Auch den fünften Lauf der SuperEnduro-Weltmeisterschaft im ungarischen Budapest verließ Billy Bolt nicht ungeschlagen: Aber der amtierende Weltmeister aus England baute trotzdem mit drei Laufsiegen seinen Punktevorsprung aus!

2024 02 04 superenduro billy bolt

Der erste Schock des Abends kam während der SuperPole, als Billy Bolt wieder einmal von seinem Landsmann Jonny Walker geschlagen wurde. Der Beta-Fahrer lag zwar nur zwei Hundertstelsekunden vor seinem Landsmann, aber das gab ihm einen Vorsprung bei der Startaufstellung für die Rennen.
Doch wie alle SuperEnduro-Fans wissen: Man kann Bolt nie ausschließen. Und tatsächlich war der Weltmeisteram Start von Rennen 1 schnell und holte sich seinen ersten Holeshot des Abends. Walker steckte im Verkehr fest und verlor ein paar Plätze auf seinen Hauptkonkurrenten. Deutschlands Hardenduro-Weltmeister Manuel Lettenbichler erwischte auf der KTM ebenfalls einen guten Start und lag kurzzeitig auf Platz zwei hinter Bolt, bis Walker zurückschlug und diesen Platz übernahm.
Der Deutsche erlitt dann seinen ersten Sturz des Abends, als er versuchte, die beiden Fahrer vor ihm zu verfolgen. Dies öffnete die Tür für den GasGas-Fahrer Diogo Vieira und der Portugiese hatte einen großen Abend vor sich: Er fuhr auf einen starken dritten Platz im Rennen und schaute nie zurück. An der Spitze schien Billy Bolt einen problemlosen Lauf bis zur Ziellinie zu haben, aber es gab ein großes Drama für den Meisterschaftsführenden...
Während der Brite dabei war, Lettenbichler zu überrunden, stürzte der KTM-Fahrer mit seinem Motorrad in der Matrix. Der dreifache Weltmeister hatte keine andere Wahl, als spektakulär über den angeschlagenen Deutschen und seine Maschine zu springen - und lieferte damit eines der dramatischsten Bilder der Saison 2024! Der Husqvarna-Werksfahrer erschreckte sich selbst, und stürzte schwer auf sein bereits verletzten linken Bein, aber beide Fahrer konnten das Rennen wieder aufnehmen.
Trotz der Schmerzen gewann Bolt den erstn Lauf, während Lettenbichler mit einer Runde Rückstand Fünfter und Tim Apolle mit zwei Runden Rückstand Neunter wurde.

Der Portugiese Vieira, der im Fahrerlager aufgrund seiner langen Haare und seines lässigen Auftretens nur als "The Rockstar" bekannt ist, zeigte sich im zweiten Lauf von seiner kämpferischen Seite. Er schnappte sich den Holeshot und blieb eine ganze Zeit lang an der Spitze des Feldes, bevor Billy BOLT ihn verdrängte und zu einem weiteren Rennsieg flog.
Vieira musste dann gegen einen kämpferischen Dominik Olzowy, den frischgebackenen Rieju-Werksfahrer,kämpfen, um sich den zweiten Platz zu sichern.
Der Pole fing dann aber an, selbst Fehler zu machen und überließ es Vieira, seinen Traum von einem Podiumsplatz in der Gesamtwertung zu verwirklichen!
Die größte Enttäuschung in Rennen 2 erlebte Walker, der es bei der umgekehrten Startaufstellung diesmal nicht schaffte, über den fünften Platz hinauszukommen. Der Vizeweltmeister von 2023 hatte keinen Rhythmus und wurde Opfer mehrerer Stürze, so dass er frustriert war.
Der dritte Platz gelang einem beeindruckenden Mitch Brightmore, der dieses Saison erst als Junioren-Weltmeister in die Prestige-Klasse aufgestiegen war. Walker überquerte die Ziellinie als Fünfter und lief Gefahr, den zweiten Platz in der Gesamtwertung des GP von Ungarn zu verlieren...
Lettenbichler wurde mit einer Runde Abstand Vierter und Apolle landete auf dem achten Platz.

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Manuel Lettenbichler verpasste das Podium knapp, bleibt aber auf dem 3. WM-Rang

Im letzten Rennen des Abends bestätigte Bolt, dass ihn sein schwerer Sturz und seine langwierige Verletzung nicht aufhalten können: Diesmal war es aber ein wie verjüngter Jonny Walker, der sich den Holeshot vor seinem Landsmann Bolt und Lettenbichler holte.
Für Vieira war die letzte Attacke des Abends ein Desaster: Der Portugiese stürzte auf den ersten Metern des Rennens und dann noch einmal in der Matrix, als er versuchte, sich zu erholen. Doch mit dem Gedanken an seinen ersten Podiumsplatz startete er eine unglaubliche Aufholjagd: Vom letzten Platz aus überholte er geduldig einen Gegner nach dem anderen und kletterte auf einen respektablen sechsten Rang. Eine Position, die ihm seinen ersten Podiumsplatz in der FIM Enduro Weltmeisterschaft sicherte.
Das letzte Rennen verlief etwas weniger ereignisreich als die beiden vorangegangenen. Bolt feierte einen weiteren Sieg vor Walker und Lettenbichler. Es ist der fünfte Sieg in fünf Grand Prix für den dreifachen Weltmeister, der nun den Titel fast in der Tasche hat. Der Husqvarna-Fahrer feierte auf dem Gesamtpodium mit Jonny Walker und einem euphorischen Diogo Vieira.
 
In der Meisterschaftswertung baut Billy Bolt einen schier uneinholbaren Vorsprung auf, der nun 33 Punkte vor Walker beträgt. Der Beta-Fahrer wird ein gewaltiges Comeback hinlegen müssen, wenn er seinen Freund und Rivalen nicht doch noch vor dem Ende der Saison überholen will - aber wir wissen ja, dass SuperEnduro immer für Überraschungen gut ist! Lettenbichler festigt seinen dritten Platz in der Gesamtwertung vor Will Hoare, der mit dem siebten Gesamtrang eine sehr schwierige Nacht hatte.
Mit seinem neunten Platz im letzten dieser drei Läufe liegt Apolle auch in der Meisterschaft auf einem neunten Rang - unter den Top 10 der Welt!

ERGEBNISSE

Prestige - Superpole: Hier klicken! (PDF)

Prestige - 1. Lauf :Hier klicken! (PDF)

Prestige - 2. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Prestige - 3. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Prestige - Tagesergebnis: Hier klicken! (PDF)

Prestige - Meisterschaftsstand: Hier klicken! (PDF)


Junioren

Der junge Brite Ashton Brightmore gewann in der Juniorenkategorie auf der GasGas seinen dritten GP der Saison. Er konnte sich gegen den Israeli Suff Sella durchsetzen, obwohl der KTM-Fahrer ständig Druck auf ihn ausübte.
Der Kampf zwischen den beiden bleibt trotz des jüngsten Gesamtsieges von Brightmore eng. Der 17-jährige Ashton würde natürlich liebend gerne in die Fußstapfen seines älteren Bruders Mitch Brightmore treten, dem aktuellen Junioren-Weltmeister von 2023, der jetzt in der Prestige-Klasse an seinem Können feilt(siehe oben).
Der Deutsche Milan Schmüser kämpfte sich allerdings die ersten beiden Läufe noch vor Sella jeweils auf den zweiten Platz.
Leider konnte er das nicht im dritten Lauf wiederholen, denn hatte Brightmore kollidierte mit Schmüser. Der Brite und der Deutsche wurden an das Ende des Feldes gedrängt und mussten sich durch die anderen Teilnehmer kämpfen, um ihren Abend zu retten. Währenddessen fühlte sich Suff Sella endlich wohl auf der schnellen und flüssigen Strecke und der Israeli holte sich den Sieg im letzten Rennen. Unglaublicherweise konnte sich Brightmore wieder auf den zweiten Platz vorarbeiten, während Schmüser auf dem fünften Platz hängen blieb. In der Gesamtwertung des Abends lag Brightmore vor Sella und Schmüser. Der Brite liegt nun zehn Punkte vor dem Israeli, der sich in zwei Wochen in Bulgarien stark zurückmelden will. Lokalmatador Roland Liszka hatte nicht den Heim-GP, von dem er geträumt hatte, aber er begeisterte die 12.500 Zuschauer im MVM Dome und bleibt Dritter in der Meisterschaftswertung.

Ergebnisse:

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Europameisterschaft

2024 02 04 superenduro xavier leon sole europameister

Wie erwartet konnte der Spanier Xavi Leon Sole (Bild oben) mit dem Gewinn des SuperEnduro-Europacups den ersten großen Titel seiner Karriere erringen.
Nachdem er das erste Rennen gewonnen und sich die Krone gesichert hatte, war Leon Sole im zweiten Lauf weniger aufgeregt, belegte den zweiten Platz und erlaubte einem immer stärker werdenden Dustin McCarty aus den USA das Rennen zu gewinnen und den Gesamtsieg an diesem Abend zu holen. Damit wurde bei der EM-Siegerehrung die US-amerikanische Nationalhymne gespielt.
Hubert Zbikowski aus Polen komplettierte das Podium als Dritter. In der Europacup-Wertung siegte Leon Sole vor dem Italiener Alessandro Azzalini, der sich damit für seine Beständigkeit belohnte. Die Bronzemedaille gewann der Pole Maciej Wieckwoski.
Der Europacup war in dieser Saison ein großer Erfolg, und das Niveau der Wettbewerbe ist deutlich gestiegen.

Keiner der angereisten deutschen Fahrer konnte sich für die Rennläufe qualifizieren.

Ergebnisse

EM - 1. Lauf: Hier klicken! (PDF)

EM - 2. Lauf: Hier klicken! (PDF)

EM - Tagesergebnis: Hier klicken! (PDF)

EM - Endstand: Hier klicken! (PDF)


2024 02 04 superenduro billy bolt sieg
Billy Bolt:
"Ich bin sehr zufrieden mit meinem Fahrstil heute Abend. Ich habe mich von Anfang an gut auf der Strecke gefühlt und wollte unbedingt ein gutes Ergebnis abliefern.
Mit drei Siegen bei drei Starts kann ich nicht wirklich mehr von mir verlangen. Natürlich laboriere ich noch an meiner Knieverletzung aus der dritten Runde in Deutschland, aber ich habe gelernt, damit umzugehen.
Natürlich gab es im Laufe des Abends einige üble Momente auf der Strecke, aber das gehört zum Sport dazu. Insgesamt waren meine Starts solide und ich bin mit jedem Rennen stärker geworden.
In den verbleibenden zwei Runden werde ich weiter an diesen Dingen arbeiten und für Bulgarien bereit sein."

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