Verschiedene Medien berichten übereinstimmend, dass der fünffache Motocross-Weltmeister Eric Geboers ertrunken ist. Demnach sprang der 55-Jährige am Sonntagabend von seinem Boot aus ins Wasser eines Freizeitsees in Mol, um einen Hund zu retten - mit tragischem Ausgang. Geboers´ Leiche wurde am Montag nach längerer Suchachaktion geborgen.
Der Belgier war einer der Motocross-Superstars der glorreichen 80er Jahre. Nach zwei 125ccm WM-Titeln mit Suzuki (1982, 1983) und dem werksseitigen Ausstieg seines Arbeitgebers, wechselte "The Kid" 1984 in die 500ccm Königsklasse: damals die uneingeschränkte Top-Kategorie der Motocross-WM.
Bei HRC Honda kämpften Mitte der 80er Dave Thorpe (Weltmeister ´85, ´86, ´89), André Malherbe (Weltmeister ´80, ´81, ´84) und Geboers (500ccm Weltmeister ´88, ´90) um die interne Vormachtstellung. 1985 bildeten Thorpe, Malherbe und Geboers das vielleicht schillerndste Dream Team in der Geschichte der WM. Geboers schaffte es aber erst nach einem Intermezzo in der 250ccm Weltmeisterschaft und dem Titelgewinn 1987 auch in der Königsklasse auf den Thron. 1990 beendete der Belgier mit nur 28 Jahren seine Karriere.
Irgendwie scheint es, als läge ein Fluch über den Helden der goldenen Ära. Malherbe verletzte sich 1988 schwer bei der Rallye Dakar und ist seitdem gelähmt. Hakan Carlqvist, 500ccm Weltmeister 1983 und 250ccm Weltmeister 1979 (jeweils Yamaha), verstarb letztes Jahr nach einem Schlaganfall. Und Georges Jobé, wie Geboers eine belgische Motorsport-Legende - und zwischen 1980 und 1992 ebenfalls fünffacher Motocross-Weltmeister - starb schon vor fünf Jahren an Leukämie.
Und jetzt hat es Geboers mit nur 55 Jahren getroffen. Ruhe in Frieden, Eric.