Nachdem Taddy Blazusiak beim Auftakt der SuperEnduro-WM ausgerechnet noch in seiner Heimat Polen besiegt worden war, schlug der KTM-Fahrer beim zweiten Lauf zur SuperEnduro-WM in Riesa bereits wieder zurück: Der sechsfache Weltmeister gewann alle drei Läufe und übernahm damit auch die Führung in der Meisterschaft und beweist, dass er auch mit 36 Jahren noch lange nicht zum "Alten Eisen" gehört.

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"Im Training bin ich mit der Strecke nicht richtig warm geworden," gestand Blazusiak anschließend. "Doch bei der Superpole habe ich null Risiko gefahren und dann lief es schon besser," kommentierte er seinen zweiten Platz bei diesem Vorabwettbewerb und die ersten beiden WM-Punkte. Dabei präsentierte sich die Strecke höchst anspruchsvoll, was dem ehemaligen Trialfahrer doch hätte entgegenkommen sollen.
Doch er profitierte aber auch von dem Pech der Konkurrenz: "Ich habe es verdient die WM-Führung zu verlieren," meinte Billy Bolt einsichtig. Der war nämlich im ersten Lauf nach einer Runde gleich in Führung gegangen, nachdem er an seinem Teamkollege Alfrdo Gomez vorbeigehen konnte. Die nächsten Runden kämpfte sich Blazusiak an Gomez vorbei. Zur Halbzeit konnte der Pole dann auch die Führung übernehmen.
Doch ein heftiger Sturz von Bolt, zwei Runden später, verhinderte einen Konter des Briten.
Im Zweiten Lauf mit der umgekehrten Startaufstellung lief es wieder gut für Blazusiak: Innerhalb einer Runde war er auf dem zweiten Platz und dann auch an Pol Tarres vorbei. Doch Bolt mischt wieder kräftig mit und übernimmt selbst die Spitze. Aber diesmal konnte Blazusiak kontern und hielt in einem fehlerlosten Ritt den Briten hinter sich.
Dagegen war der dritte Lauf fast langweilig, denn Blazusiak gewann den Start und fuhr gleich einen großen Vorsprung heraus. Zweiter war Gomez, der auch seinen Teamkollegen Bolt hinter sich ließ, obwohl der in den letzten Runden noch einmal mit sichtbar viel Einsatz angriff.
Kevin Gallas war mit seinem siebenten Tagesrang leidlich zufrieden: "Zwei gute Läufe hatte ich mit jeweils einem sechsten Platz, obwohl da auch der Fünfte drin gewesen wäre. Aber im letzten Durchgang hatte ich echt Pech, als vor mir die Auffahrt zur Brücke versperrt war. Ich habe eine Lücke gesehen, aber die war auch nicht richtig ... Aber das Team und mein Motorrad waren perfekt, daran hatte es nicht gelegen."
Für Tim Apolle ist es die erste Saison in der Prestige-Klasse: "Top Zehn," freute er sich anschließend. Er zollte der anspruchsvollen Strecke Tribut und meinte, dass es voriges Jahr doch einfacher, mit mehr Sprüngen gewesen wäre, was ihm mehr entgegenkommen würde. "Aber hier in Riesa, in der Heimat an den Start zu gehen, ist natürlich immer cool."

Ergebnisse:

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2020 01 04 hentschelPlatz Zwei für Junior Leon Hentschel

Junioren

Bei den Junioren mussten sich natürlich erst einmal alle Fahrer qualifizieren: Mit dabei waren wieder, wie schon beim Auftakt in Polen, die beiden Deutschen Leon Hentschel und Milan Schmüser.
Absoluter Dominator war aber der US-Amerikaner Ty Cullins: Auf der TM hatte er zwar die ersten beiden Läufe einen schlechten Start, doch dann kämpfte er sich in beiden Fällen fast problemlos an die Spitze des Feldes.
Erst im letzten Lauf lief es mit einem lupenreinen Start-Ziel-Sieg dann richtig rund für Cullins.
Besonderes Pech hatte Leon Hentschel: Im ersten Lauf steckte er mit Landsmann Schmüser im Stau an der Brücke und kämpfte sich von dort auf den dritten Platz vor. Im zweiten Durchgang fast noch schlimmer, wo er nach dem Start im Sand lag und quasi als letzter Fahrer das Rennen aufnahm. Trotzdem am Ende der dritte Platz auch in diesem Lauf.
Ebenfalls der dritte Platz im dritten Lauf, womit der Deutsche Zweiter in der Tageswertung und ebenfalls Zweiter in der Meisterschaftswertung wurde.
Milan Schmüser wurde wohl unter Wert geschlagen: Nach dem Stau im ersten Lauf, konnte er im zweiten Lauf mit der umgekehrten Startaufstellung nicht nur den Start gewinnen sondern führte fast zwei Runden das Feld an, bis er leider mehrmals zu Boden ging und das Rennen auf dem elften Platz beendete.  Besser war der letzte Lauf, wo er zwar nur Neunter wurde, aber keine größeren Fehler machte.

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Start frei in der Europameisterschaft für Marco Pfeifer (ganz rechts)

Europameisterschaft

Bisher hatte es in Riesa ja immer nur eine nationale Klasse gegeben, doch dieses Jahr war dafür sogar ein Europameisterschaftslauf ausgeschrieben. Natürlich hat der EM-Wettbewerb aber nur zwei Läufe am Abend, wie zuvor auch die nationale Klasse.
Der Schwede Magnus Thor gewann auch promt den ersten Lauf, wie schon die beiden Läufe in Polen und schien damit auf dem Durchmarsch zu sein. Doch im zweiten Lauf machte der Husqvarna-Fahrer zu viele Fehler und rutschte vom dritten Platz nach der ersten Runde zurück auf den sechsten Rang, wobei er auch noch überrundet worden war. Den Lauf gewann der Italiener Sonny Goggia und holte sich damit die Tages- und den zweiten Platz in der Meisterschaftswertung.
Sensationell schlug sich der Deutsche Marco Pfeifer: Im Training nur Zehnter kämpfte er sich im ersten Lauf auf den vierten Platz. Im zweiten Lauf mit der umgekehrten Startaufstellung lief es für den KTM-Fahrer noch viel besser, wo er nach dem Start vom fünften Platz auf Rang zwei fuhr und den auch über die gesamte Zeit nicht abgab. Nahezu fehlerfrei kam er so in der Tageswertung auf einen spektakulären zweiten Platz!

Ergebnisse:

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Eine besondere "Sieger"-Ehrung gab es noch ganz zum Schluss: Die Event-Manufaktur Auerswald und der MSV Riesa zeichneten noch Heiner Schmidt mit einem Ehrenpreis aus: Schmidt hatte von Anfang an die Bürde und Verantwortung als Fahrtleiter der SuperEnduro-WM in Riesa angenommen hatte, obwohl er weder etwas mit dem MSV Riesa zu tun hat, noch überhaupt aus Sachsen kommt.
Foto: Dan Auerswald(links) Heiner Schmidt (Mitte) und Frank Hengst(MSV Riesa)


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Kevin Gallas war nicht nur auf der Strecke erfolgreich: Bei der Autogrammstunde verschenkte der Deutsche in Zusammenarbeit mit seinen Sponsoren Raven und 24MX gleich 50 Crossbrillen an seine Fans! Das Foto entstand übrigens an der "Abfahrt" von der Brücke, die von den schnelleren Fahrern einfach gesprungen wurde, obwohl es gleich dahinter im rechten Winkel ab ging.


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