Seit 20 Jahren wartet Kawasaki auf einen Titel in der Top-Kategorie der Motocross-WM. Mit insgesamt sechs offiziell unterstützten Piloten gehen die Japaner mit einem Großaufgebot in die MXGP-Saison 2019.
In seinem vierten Jahr in grün nimmt Clement Desalle dann einen neuen Anlauf - wie gehabt mit Unterstützung von Monster Energy. Jetzt wurde verkündet, dass das Kawasaki Racing Team und Monster ihre fünfjährige Zusammenarbeit verlängern. Desalle und Teamkollege Julien Lieber bilden weiter das Duo im Werksteam. Der Wallone Desalle hat am Wochenende in Imola beste Chancen, sich den dritten Platz in der WM zu sichern. Das wäre eine persönliche Bestmarke der letzten fünf Jahre. Der dreifache Vizeweltmeister kam ohne Verletzung durch das Jahr, gewann einen Grand Prix und stand acht Mal auf dem Podest. Lieber hat in seinem MXGP-Rookiejahr noch die Möglichkeit, beim Saisonfinale bis auf Platz zwölf vorzustoßen.
Steve Guttridge (Kawasaki Motors Europe): "Die Nachricht, dass wir unsere großartige Partnerschaft und Beziehung zwischen Monster Energy und unserem MXGP-Werksteam fortsetzen, wird von allen bei Kawasaki sehr geschätzt. Die harte Arbeit vom Team und Kawasaki Heavy Industries in dieser Saison mit der KX450F-SR bedeutet, dass Clement der einzige Fahrer ist, der einen Grand Prix gegen den Titelverteidiger und gegen den neuen Weltmeister gewinnen konnte. Das Level ist unglaublich hoch, aber mit der Bestätigung der Unterstützung durch Monster Energy werden wir weiter mit dem Werk den bestmöglichen Grundstein legen - und die brandneue KX450F gibt unseren Fahrern die beste Chance, auch 2019 um den Titel zu kämpfen."
Aktuell zwei Plätze vor Lieber in der WM rangiert Alessandro Lupino. Der Italiener startet im niederländischen Gebben van Venrooy Team und ist dort auch bestätigt für künftige Aufgaben. Als neuer Teamkollege kommt 2019 der Franzose Benoit Paturel, immerhin schon Grand Prix Sieger in der MX2. Paturel bekam im ersten Jahr in der Königsklasse kein Bein auf den Boden. Der 23-Jährige kann nur auf bessere Zeiten hoffen, nachdem er in zwei Teams fuhr, ohne eine Rolle zu spielen.
Alessandro Lupino
Neu von Kawasaki unterstützt wird das Team BOS GP. Evgenji Bobryshev bleibt den französischen Fahrwerksspezialisten erhalten, der Russe pilotierte bisher eine Suzuki. Neu dazu kommt der erfahrene, aber in der MXGP eher mäßig erfolgreiche Tommy Searle. Der Brite ist dreifacher MX2-Vizeweltmeister, konnte aber seit 2013 kaum Highlights setzen mit dem 450ccm Bike. Searle geht in seine siebte Saison in der Top-Kategorie, es wird seine sechste mit Kawasaki.
In der Breite sind die Japaner also gut aufgestellt. Neben Desalle, dem nach Jeffrey Herlings und Tony Cairoli dritterfolgreichsten aktiven Fahrer in der MXGP, hat man fünf weitere Piloten, die es regelmäßig in die Top 15 schaffen können. In der Spitze bleibt KTM mit Weltmeister Herlings und Neunfach-Champ Cairoli der Benchmark. Die Österreicher holten seit 2010 sieben von neun möglichen Titeln. Seit dem letzten Kawa-Titel von Sebastien Tortelli (1998) gewann Yamaha sieben, Honda und Suzuki jeweils drei Mal in der Königsklasse der Motocross-Weltmeisterschaft, deren Bezeichnung dabei mehrfach wechselte: 250ccm, MotocrossGP, MX1, MXGP.