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Antonio Cairoli ist vorzeitig MX1-Weltmeister. Der Italiener machte beim Holland-GP mit zwei Top fünf Platzierungen alles klar. Max Nagl bleibt nach einem unterdurchschnittlichen Tag der Kampf um den Vizetitel.

Cairoli hat nach den beiden Läufen im tiefen Sand von Lierop genau 50 Punkte Vorsprung auf Nagl (537-487). Damit steht der Yamaha-Pilot aufgrund der höheren Anzahl von Laufsiegen bereits jetzt als neuer Weltmeister fest. Für Yamaha bedeutet Cairolis Erfolg die erfolgreiche Titelverteidigung in der Motocross-Königsklasse, nach David Philippaerts im Vorjahr.

Mit seinem dritten WM-Titel etabliert sich Cairoli endgültig als der beste italienische MX-Fahrer aller Zeiten. Nach Grand Prix Siegen war´s der kleine Sizilianer schon längst, jetzt hat er auch als Dreifach-Weltmeister mit Alessio Chiodi gleichgezogen.

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Max Nagl

Max Nagl konnte die Entscheidung nach einem heftigen Abflug in Lauf eins nicht bis zum Finale in zwei Wochen vertagen. Der Bayer durchlebte seinen schwächsten GP seit Ende April und wird sich jetzt auf die Absicherung der Vizemeisterschaft konzentrieren. Nagl hat 24 Punkte Vorsprung auf Philippaerts und hätte jede Menge Grund, dem verpatzten Saisonbeginn nachzutrauern, als er mit einer Handverletzung kämpfte und ungefähr jene Punkte liegen lassen musste, die ihm jetzt fehlen.

Letztendlich sollte aber die Freude über das beste deutsche Endergebnis seit Pit Beirer überwiegen (250ccm Vizeweltmeister 1999).

Cairoli wechselt für 2010 bekanntlich mit seinem Teamchef Claudio De Carli zu KTM. Nagl steht also nächste Saison mit dem Weltmeister unter einem Vorzelt. Eine spannende Konstellation anhand der Tatsache, dass Cairoli und De Carli seit 2004 erfolgreich zusammenarbeiten.

Der 23-jährige Sizilianer ist übrigens der erste Rookie seit 16 Jahren, der den Titel in der Königsklasse abräumt. Zuletzt gelang das dem Südafrikaner Greg Albertijn (Honda).

Der Grand Prix Sieg in Lierop ging derweilen an Suzuki-Pilot Ken de Dijcker. Der Belgier ist der wahrscheinlich beste Sandfahrer der Gegenwart, seine zwei klaren Laufsiege am Sonntag sprechen eine deutliche Sprache.

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Desalle (25), Nagl (5), De Dijcker (9) heizen Richtung Kurve eins

Das MX1-Podium wurde von Josh Coppins und Clement Desalle vervollständigt. Im Kampf um Rang drei sind Philippaerts, Desalle und de Dijcker nur um vier Punkte getrennt. Showdown am 13. September in Canelinha, Brasilien.

In der MX2-Klasse siegte Tabellenführer Marvin Musquin vor Rui Goncalves und dem wie immer erstaunlichen Ken Roczen. Musquin baute seinen Vorsprung auf 22 Punkte aus. Kawasaki-Hoffnung Gautier Paulin holte nur sieben mickrige Pünktchen, der WM-Traum ist damit ausgeträumt für den Franzosen. Der Titel bleibt definitiv in Mattighofen. Wer am Ende jubelt - Musquin oder Goncalves - wird sich in Südamerika entscheiden.

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Musquin, Roczen in Champagnerlaune

Ausnahmetalent Roczen klassierte sich bei seinem Debüt in Lierop als Laufvierter und -zweiter: auf der nach Expertenmeinung schwierigsten Strecke im Kalender. Der Mattstedter wird seine erste WM-Saison in den Top fünf beenden, und das obwohl er die ersten vier Rennen auslassen musste!

Für Marcus Schiffer ist die Saison dagegen endgültig gelaufen. Der Weilerswister verletzte sich erneut. Zum mindestens dritten Mal in einer komplett verkorksten Saison. Mit etwas Glück kann sich der Sarholz KTM Fahrer noch in den Top 15 halten.


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