Auf der wunderschönen Naturbahn von Lacapelle-Marival gab es ein weiteres Racing-Festival in der Königsklasse! Herlings und Febvre waren unantastbar und nahmen Gajser die WM-Führung wieder ab. Tom Vialle siegte das erste Mal auf heimischen Boden.
Der 1.620 Meter lange Rundkurs war vor Corona ein echter Pre-Season-Klassiker, daher war er vielen Fahrern der Track beim WM-Debüt in der Neuzeit bereits bekannt. Die verhältnismäßig enge Strecke machte den Piloten sichtlich zu schaffen und so betonten nahezu alle, dass es kaum Überholmöglichkeiten gab.
MXGP: Herlings vs. Febvre Eine Tatsache, die Schnellstarter Jorge Prado (16-12) sonst mit Kusshand nimmt, gilt er doch als äußerst schwer zu überholen. Für den Spanier war nach seinem Sturz in Teutschenthal aber bis zum Morgen des Renntages noch nicht klar, ob er überhaupt fahren kann. Er konnte, aber leider nicht so richtig: „Es war ein harter Tag für mich, denn ich hatte nicht viel Kraft im Arm“, sagte Jorge, der in beiden Rennen am Start das Gatter berührte und entsprechend schlecht startete. Gesamtrang 14 bedeuten immerhin einige Punkte.
Ganz vorne platzierte sich hingegen Jeffrey Herlings (2-1), wenn auch nicht in beiden Rennen bei der Zieldurchfahrt. In Lauf eins hatte der neue Tabellenführer mit Armpump zu kämpfen und musste Febvre (1-2) ziehen lassen: „Ich konnte ihn einfach nicht halten. Am Ende kam ich wieder heran, aber mir lief die Zeit davon“, schilderte Herlings.
In Lauf zwei übernahm der Niederländer schnell die Führung und baute einen soliden Vorsprung auf. Nach einem Fehler ging Febvre vorbei und Herlings kämpfte sehenswert um den Sieg. Der KTM-Pilot schaffte es nach unzähligen Attacken an Febvre vorbeizugehen und neben dem Tagessieg auch die Tabellenspitze zurückzuholen.
Febvre hingegen blieb für den ganz großen Sieg erneut auf der Strecke. Dennoch war es ein guter Renntag für den Kawa-Piloten, denn er holte seinen ersten Laufsieg seit dem GP in Lommel und feierte somit eine Art Comeback. Herlings und Febvre waren in Lacapelle das Maß der Dinge, was die über eine Sekunde schnelleren Rundenzeiten deutlich zeigten.
Tim Gajser (6-3) hingegen war etwas off, denn zwei Sekunden langsamer auf einer Runde zu sein, ist ungewöhnlich für den Weltmeister. Zudem haderte der Honda-Pilot mit schlechten Starts und der Strecke: „Ich wusste, dass die Starts auf der engen Strecke sehr wichtig sein werden.. Ich fand meinen Rhythmus nicht und musste mich besonders im ersten Moto durchbeißen. Es war ein frustrierender Tag, auch wenn ich am Ende auf dem Podium“, resümierte der Slowene, der als Dritter im zweiten Heat noch das Treppchen erklomm, aber dennoch die Tabellenführung los ist.
Knapp daran vorbeirauschte Jeremy Seewer (3-6), der endlich wieder zurück in alter Spur zu sein scheint und besonders als Dritter des ersten Heats glänzte: „Es war ein großes Comeback für mich.. es war mein bester GP des Jahres. Ich hatte wieder Spaß und fühlte mich heute richtig wohl auf dem Bike!“
MX2: Vialle lässt Fans jubeln Tom Vialle (1-1) zeigte bei seinem Heimspiel eindrucksvoll, warum KTM seinen Vertrag langfristig verlängerte. Der Titelverteidiger hat zwar im Meisterschaftskampf mit 116 Punkten Rückstand keine realistische Chance mehr, aber wenn er weiter Siege einfährt, dann könnte er die 25 Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten Jago Geerts (5-4) noch einholen. Zurück zu Lacapelle, wo Vialle Holeshot Nummer 10 und 11 eintütete und damit den Grundstein für seinen Doppelsieg legte.
KTM hatte aber noch weiteren Grund zu feiern, denn mit Mattia Guadagnini (2-3) stieg auch der zweite Werks-Pilot aufs Podium. Der Italiener überraschte bereits mit der schnellsten Zeit in der Qualifikation und profitierte auch etwas von den schlechten Starts des Tabellenleaders. Maxime Renaux (4-2) war mindestens auf dem Niveau seiner KTM-Kontrahenten unterwegs, hatte aber mit bescheidenen Starts zu kämpfen. Besonders in Durchgang eins zeigte er als echte Ausnahme, dass man auf dieser Strecke überholen konnte und fuhr von Position 10 auf 4 vor. Am Ende reichte es für die letzte Treppe auf dem Podium.
Rene Hofer (7-5) konnte sein Podiums-Erfolg aus Teutschenthal nicht wiederholen. Besonders in Durchgang eins machte der Österreicher einige Fehler, kam aber dennoch als Siebter ins Ziel. Platz fünf im zweiten Rennen zeigt, dass er noch in die Top Fünf der Endtabelle vorrücken könnte.
Und sonst? - Aus deutscher Sicht war es ein schwieriges Wochenende in Lacapelle. Henry Jacobi (DNF-18) hat weiterhin mit einer Trainingsverletzung zu kämpfen und stürzte zudem direkt zu Rennbeginn. Buddy Tom Koch (22-22) kam nicht in die Punkteränge und bei Simon Längenfelder (17-14) lief es ebenfalls nicht rund. Neue Chance für alle in Spanien.
- Jeremy van Horebeek (DNF-9) zeigte sich stark auf der Beta. In Heat eins war er nach zwei Drittel des Rennens immer noch Sechster, ging dann aber schwer zu Boden. Platz 9 im zweiten Moto bestätigt seine gute Form.
- Antonio Cairoli (5-4) ist weiter gehandicapt von seinem Sturz in Riola Sardo: „Es sind nun vier Wochen, in denen ich unter der Woche nicht trainieren kann. Das macht es natürlich schwer für mich.“ Ob sich das verbessern wird bleibt abzuwarten, denn bis zu Saisonende wird es keine Pause mehr geben.
- Die EMX250 wurde ausnahmsweise nicht von Nicholas Lapucci (12-1) gewonnen. Der Tabellenführer stürzte in Durchgang eins und kam nur als 12 ins Ziel. Seinen ersten Tagessieg holte dadurch Hakon Fredriksen (1-2) vor Andrea Bonacorsi (2-3) und Tom Gyon (4-4). Bei den 125ern gewann Valerio Lata (2-2) vor Marc-Antoine Rossi (1-7) und Lucas Coenen (5-3).
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