Einer langen Tradition folgend lud der MSC Fürstlich Drehna als langjähriger Auftaktveranstalter des ADAC MX Masters zu seinem beliebten Frühjahrstraining. Bei kühlem und windigem, jedoch zumindest bis Sonntagnachmittag stabilem Wetter, nutzten zahlreiche Aktive die Möglichkeit, den Winterrost auf der Piste „Rund um den Mühlberg“ abzuschütteln oder sich schon gezielt auf den motorsportlichen Leckerbissen am zweiten April-Wochenende vorzubereiten. Unter anderem die zwei Spitzenfahrer aus der Top-Klasse ADAC MX Masters, Dominique Thury und Angus Heidecke.
Der 24-jährige Sachse Dominique Thury (Foto) aus Bad Schlema, der im vorigen Jahr hinter Meister Dennis Ullrich und dem fünftplatzierten Christian Brockel als Gesamtsechster der drittbeste deutsche Motocrosser war, und der in dieser Saison Teamkollege von „Yoda“ Brockel im Berliner Team KTM GST Berlin ist, meinte am Rande: „Das Frühjahrstraining ist für mich schon sehr wichtig, denn man kann schon mal einen Eindruck von der leicht modifizierten Strecke gewinnen. Natürlich ist sie nicht so wie am Renntag, denn dann werden sicherlich ein paar andere Spuren drin sein. Aber man bekommt schon mal ein Gefühl für den Track. Von daher denke ich, dass es gut ist, dass der MSC Fürstlich Drehna diese Möglichkeit anbietet. Außerdem gibt es in Deutschland nicht so viele Sandstrecken, da nehme ich Fürstlich Drehna schon immer gern mit, wenn es in den Terminkalender passt.“
„Zwar liegen mir Hartboden-Strecken etwas besser, aber ich bin auch schon im Sand gute Rennen gefahren – so hoffentlich auch in drei Wochen hier wieder. Die Strecke ist relativ speziell, da kommt es auf einen guten Rhythmus an. Ich war im vorigen Jahr Gesamtsechster, daran möchte ich anknüpfen. Hier möchte ich mit einem Platz in den Top 10 in die Saison einsteigen, dann wird man sehen, was noch geht.“
Heidecke konzentriert sich auf MX Masters und DM Open
Ähnliche Worte fand der zwei Jahre ältere Angus Heidecke aus Sandersorf im Südosten Sachsen-Anhalts, der das ADAC MX Masters 2015 auf dem fünften Gesamtrang beendete, parallel dazu viel Erfahrung in der Motocross-Weltmeisterschaft gesammelt hat, sich jedoch im Vorjahr zur Saisonmitte einen komplizierten Oberarmbruch zuzog. Er sagte: „Das Frühjahrstraining hier in Fürstlich Drehna ist immer eine gute Sache, weil die Strecke ja sonst nicht geöffnet hat. Drei, vier Wochen vor dem Rennen ist eigentlich optimal, das gibt es sonst kaum. Die Strecke ist heute am ersten Tag zwar noch relativ glatt, aber sie wird sicherlich noch schwieriger.“
„Mit meinem beschädigten Nerv habe ich zwar immer noch Probleme, aber es wird von Woche zu Woche besser. Mir ist gesagt worden, dass ein Nerv pro Tag einen Millimeter wächst. Von daher hoffe ich, dass in den nächsten drei Wochen diesbezüglich noch ein bisschen was passiert. Allzu oft bin ich in diesem Jahr noch nicht gefahren, da kommt mir diese Möglichkeit hier sehr gelegen. WM werde ich in diesem Jahr nur einmal fahren – in Teutschenthal. Mein Hauptaugenmerk liegt auf den Masters und der DM Open. Mein Ziel ist es, am Ende ganz oben zu stehen. Ob es funktionieren kann, weiß ich zwar noch nicht, aber man muss ja Ziele haben. Das Wichtigste ist, gesund zu bleiben.“
Gleichzeitig nutzte der MSC Fürstlich Dehna mit seinen vielen fleißigen Clubmitgliedern und Helfern die Trainingstage zum Frühjahrsputz der Anlage. Dazu erklärte der Club-Vorsitzende Christian Lehmann: „Wir wollen den Aktiven natürlich wieder eine sehr anspruchsvolle und sichere Strecke sowie den Teams gute Arbeitsbedingungen bieten. Wir haben zwar an den entscheidenden Stellen
erfahrene Funktionäre und Helfer, doch kommen auch immer wieder ein paar neue Leute zu uns. Von daher war es auch für sie sicherlich eine gute Gelegenheit, das Frühjahrstraining quasi als Generalprobe für das Rennwochenende am 8./9. April zu nutzen.“
Dazu fügte der beim Verein für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit verantwortliche Marcel Rentsch an: „Auch wenn wir ein eingespieltes Team sind, gibt es immer wieder ein paar Neuerungen – seitens der Serie und teilweise auch von uns neue Ideen, wie zum Beispiel das Verlegen der Helferbox. Von daher hat auch uns das Frühjahrstraining etwas gebracht.“