Es war das zehnte Jubiläum des SuperEnduro in Riesa und der mehrfache Weltmeister Billy Bolt krönte den Wettbewerb mit einer erneuten Dominanz in allen Läufen.
Doch langweilig war es auf der abwechslungsreichen Strecke in der WT Endergiesysteme Area nie!
Schon bei der Superpole, die direkt nach der spektakulären Eröffnungsfeier gestartet wurde zeigte sich Husqvarna-Fahrer Bolt von seiner besten Seite und gewann mit eineinhalb Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Jonny Walker, der auf der Viertakt-Triumph unterwegs ist und Eddie Karlsson auf der elektrischen Stark. Die unterschiedlichsten Motorkonzepte zeigen, dass es nicht auf das Motorrad, sondern auf den Fahrer ankommt ...
Und da muss man auch über die Fahrer reden, denn mit dem jungen Ashton Brightmore, dem amtierenden Junioren-Weltmeister, und seinem Bruder Mitch steht schon die nächste Generation der Fahrer in den Startlöchern. Ashton hatte sich sogar schon als 2. für die Superpole qualifiziert, wobei Platz zwei bis sechs innerhalb einer Sekunde gelegen hatten
Will Hoare, der den ersten Lauf ausgelassen hatte, war zwar gut für die Superpole qualifiziert, stürzte aber in seinem Durchgang.
Bolt übernimmmt dann im ersten Lauf gleich die Führung, kann aber Walker auf der Viertakt-Triumph zunächst nicht wegfahren. Der einzige Deutsche im Feld, Tim Apolle lag zunächst auf Platz sechs.
Nach drei Minuten fangen die Überrundungen an, wobei Bolt und Walker weit weg von ihren Verfolgern sind. Der Schwede Karlsson kommt auf den Drittplatzierten Olszowy heran und setzt ihn unter Druck. Als der Pole dann an der Brücke hängen bleibt, geht Karlsson vorbei, wobei er sogar noch den rückwärts rollenden Olszowy streift, doch der bleibt unverletzt auf dem Motorrad.
Im weiteren Verlauf verlieft Apolle gegen Ashton Brightmore und am Ende sogar gegen dessen Bruder Mitch und rutscht auf den achten Platz.
Walker ist in den letzten Runden keine Gefahr mehr für Bolt, der hat sich ein kleines Polster herausgefahren.
Zwar gewinnt der US-Amerikaner Cooper Abbott den Holeshot bei der umgekehrten Startaufstellung, aber nach einer halben Runde ist Walker schon Dritter und nach weiterer Runde sogar Zweiter. Im Zweikampf um die Spitze stürzt der Brite dann aber so unglücklich, dass er sich seine Schulter (erneut) auskugelt und den Lauf nicht beenden kann.
Bolt war zwar als Letzter von der Startlinie gekommen und als Vorletzter aus der ersten Kurve, was ihn nicht gehindert hat, in vier Runden auf den dritten Rang vorzufahren.
Olszovwy holt sich dann die Führung von Abbott, dahinter kämpft Bolt kurzzeitig und geht auch an dem Amerikaner vorbei. Als Olszowy nur eineinhalb Runden vor Schluss in den Felsen kurz hängt, geht Bolt an die Spitze und gewinnt den Lauf.
Die Brightmore Brüder gehen auch noch in der vorletzten Runde an Abbott und Karlsson vorbei und in letzter Runde überholte Mitch seinen jüngeren Bruder Ashton. Für Apolle bleibt diesmal nur der Platz zehn.
Für den letzten Durchgang ist Walker wieder fit und voll motiviert und holt sich prompt den Holeshot. Olszowy hält auf seiner Rieju zwei Runden den zweiten Platz vor Bolt, der geht dann aber in den Steinen mit Körperkontakt an dem Polen vorbei.
Bolt holt auf Walker und und zwei Runden vor Schluss wird der Führende beim Überrunden etwas behindert, was Bolt sofort nutzt, um doch noch an Walker vorbei zu gehen und sich den Sieg zu holen.
In ihrer letzten Runde haben die Brightmore-Brüder dann auch noch Karlsson überholen können, trotzdem fehlte Mitch ein Punkt um in der Tageswertung noch auf das Podium zu kommen.
Für Apolle (Bild oben) war es erneut der zehnte Platz, sowohl im Lauf, wie auch in der Tageswertung: „Ich hatte mir mehr vorgenommen, doch man muss auch sagen, dass in dieser Saison neue starke Fahrer in die Serie gekommen sind und die Konkurrenz dadurch insgesamt härter geworden ist. Dennoch habe ich mein Heimspiel wieder genossen und möchte mich bei den Fans für ihre Unterstützung bedanken.“
Ergebnisse:
Prestige - Superpole: Hier klicken! (PDF)
Prestige - 1. Lauf: Hier klicken! (PDF)
Prestige - 2. Lauf: Hier klicken! (PDF)
Prestige - 3. Lauf: Hier klicken! (PDF)
Prestige - Tagesergebnis: Hier klicken! (PDF)
Prestige - Meisterschaftsstand: Hier klicken! (PDF)
Junioren
Milan Schmüser hat einen schlechten Start und strandet in Zielkurve weit außen, während Maximilian Spies sich als echter Motocrosser den Holeshot holt.
In der Steinsektion holt sich der Spanier Marc Fernandez die Führung. Schmüser kämpft auf 3. Platz vor und beginnt die Aufholjagd.
Spies strauchelt in den Steinen und verteidigt seinen 2. Platz mit "Ellenbogen". In der vorletzte Runde geht Schmüser dann vorbei und der Ungar Roland Liska auch. Aber kurze Zeit später holt sich Spies den 3. Platz zurück. Auf der Zielline liegen nur Zentimeter zwischen dem Deutschen und dem Ungarn.
Inzwischen fährt Fernandez vorne ein "einsames" Rennen bis zum Sieg.
Das ganz junge Talent Henry Strauß wird diesman nur Neunter.
Beim zweiten Lauf mit der umgekehrten Startaufstellung kommt Schmüser in den Stau der ersten Kurve im Sand und kommt erst als 12. aus der Kurve, während Tim Eppelmann gewinnt und mit seinem Heelklicker im ersten Spung das Publikum begeistert - aber nach einer Runde war der Motocross-Fahrer nur noch Siebenter.
Hinten duellieren sich Lizka und Schmüser und die Plätze wechseln zwischen 13 und 10 hin und her. Am Ende kann Schmüser noch nach vorne fahren und läuft im Ziel auf dem achten Platz hinter Strauß ein.
Der Pole Szymon Kus konnte in den letzten beiden Runden noch die Spitze übernehmen und den Lauf gewinnen.
Maximilian Spies (Nr. 71) bei seinem ersten Gastauftritt in der SuperEnduro-WM
Im dritten Lauf gewinnt zwar Schmüser den Holshot, aber Spies ist gleichauf. Noch in der ersten Runde stürzt Schmüser und Spies übernimmt zunächst die Führung.
Am Ende der Matrix stürzt Spies und hält das Feld bis auf Fernandez auf, der dadurch uneinholbar enteilt.
Der nach dem Sturz körperlich angeschlagene Schmüser liegt auf letztem Platz als es weiter geht, doch am Ende fährt er nur sechs Runden.
Eppelmann ist zwei Runden zurück, bekommt aber für den 13. Platz noch 3 WM-Punkte
Ergebnisse:
Junioren - 1. Lauf: Hier klicken! (PDF)
Junioren - 2. Lauf: Hier klicken! (PDF)
Junioren - 3. Lauf: Hier klicken! (PDF)
Junioren - Tagesergebnis: Hier klicken! (PDF)
Junioren - Meisterschaftsstand: Hier klicken! (PDF)
Youth-Cup
Neu im Programm ist in diesem Jahr die Klasse Youth für 14- bis 18-Jährige mit 125-ccm-Zweitaktern. Hier hatte in Riesa nach zwei Läufen der Pole Michal Laska die Nase vorn und verwies den Briten Fraiser Lampkin, den Sohn des mehrfachen Trial-Weltmeisters Dougie Lampkin, sowie dessen Landsmann Connor Watson auf die Plätze.
Bastian Serlitzky einziger Deutscher der sich für die Finals qualifiziert hatte, belegt die Plätze 12 und 14.
Hugo Vokcevic holt sich den Holeshot im ersten Lauf, während es hinter ihm zum Stau in der sandigen Startkurve kommt.
Doch der Pole Michal Laska kommt immer näher an Vokcevic heran - findet in der Steinsektion den schnelleren Weg.
Ramon Godino, der Meisterschaftsführende, fährt mit seiner Beta dann schnell auf den 2. Platz vor.
Als Laska in der letzten Runde in der Matrix stürzte übernimmt Godino die Führung. Laska blieb sogar noch ein zweites Mal hängen und wird nur noch Fünfter statt Sieger.
Im zweiten Lauf holt sich Vokcevic erneut den Holeshot, obwohl Godino zunächst gleichauf ist, aber in der Kurve im Sand gestürzt ist.
Trotzdem ist der Spanier nach einer Runde aber schon auf Platz vier und dann gibt es ein ganz großen Stau vor der Steinsektion und das führende Trio kommt von hinten da rein:
Laska übernimmt die Führung, während Godino auf Rang 12 zurückfällt und Fraiser Lampkin hat sich nach vorne auf den 2. Platz vorgearbeitet.
Ab dem dritten Platz waren diesmal alle Fahrer überrundet. und Laska gewinn auf der TM nicht nur den Lauf sondern auch die Tageswertung
In der Meisterschaft führt aber weiterhin Ramon Godino, dem sein achter Platz gereicht hat sieben Punkte vor Laska zu retten.
Ergebnisse
Youth-Cup - 1. Lauf: Hier klicken! (PDF)
Youth-Cup - 2. Lauf: Hier klicken! (PDF)
Youth-Cup - Tagesergebnis: Hier klicken! (PDF)
Youth-Cup - Meisterschaftsstand): Hier klicken! (PDF)
Europameisterschaft
Eddi Hübner holt sich im ersten Lauf gleich den Holeshot, aber der Italiener Alessandro Azzalini ging vorbei und aber beide kämpfen Rad an Rad. Dann mischt noch der Ungar Barnabas Csizmazia mit, aber Hübner geht nach der Sandkurve wieder vorbei, bis er selbst kurz in den Felsen hängt.
Fynn Hannemann profitiert von Problemen bei Hübner und übernimmt und kann dann seinen Vorsprung ausbauen als Hübner und Norbert Zsigovitz nebeneinander zu Fall kommen und so gewinnt der Deutsche den Lauf.
Im zweiten Durchgang gehen Hübener und Hannemann nebeneinander in die erste Kurve - Hübner kommt knapp als Erster heraus.
Aber Ende der ersten Runde schlägt Hannemann zurück und übernimmt die Führung und baut den Vorsprung auf, während Hübner wie schon im ersten Lauf von Csizmazia bedrängt wird.
Als Hübner in den Felsen hängt gehen der Ungar Csizmazia sowie Azzalin vorbei. Azzalin konnte Hübner noch in der vorletzen Runde packen, während Csizmazia zu Hannemann aufschließt. doch der kann aber seinen zweiten Sieg nach Hause bringen.
In der Meisterschaft führt Hannemann sogar, obwohl der bislang nicht vorgehabt hatte, überhaupt alle Läufe zu bestreiten:
Zwei Deutsche auf dem Podium: Fynn Hannemann (links) und Eddi Hübner(rechts)
Ergebnisse
EM - 1. Lauf: Hier klicken! (PDF)
EM - 2. Lauf: Hier klicken! (PDF)
EM - Tagesergebnis: Hier klicken! (PDF)
EM - Meisterschaftsstand): Hier klicken! (PDF)
Die zehnte Auflage des SuperEnduros in Riesa war erneut ein besonderer Höhepunkt: Von der sportlichen Leistung der Fahrer, die schon alleine für die nötige Spannung sorgte, über die Streckenführung die genug Platz für Überholmöglichkeiten hatte und auch für fortgeschrittene Fahrer genug Schwierigkeiten und Fehlermöglichkeiten bot, bis zu der unbestreitbaren perfekten Stimmung in der ausverkaufen Halle, wo die Fans die Fahrer extrem feierten.
Das bekam allerdings auch Taddy Blazusiak zu spüren, der nach einem Zusammenstoß mit Tim Apolle beim Publikum hörbar in Ungnade gefallen war: Pfiffe und Buhrufe begleiteten den Polen auf den folgenden Trainingsrunden, der am Ende an den Finalläufen nicht teilnahm.
Unter den Zuschauern war auch kein Unbekannter zu finden: HardEnduro-Weltmeister Manuel Lettenbichler war auch vor Ort, kuriert aber noch seine Verletzung aus und war deshalb nicht am Start.
Die SuperEnduro-WM wird schon in 14 Tagen, am 18. Januar in Rumänien fortgesetzt