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Der Franzose Gautier Paulin ist seit 2008 ein fester Teil der Motocross-WM. Paulin war in dieser Zeit mit Kawasaki, Yamaha, Honda und Husqvarna unterwegs. Jetzt ist der 30-Jährige einer von drei Werkspiloten im Team Monster Energy Yamaha Factory MXGP. Der Routinier spricht ausführlich über seine Lage in der Krise.

"Persönlich bin ich nicht komplett weg vom normalen Leben", sagt der fünffache MXON-Sieger. "Im Winter ist es auch so. Ich sehe niemand, ich gehe nicht aus, mache keine Party, nur Essen, schlafen, Familie und Training. Jetzt ist der Unterschied, dass ich meine Familie nicht sehe, nur über Facetime. Ich habe alles, damit ich in Form bleibe, mit Training drinnen oder draußen. Ich kann mein volles körperliches Training durchziehen. Ich mache Sport wann immer möglich draußen, das war schon als Kind so, mein Trainer und ich haben den Plan angespasst. Ich trainiere in der Zone, in der ich möchte."

"Ich habe das irgendwie kommen sehen", so Paulin weiter. "Aber eine so große Pandemie konnte niemand ahnen. Vor dem ersten WM-Rennen sagte ich meiner Frau, wir müssen alles für unser Baby besorgen, damit wir im Extremfall alles haben. Wir reisen viel und wenn wir irgendwo hängen bleiben, wollte ich alles für das Kind bereit haben."

"Ich war überrascht. Wir sind die ersten beiden Grands Prix gefahren und sogar Argentinien stand im Raum. Nach Valkenswaard hatten wir um 10.15 ein Teammeeting. Da war uns allen klar, es ist ernst. Ich habe für meine persönliche Sicherheit sofort das Motorradtraining gestoppt. Es geht auch um die Sicherheit der Mechaniker."

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"Es ist eine große Herausforderung. Ich habe früh im Winter mit dem Training begonnen, aber ich bin okay. Wir können es im Moment nicht ändern. Wir nehmen es Tag für Tag. Der nächste GP soll im Juni in Russland sein. Das sind noch zwei Monate. Ob das so kommt, wer weiß das im Moment? Ich fokussiere mich und werde in Form sein. Das ist mein Job und ich liebe es sowieso fit zu sein. Ich mache das Beste aus dieser verrückten Situation. Es sind aktuell sechs Rennen in Folge geplant, acht in kurzer Zeit, das hatten wir noch nie."

"Motocross der Nationen mitten in der Saison macht keinen Sinn"

Zum Motocross der Nationen in seinem Heimatland sagt der Europameister 2007: "Das Virus ist da und die Probleme. Das Motocross der Nationen war immer am Saisonende. Es ist ein Geschenk für alle, die Motocross lieben. Wir feiern das Ende der Saison. Das Nationencross mitten in der Saison macht keinen Sinn für mich."

"Ich habe ein Motorrad, das ich liebe", unterstreicht der Werkspilot. "Für mich bedeutet das keinen Stress. Mein Motorrad ist bereit, ich war in den ersten Runden happy. Wir haben große Schritte gemacht. Wenn wir wieder fahren, dann konzentriere ich mich auf das Fahren, nicht auf das Testen. Es ist schwer zu sagen, wie lange es dauert, bis du dann bereit bist. Viel kann passieren, Blasen an den Händen zum Beispiel oder eine kleine Verletzung. Meine größte Sorge ist, dass wir nach Russland fahren und der Virus macht noch große Probleme. Dann ist es ein Pokerspiel. Ich will nicht krank werden, wenn es wieder losgeht."

Kraft und Ruhe schöpft der ehemalige MXGP-Vizechamp aus seiner familiären Situation. Letzten Mai wurden Paulin und seine Frau Clementine Eltern: "Ich bin gesegnet mit allem, was ich habe. Meine Familie ist sicher. Ich freue mich, das Baby wachsen zu sehen. Es ist wirklich schön. Es ist mein allerschönstes Geschenk. Ich bin sehr dankbar."

 

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