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Die U.S. Motocross Meisterschaft startet am Samstag mit der ersten von zwölf Runden. Die Serie hat für 2009 ein umfassendes "make over" erhalten. BABOONS nennt die wichtigen Neuerungen.

Die Serie hat einen neuen Promoter. Nachdem sich die AMA als Verband jahrelang selbst um die Vermarktung und Organisation kümmerte, ist seit letzten Herbst MX Sports federführend. Dahinter steht die rührige Coombs Familie, die auch die GNCC-Serie und die Racer X Publikationen unter ihren Fittichen hat. Man veranstaltet obendrei seit ewigen Zeiten die größte Amateur Motocross Meisterschaft weltweit, die "AMA Air Nautiques Amateur National Motocross Championship".

Die Nationals sind also in erfahrenen Händen. Und weil die Serie seit Jahren schwächelt, macht man jetzt Nägel mit Köpfen:

Die Klassen heissen ab jetzt 250 und 450, nicht mehr Motocross und Motocross Lites.

Die Rennen finden samstags statt. Und nur samstags. Die Profis klagten nach der kräfteraubenden Supercross-Saison über die Reisestrapazen in der Hitze des Sommers. Ab sofort sind zumindest die Topfahrer Sonntagmittag wieder zu Hause. Die "Privateers" haben jetzt einen Tag mehr Zeit zwischen den Veranstaltungen, um mit Motorhome oder Renntransporter weiterzuziehen, zu trainieren und die Bikes fit zu machen.

Mit Lucas Oil wurde ein neuer Titelsponsor an Land gezogen.

Das TV-Paket wurde verbessert. NBC bzw. SPEED zeigen sechs der zwölf Rennen live.

MX Sports hat die Rechte an der U.S. Frauen Meisterschaft übernommen und lässt die Ladies acht Mal im Rahmenprogramm antreten.

Die Serie hat sich der "Alliance of Action Sports "angeschlossen und präsentiert sich gemeinsam mit anderen Extremsportarten auf www.allisports.com. Dort gibt´s auch die jeweils ersten Rennen der 250er und 450er im Streaming live!

Chad Reed ist wieder dabei. Nachdem der Australier, der noch nie einen Motocross-Titel in den Staaten gewinnen konnte, die letzten beiden Sommer frei hatte, kündigte er gestern seine Teilnahme an. Um Titelvertidiger James Stewart ranken sich Gerüchte, aber wahrscheinlich scheint sein Start nicht. Vielleicht bei einzelnen Rennen.

Und wer sind die Favoriten neben Reed (bei den 450ern)?

Bisher galt Aufsteiger Ryan Villopoto als der Mann, denn´s zu schlagen gilt. Villopoto hat die letzten drei Titel in der kleinen Klasse souverän abgeräumt und kam gegen Ende der Supercross-Saison immer besser mit seiner KLX 450 zurecht. Häufig genannt werden auch die beiden Honda-Asse Andrew Short und Davi Millsaps sowie Reeds Teamkollege Mike Alessi. Und Yamaha-Rookie Josh Grant.

Zumindest zum Kreis der Podiumkandidaten zählen Tim Ferry (Kawasaki), Michael Byrne (Suzuki), Broc Hepler (Yamaha) oder Ivan Tedesco (Honda). Unklar ist die Situation von Cody Cooper, der im Sommer 2008 grandios in Fahrt war, aber eine verheerende Supercross-Kampagne vorzeitig abbrach. Ex-Weltmeister Ben Townley fehlt weiterhin wegen Verletzung und bei Jägermeister KTM ist Travis Preston im Lazarett. Er wird von Justin Brayton ersetzt.

Grant Langston, der Meister von 2007, fehlt wegen einer Knieverletzung. Ob er zurückkehrt, scheint unklar. Der Südafrikaner hat obendrein schon länger Augenprobleme.

Bei den 250ern starten gleich zwei MX2-Weltmeister: Christophe Pourcel (2006) und Tyla Rattray (2008). Außerdem Tommy Searle, der amtierende Vizeweltmeister. Rattray und Searle haben die Supercross-Saison ausgelassen, um sich in ihrem ersten Jahr in Amerika auf Motocross zu konzentrieren. Rattray hat die Marke gewechselt und startet für das dominante Pro Circuit Team von Meistermacher Mitch Payton - wie auch Pourcel. Auch deren Teamkollegen Austin Stroupe und Jake Weimer muss man auf der Rechnung haben. Ryan Morais gilt eher als Supercross-Spezialist, aber vielleicht hat ihn ja seine Hochzeit beflügelt.

Suzuki schickt mit Ryan Dungey den SX-Westküstenchamp ins Rennen, den am höchsten gewetteten Titelkandidaten. Dungey konnte letztes Jahr mehrfach Villopoto besiegen, das schafften nur wenige. Dungey steigt nächstes Jahr definitiv in die Königsklasse auf, man darf gespannt sein für welches Team.

Honda vetraut auf Jüngling Trey Canard und Neueinsteiger Justin Barcia, der ebenfalls Supercross ausliess. Ausserdem auf den Australier Brett Metcalfe, ein weiteres Verletzungsopfer der SX-Saison. Landsmann Dan Reardon steigt derweil auf zu den 450ern.

Yamaha hat nur geringe Titelhoffnungen. Ob und in welcher Klasse "Bad Boy" Jason Lawrence antritt, am Mittwoch sollen auf www.mxsportsproracing.com die Starterlisten veröffentlicht werden.

Bleibt KTM. Neben Searle starten Martin Davalos, Ryan Sipes und Wil Hahn für Muscle Milk MDK KTM. Zumindest Davalos stand schon auf dem Podium und weiß, wie´s geht.

Das Menü ist bereitet und vielfältig. Am Samstag geht´s los auf der Berg- und Talbahn in Glen Helen. Die Sieger vor zwölf Monaten hiessen Austin Stroupe und James Stewart.

Kalender

23.05.: Glen Helen Raceway Park, San Bernardino, Kalifornien
30.05.: Hangtown Motocross Classic, Sacramento, Kalifornien
06.06.: Freestone County Raceway, Wortham, Texas
20.06.: High Point Raceway, Mt. Morris, Pennsylvania
27.06.: Thunder Valley, Lakewood, Colorado
04.07.: Red Bud Trail, Buchanan, Michigan
18.07.: Spring Creek MX Park, Millville, Minnesota
25.07.: Washougal MX Park, Washougal, Washington
15.08.: Unadilla Valley Sports Center, New Berlin, New York
22.08.: Budds Creek Motocross Park, Budds Creek, Maryland
29.08.: Motocross 338, Southwick, Massachusetts
05.09.: Steel City Raceway, Delmont, Pennsylvania