In der Motocross-Welt jagt im Moment eine Nachricht mit Tragweite die nächste. Gestern Abend wurde bekannt, WM-Serienpromoter Youthstream als Inhaber der weltweiten Marketing- und TV-Rechte wird vom Sportvermarktungs-Schwergewicht Infront (mit Sitz in Zug in der Schweiz) übernommen. Infront erhält außerdem alle Rechte am Motocross der Nationen, der Motocross-EM und der Snowcross-Weltmeisterschaft.
Für Youthstream-Präsident Giuseppe Luongo ist es der zweite Verkauf seines Lebenswerks. Mit seiner Firma Action Group war er bereits von 1997 bis 2000 für Promotion, Marketing und für die TV-Rechte der FIM Motocross-WM verantwortlich. Vor der Saison 2001 ging das Paket über an die spanische Dorna, bestens bekannt als Vermarkter der MotoGP Straßen WM.
Dorna revolutionierte 2001 umgehend das System, führte das umstrittene Format mit einem Lauf je Klasse ein - und war nach drei Jahren schon wieder weg. Giuseppe Luongo erwarb die Rechte vom Weltverband FIM prompt zurück, strich das Start- und Preisgeld für die Fahrer, ging zurück zum traditionellen Ablauf mit zwei Läufen je Klasse, und etablierte neu die Kategorien MX1 und MX2.
Im letzten Dorna-Jahr 2003 wurde gefahren: 125ccm, MotocrossGP und 650ccm. Beim Saisonfinale und historischen Ende der kurzen Ära gelang Stefan Everts beim Frankreich-GP ein für immer einmaliges Kunststück, als er alle drei Läufe an einem Tag gewinnen konnte.
Youthstream Management bleibt
Jetzt wiederholt sich die Geschichte, aber diesmal - anders als zu Dorna-Zeiten - bleibt Luongo als Präsident seiner in Monaco beheimateten Organisation an Bord. Auch sein Sohn David als CEO und der langjährige Youthstream-Mitarbeiter Daniele Rizzi als Chief Operating Officer behalten die Fäden in der Hand.
"Die FIM MXGP Motocross-WM ist ein aufregendes Objekt mit klarem Potenzial für mehr Wachstum", wird Infront Vizepräsident Sommersport Julien Ternisien zitiert. "Wir freuen uns darauf, den Sport auf das nächste Level von wirtschaftlichem Erfolg zu heben, indem wir unser umfangreiches Medien- und Sponsoren-Netzwerk aktivieren, wie auch unsere innovativen Lösungen. Wir wollen mehr Mediengeschäft generieren und die digitalen Marketingaktivitäten verstärken. Inklusive der MXGP TV-Plattform für die Fans weltweit."
Für den Sport könnte der Deal tatsächlich einen Schub bringen. Infront hat über 1.000 Mitarbeiter. In der Sportvermarktung ist man ein Global Player. Ob Fussball, Tennis, Biathlon, Alpin Ski, Running, Eishockey, TV-Produktion, jüngst auch im eSport, in vielen Bereichen agiert man in der ersten Liga. Aber es gibt bekanntlich zahlreiche Beispiele aus der Wirtschaft, bei denen Fusionen oder Übernahmen nicht funktioniert haben.
Für Fans der MXGP/MX2-WM und der verbundenen Serien und Events beginnt eine spannende Zeit. Vieles wird man erst in einigen Monaten oder Jahren beurteilen können. Wie positionieren sich die Hersteller und Sponsoren? Bleibt es bei der bestehenden Klassenaufteilung? Wie entwickeln sich die Antrittsgebühren für die jeweiligen GP-Veranstalter? Geht die Globalisierung der WM in eine neue Runde? Fankultur oder Kommerz?
Alle Entwicklungen in einer der weltweit wichtigsten Motorrad-Meisterschaften gilt es im Blick zu behalten. Und genau das werden wir an dieser Stelle tun. Auftakt der Saison 2019 ist am ersten Märzwochenende in Argentinien.
Foto: Juan Pablo Acevedo
Youthstream Management bleibt
Jetzt wiederholt sich die Geschichte, aber diesmal - anders als zu Dorna-Zeiten - bleibt Luongo als Präsident seiner in Monaco beheimateten Organisation an Bord. Auch sein Sohn David als CEO und der langjährige Youthstream-Mitarbeiter Daniele Rizzi als Chief Operating Officer behalten die Fäden in der Hand.
"Die FIM MXGP Motocross-WM ist ein aufregendes Objekt mit klarem Potenzial für mehr Wachstum", wird Infront Vizepräsident Sommersport Julien Ternisien zitiert. "Wir freuen uns darauf, den Sport auf das nächste Level von wirtschaftlichem Erfolg zu heben, indem wir unser umfangreiches Medien- und Sponsoren-Netzwerk aktivieren, wie auch unsere innovativen Lösungen. Wir wollen mehr Mediengeschäft generieren und die digitalen Marketingaktivitäten verstärken. Inklusive der MXGP TV-Plattform für die Fans weltweit."
Für den Sport könnte der Deal tatsächlich einen Schub bringen. Infront hat über 1.000 Mitarbeiter. In der Sportvermarktung ist man ein Global Player. Ob Fussball, Tennis, Biathlon, Alpin Ski, Running, Eishockey, TV-Produktion, jüngst auch im eSport, in vielen Bereichen agiert man in der ersten Liga. Aber es gibt bekanntlich zahlreiche Beispiele aus der Wirtschaft, bei denen Fusionen oder Übernahmen nicht funktioniert haben.
Für Fans der MXGP/MX2-WM und der verbundenen Serien und Events beginnt eine spannende Zeit. Vieles wird man erst in einigen Monaten oder Jahren beurteilen können. Wie positionieren sich die Hersteller und Sponsoren? Bleibt es bei der bestehenden Klassenaufteilung? Wie entwickeln sich die Antrittsgebühren für die jeweiligen GP-Veranstalter? Geht die Globalisierung der WM in eine neue Runde? Fankultur oder Kommerz?
Alle Entwicklungen in einer der weltweit wichtigsten Motorrad-Meisterschaften gilt es im Blick zu behalten. Und genau das werden wir an dieser Stelle tun. Auftakt der Saison 2019 ist am ersten Märzwochenende in Argentinien.
Foto: Juan Pablo Acevedo