Motocross

Tim Gajser und Jorge Prado gewinnen in Lommel. Beide haben jetzt mehr als nur eine Hand am Titel. Henry Jacobi wird nach Sturz Neunter.

Gajser bleibt in Belgien ohne Laufsieg, steht aber trotzdem ganz oben auf dem Podest. Der Slowene beendet den ersten Lauf hinter Romain Febvre, den zweiten hinter Max Anstie. Auch wenn der Sieger in der MXGP zum neunten Mal diese Saison Gajser heißt (und der Slowene damit den historisch ersten HRC-Triumph auf der gefürchteten Sandpiste klarmacht), die Fans bekamen Abwechslung geboten.

Schnellster Mann am Wochenende war Max Anstie. Der Standing Construct KTM-Pilot gewinnt das Qualirennen und den zweiten Lauf, aber ein Startcrash in Rennen eins kostet Anstie den fast sicheren Sieg. Im zweiten Heat kann sich der Brite sogar in Führung liegend einen zweiten Sturz erlauben - und gewinnt trotzdem mit fünf Sekunden Vorsprung. Der 26-Jährige ist ein Spezialist für die Strecke in der Provinz Limburg. Anstie holte dort drei seiner insgesamt vier Grands Prix Siege in der MX2-Klasse.

Febvre gewinnt den ersten Lauf mit sieben Sekunden Vorsprung. Der Franzose wird anschließend nur Vierter und verpasst den Gesamtsieg um einen Punkt. Ansties Teamkollege Glenn Coldenhoff (3-3) bestätigt als Dritter seine Sandfahrerqualitäten. Jeremy Seewer auf Position vier vergrößert sein Punktepolster in der WM gegenüber den Markenkollegen Arnaud Tonus und Gautier Paulin.



In der MX2 gehen beide Laufsiege unangefochten an Jorge Prado. Wie Max Anstie 2014 bis 2016 gelingt dem Spanier der Lommel-Hattrick. Prado setzt auf seinem Weg zur Titelverteidgung eine Rekordmarke nach der anderen. Mit seinem dreizehnten Saisonsieg und dem zwölften in Folge zieht der Teenager gleich mit Jeffrey Herlings, dem das Kunststück gleich zweimal gelang. Weil der Däne Thomas Kjer Olsen im ersten Wertungslauf ohne Punkte bleibt, liegt Prado jetzt schon 144 Punkte voraus.

Henry Jacobi hält unterdessen WM-Rang fünf. Der Thüringer findet im ersten Rennen (8.) nicht zu seinem Rhythmus, im zweiten (12.) verhagelt ihm ein Sturz die Bilanz. Eine tolle Leistung vor Heimpublikum zeigt Fanliebling Jago Geerts. Nach einer famosen Aufholjagd in Lauf eins verliert der Belgier einen 100-prozentigen Podestplatz, als seine Yamaha in Lauf zwei den Dienst quittiert.