Ausverkauftes Haus beim zweiten Lauf der Superenduro-Weltmeisterschaft in Riesa und spannende Rennen bis zur letzten Kurve und außerdem mit Kevin Gallas einen deutschen Sieger in der Junioren-Klasse waren die Zutaten für eine perfekte Veranstaltung: Deutschland hat sich wieder als eine besondere Größe in der Indoor-Weltmeisterschaft bewiesen!

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Das bestätigte anschließend auch der Gesamtsieger Cody Webb (Bild oben vor Blazusiak): "Das Publikum ist einfach fantastisch und begeisternd und die Strecke war richtig gut. Wir konnten gut überholen, es gab immer mehrere Spuren."
Das nutzen die Fahrer dann auch: Vom Start weg gingen der amtierende Weltmeister Colton Haaker und der amtierende Vize-Weltmeister Jonny Walker nebeneinander in Führung. Nachdem Walker hinter der Wasserdurchfahrt etwas strauchelte, konnte Haaker seinen Vorsprung ausbauen.
Blazusiak als WM-Führender war zu diesem Zeitpunkt schon gestürzt und musste das Feld von hinten aufrollen, während Manuel Lettenbichler sich auf Rang vier hinter Cody Webb einreiht. Webb als Trainingsschnellster ließ nicht lange auf sich warten und übernahm tatsächlich schon nach vier Runden die Spitze des Feldes während Lettenbichler auf Platz drei liegend im Steinfeld strauchelt.
Der gestürzte Haaker kämpft sich zwei Runden vor Schluss an Walker vorbei auf den zweiten Platz während Blazusiak den Briten Billy Bolt in der letzten Runde auf den fünften Platz verweist.
In der umgekehrten Startaufstellung holt sich Blazusiak zwar den Holeshot (siehe unten), strauchelt jedoch noch in der ersten Runde, was Bolt kurzzeitig ausnutzen kann um an dem Polen vorbei zu gehen.
Weltmeister Haaker kann sich auf den zweiten Platz vorkämpfen, während sich Webb mit Alfredo Gomez in ein erfolgloses Duell um den dritten Platz verwickelt.
Nachdem Manuel Lettenbichler den Start zum dritten Lauf gewonnen hatte, konnte er die Führung zwei Runden lang verteidigen. Doch danach passierte ihn auf der Zielgeraden mit der Matrix erst Webb und dann Blazusiak mit deutlichem Geschwindikeitsüberschuss auf den Hölzern. Am Ende zwängt sich auch noch Blazusiak an Lettenbichler vorbei und Billy Bolt machte von hinten Druck.

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Die Fahrervorstellung bei der Eröffnungsveranstaltung

Einziger Wermutstropfen der rundrum gelungenen Veranstaltung war die "falsche" Siegerehrung der Prestige-Klasse:
Aus Sicherheitsgründen war während der ersten Runde der Rennläufe verboten, über den ersten Doppel-Sprung zu springen. Das war aber gerade für die Holeshot-Sieger ziemlich schwierig - denn die hatten ja den Holeshot gewonnen, weil sie so schnell waren und meist auch nach dem Start andere Sachen im Kopf.
Zwei Fahrer erwischte es mit einer nachträglichen Strafe von 20 Sekunden, nämlich Taddy Blazusiak im zweiten Lauf, wo er sogar aus der zweiten Startreihe den Holeshot holte und Manuel Lettenbichler im letzten Lauf.
Blazusiak hatte gegen die Höhe seiner Bestrafung protestiert, denn er fand 20 Sekunden bei einer Rundenlänge von 40 Sekunden einfach zu viel: "Ich habe eine Strafe verdient, denn ich habe gegen die Regel verstoßen. Aber die Höhe der Strafe wurde vorher nicht festgelegt."
So wurde die Siegerehrung unter Zeitdruck durch das Live-TV-Streaming durchgeführt, bevor über Blazusiaks Protest entschieden wurde. Der stürmte dann am Ende der Ehrung die Bühne und verlangte noch als Dritter geehrt zu werden.

Ergebnisse:

Prestige - Superpole: Hier klicken! (PDF)

Prestige - 1. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Prestige - 2. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Prestige - 3. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Prestige - Gesamtwertung: Hier klicken! (PDF)

Meisterschaftsendstand: 1. Cody Webb, 109 Punkte; 2. Blazusiak 96; 3. Bolt 83; 4. Haaker 80; 5. Gomez 71; 6. Manuel Lettenbichler 68; 7. Walker 64; 8. McCanney 46; 9. Guerrero 40; 10. Gutzeit 37.

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Tripple-Erfolg für Kevin Gallas bei den Junioren!
Husqvarna-Fahrer Kevin Gallas (Bild oben) gewann gleich alle drei Wertungsläufe der Junioren-Klasse und übernahm damit auch gleich die Gesamtwertung in der Weltmeisterschaft.
Im Training hatte Gallas noch das Pech nur die viertbeste Zeit vorlegen zu können: "Ich hatte kein einziges Mal eine frei Runde gehabt."
Doch schon im ersten Lauf schlug Kevin Gallas so richtig zu: Er gewann den Start, wurde noch kurz attakiert, konnte dann im weiteren Verlauf seinen Vorsprung nicht nur halten, sondern ein bißchen weiter ausbauen.
Im zweiten Lauf wurde mit umgekehrter Startaufstellung losgefahren, was bedeutete, dass Gallas eine schlechte Position hatte. Doch nach der ersten Runde war er schon auf dem vierten Platz und kämpte sich langsam weiter vor. Als dann der Führende im Steinfeld hängen blieb, konnte Gallas vorbei, zu einem weiteren Laufsieg gehen.
Im dritten Lauf ging es für Gallas vor allen Dingen darum, die Ruhe zu behalten: er gewann den Start und baute seine Führung immer weiter aus. Ohne jegliches Risiko, konnte er jegliche Fehler vermeiden und fuhr dem dritten Sieg des Abends entgegen.
Damit übernimmt der Husqvarna-Fahrer die Gesamtwertung in der Junioren-Weltmeisterschaft und führt mit 14 Punkten Vorsprung vor den noch ausstehenden drei Wettbewerben in Spanien und Schweden.
Sein schärfster Konkurrent, der bislang Führende Südafrikaner Kyle Flanagan hatte oftmals Pech mit der Konkurrenz oder mit zu überrundenden Fahrern und wurde nur Dritter hinter Ignacio Fernadez aus Spanien.
Trainingsschnellster wurde Leon Hentschel, der einen Monat zuvor seinen ersten Indoor-WM-Lauf gehabt hatte: "Ich weiß jetzt besser, worauf es ankommt und habe entsprechend trainiert," erklärte der Deutsche nach dem Training.
Doch er konnte seine gute Startposition nicht in gute Platzierungen umwandeln, wurde zweimal Sechster und einmal Siebenter in dem 16 Mann starken Fahrerfeld.

Ergebnisse:

Junioren - 1. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Junioren - 2. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Junioren - 3. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Junioren - Gesamtwertung: Hier klicken! (PDF)

Meisterschaftsstand: 1. Kevin Gallas, 98 Punkte; 2. Flanagan 84; 3. Hernandez 70; 4. Herrera 69; 5. Juszczak 67; 7. Hoare 63; 8. Leon Hentschel 59; 9. Kabakchiev 43; 10. Cavallo 42.

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Mike Hartmann (rechts) im Duell mit Tim Apolle (Nr. 69)

Gleichzeitig wurde wie in den vergangenen Jahren noch eine Klasse der nationalen Fahrer ausgetragen: Die wurde von zwei Husqvarna-Fahrern dominiert: Vom erst 21-jährigen Tim Apolle und dem schon 34-jährigen Mike Hartmann.
Hartmann verlor seinen Sieg im ersten der beiden Läufen um Reifenbreite: Nach rundenlangem Duell mit Apolle, konnte dieser auf der Zielgeraden noch einmal richtig Gas geben und den Laufsieg holen.
Im zweiten Durchgang mit umgekehrter Startaufstellung dauerte es eine ganze Weile, bis die beiden Husqvarna-Fahrer wieder an der Spitze waren. Doch am Ende ging nach heftigen Duell Apolle in Führung, doch beim Überrunden kam Hartmann besser durch und konnte diesen Lauf mit deutlichem Vorsprung gewinnen: "Man braucht beim Indoor-Enduro eben auch ein bißchen Glück," meinte Apole anschießend, der im Gesamtergebnis eben Zweiter hinter Hartmann wurde.
Dritter wurde bei beiden Läufen und in der Gesamtwertung Robert Scharl, der schon im letzten Jahr so aufgegrumpft hatte.
Den Start im zweiten Durchgang hatte allerdings Jan Schäfer gewonnen: Doch der Sherco-Fahrer leidet noch unter dem Trainingsrückstand nach seiner Schulterverletzung: "Wenn die Kraft da ist, läuft es ja richtig gut, aber es ist einfach noch zu früh nach der Verletzung." Schäfer hofft zum Saisonbeginn der DEM im März dann richtig fit zu sein.

Ergebnisse:

National - 1. Lauf: Hier klicken! (PDF)

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National - Gesamtwertung: Hier klicken! (PDF)


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Streckenbauer Holger Dettmann (Bild oben) ließ es sich nicht nehmen, selbst in der Klasse der nationalen Fahrer an den Start zu gehen. Dass er sich nicht für die Rennläufe qualifizieren konnte, zeigt nur, dass er sich keinen Vorteil erbaut hatte und wurde von ihm mit Humor genommen: "Die anderen (Fahrer) sind ja teilweise halb so alt wie ich."

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