahl und in der Meisterschaft einen großen Schritt nach vorn.

Richtig spannend ging es bei den Verfolgern zu. Der amtierende Deutsche Meister Tim Koch gegen den aktuellen DMX-Leader Noah Ludwig. Der hatte im ersten Lauf noch die Nase vorn. Während dem zweiten Schlagabtausch machten die beiden Kontrahenten hinter Lukas Platt richtig Tempo und zogen in der Schlussphase am Gummersbacher vorbei.

Für Ludwig reichte es aber nicht zu einem finalen Angriff und so musste der KTM-Fahrer sich mit dem dritten Platz auf dem Podium abfinden.

Teamkollege Lukas Platt haderte im ersten Lauf mit dem Setup seiner Maschine und einem schlechten Start. Die Aufholjagd auf Platz sechs hatte dann zu viele Körner verbraucht, sodass Platt in Lauf zwei, trotz Holeshot, am Ende nicht mehr dagegen halten konnte. Mike Stender aus Eutin glänzte mit der zweitbesten Zeit im Training und schob sich mit einem 4-5 Resultat noch vor Platt in der Tageswertung.

Ergebnis DMX Open