Bei eisiger Kälte in Valkenswaard landet Jeffrey Herlings einen weiteren Heimsieg. Der 23-Jährige Vizeweltmeister gewinnt saisonübergreifend bereits seinen fünften Grand Prix in Folge.
Titelverteidiger Tony Caroli hatte durchaus Chancen. Im ersten Lauf führte der Italiener über die halbe Distanz, bevor ihn ein Sturz hinter Herlings zurückwarf. Im zweiten Durchgang lag Cairoli sogar 15 Runden voraus, aber wieder musste er sich seinem Red Bull-Kollegen geschlagen geben. Den totalen KTM-Durchmarsch verhinderte Gautier Paulin (7-3) als Dritter, der sich im zweiten Lauf unmittelbar vor Glenn Coldenhoff (5-4) klassierte.
Herlings baut seine Erfolgsbilanz auf dem Eurocircuit auf acht Siege aus (bei neun Starts). Entsprechend gab er sich euphorisch. "Ich bin super glücklich. Wir haben hart dafür gearbeitet und es sieht so aus, dass wir jede Woche besser werden. Ich danke dem Team und allen im Umfeld für ihren Einsatz. Dieses Ergebnis ist fantastisch."
Mit Blick auf den nächsten Grand Prix in Spanien bereits am kommenden Wochenende ergänzte der Seriensieger: "Ich bin in Red Sands viel gefahren, die Jungs dort haben einen tollen Job mit der Strecke gemacht. Ich hoffe, die Temperaturen sind gnädiger zu uns".
Jeremy van Horebeek (#89) verlor ein mögliches Podium durch einen Crash in Lauf zwei. So wurden Romain Febvre (5.) und Jeremy Seewer (8.) die bestplatzierten Yamaha-Fahrer in einem Feld, in dem Tim Gajser bei seinem Comeback auf neun landet. Max Nagl (11-14) verpasst zweimal die Top ten.
Wie in der Königsklasse MXGP dominierte KTM auch das Geschehen in der MX2. Weltmeister Pauls Jonass hatte es speziell im zweiten Lauf mit dem 17-Jährigen Spanier Jorge Prado zu tun. Jonass behält aber auch nach dem zweiten Grand Prix eine weiße Weste. Thomas Kjer Olsen liegt in der Tabelle 18 Punkte, der Australier Hunter Lawrence als WM-Dritter schon 33 Zähler zurück.
Eine gute Leistung zeigte Henry Jacobi. Der Thüringer lag im zweiten Lauf bis zur Rennmitte auf Position drei. Dummerweise stürzte der STC Husqvarna-Pilot in Runde 10 und musste aufgeben. Das beste Ergebnis aus deutschsprachiger Sicht kam zweifelsfrei von Rene Hofer. Der österreichische Teenager dominierte das Zeittraining und beide Läufe der EMX125. Im zweiten Lauf hatte das Ausnahmetalent eine satte halbe Minute Vorsprung auf den Schweden Filip Olsson.
"Ich bin wirklich happy mit dem Ergebnis vom Wochenende", so Hofer. "Gestern war großartig. Ich hatte die schnellste Zeit in der Qualifikation und holte nach dem Holeshot einen Start-Ziel-Sieg. Ich fühlte mich wirklich wohl. Die Bedingungen waren hart mit dem tiefen und schweren Sand und den niedrigen Temperaturen. Ich fuhr gut und unsere Starts funktionieren jetzt. Ich machte einen Fehler zu Beginn von Lauf zwei, aber holte mir die Führung prompt zurück. Das Team hat sehr hart gearbeitet für ein solches Ergebnis und wir haben meine Sandfähigkeiten trainiert. Wir werden versuchen die rote Nummerntafel des Führenden bis Saisonende zu verteidigen."
Für das beste Ergebnis in Valkenswaard aus deutscher Sicht sorgte Lion Florian als Zwölfter in der EMX125. Greg Smets, der Sohn von Fünffach-Weltmeister Joel Smets, holte sich den Gesamtsieg in der EMX300.
