Der Deutsche Kevin Gallas spricht klar aus, was sein Ziel in dieser Indoor-Saison ist: Der Titel in der Junioren-Klasse! Dass das aber keine leeren Worte sind, bewies der Husqvarna-Fahrer erneut beim dritten Lauf der SuperEnduro-Weltmeisterschaft im spanischen Malaga.
Mit drei Siegen in drei Läufen baut er seinen Vorsprung aus.
In der Prestige-Klasse lief es für den Führenden der Meisterschaft nicht ganz so überlegen: Tatsächlich konnte der US-Amerikaner Cody Webb am Ende die Tageswertung gewinnen - doch da hatte er im letzten Lauf einfach ein bißchen weniger Pech als die Konkurrenz.

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Tagessieger und WM-Führender Cody Webb

Beim ersten Lauf gewann Colton Haaker als amtierender Weltmeister den Start, doch er verlor zwei Kurven später das Duell mit seinem Husqvarna-Teamkollegen Billy Bolt. Als Haaker dann innen aus der Strecke gedrückt wurde, stand er untettbar vor einem Felsen und Bolt ereilte. Dahinter schloss erst einmal der zweite der jungen Wilden, der nachkommenden Fahrer, Manuel Lettenbichler auf und übernahm den zweiten Platz. Als Bolt in der Matrix hing, konnte der Deutsche sogar kurzzeitig in Führung gehen.
Denn von hinten kamen die "alten" Profis, Taddy Blazusiak und Jonny Walker, die sich rundenlang immer weiter pushten und gegenseitig in Fehler trieben, weil sie so weit am Limit waren. Im Duell der beiden freute sich schließlich der Dritte, und das war Cody Webb. Danach wechselten die Plätze 1-3 zwischen diesen Fahrern mehrmals pro Runde und am Ende konnte Walker die letzte Runde fehlerfrei mit seinem ersten Sieg in diesem Jahr beenden.
Platz 1-4 waren damit nur die KTM-Werksfahrer.
Beim zweiten Lauf mit der umgekehrten Startaufstellung hatte sich Billy Bolt in die erste Reihe gestellt. Blazusiak reklamierte das zwar beim Renn-Direktor, doch der sah, das Cristobal Guerrero gar nicht am Start war und deshalb der Platz für den nächsten Fahrer in der ersten Reihe frei geworden war. Tatsächlich konnte am Ende Bolt für sich keinen Vorteil aus seiner Startposition herausholen.
Schon nach einer Runde kam es zu einem folgeschweren Sturz von Blazusiak - der sechsfache Weltmeister sprang zu weit und rutschte fast ungebremst mit Motorrad von der Strecke unter die Tribüne. Der Schlag vom Lenker auf die Rippen raubte dem Polen zunächst den Atem, so dass er den Lauf nicht beenden konnte.
Am Ende ein sichtlich erschöpfter Cody Webb auf dem ersten Platz, nur zwei Sekunden vor seinem US-Landsmann Colton Haaker. "Der erste Lauf hat viel Kraft gekostet, deshalb habe ich eben einige dumme Fehler gemacht," meinte der KTM-Fahrer anschließend selbstkritisch.
So war vor dem letzten Lauf eigentlich alles klar, Webb führte mit deutlichem Vorsprung die Tageswertung vor Teamkollegen Walker und Junior Bolt.
Doch dann verhakten sich auf der Startgeraden Webb und Walker mit Haaker und blieben fast eine Runde lang auf dem Boden, bevor sie ihre Fahrt fortsetzen konnten.
Bolt ging an die Spitze und damit einem Tagessieg entgegen. Das verhinderte aber der im Lauf zuvor schmerzhaft gestürzte Blazusiak, der die Spitze übernahm und tatsächlich den Tagesieg erzielt.
Nach einem Fehler in den Felsen musste sich Bolt auch noch seinem Husqvarna-Teamkollegen Alfredo Gomez geschlagen geben, der als Lokalmatador für seinen zweiten Platz in diesem Lauf vom Publikum fast noch mehr als der Sieger gefeiert wurde (Tatsächlich schnitten die spanischen Fahrer allesamt schlechter ab, als die Zuschauer sicherlich gehofft hatten).
Es wurde zu einem Fernduell zwischen Walker, der sich imemr hin auf den sechsten Platz vorschieben konnte und und Bolt. Wer von Beiden würde am Ende in der Tageswertung die Nase vorne haben? -
Die Überraschung wurde am Ende Cody Webb, der nicht Recht in Schwung kam, der nach seinem Startdebakel nicht über einen neunten Platz hinaus kam. Er hatte aber vorher so viel Vorsprung, dass dieser Platz trotzdem für einen Tagessieg ausreichte und damit behielt der US-Amerikaner auch die rote Startnummer des WM-Führenden. "Beim Sturz auf der Startgeraden war mein Kühler kaputt gegangen. Doch ich dachte mir, so was kann man am Ende wieder reparieren. Denn mein Vater hat mir beigebracht, das man nie aufgeben darf." Diese Lektion hat sich wieder einmal verdient gemacht.

Höchst erfreulich das Abschneiden von Manuel Lettenbichler, der sich im ersten Lauf mit Weltmeister Colton Haaker um den vierten Platz stritt: "Der hat mindestens zweimal versucht mich rauszudrücken, aber ich habe dafür gesorgt, dass ich vorne blieb," freute sich der deutsche KTM-Fahrer.
Der hatte dann im zweiten Lauf etwas Pech, denn beim Start aus der zweiten Reihe behinderten ihn die anderen Fahrer doch erheblich: "Den Blazusiak hat es fast geschmissen und der ist mir dabei in die Quere gekommen, so dass ich danach ganz hinten war." Am Ende kämpfte sich Lettenbichler aber doch noch auf den sechsten Rang nach vorne.
Fast ähnlich lief es im dritten Lauf, wo der Deutsche erst auf dem elften Rang gezählt wurde - doch dann konnte er sich trotzdem noch ohne nennenswerte Fehler auf den vierten Platz nach vorne arbeiten. Den erreichte er schon zur Halbzeit und sicherte sich damit in der Tageswertung den siebenten Platz, punktgleich mit Taddy Blazusiak und nur jeweils zwei Punkte hinter Lokalmatador Gomez und Weltmeister Haaker.

Ergebnisse:

Prestige - Superpole: Hier klicken! (PDF)

Prestige - 1. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Prestige - 2. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Prestige - 3. Lauf: Hier klicken! (PDF)

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Erneuter Triple-Erfolg für Kevin Gallas

Husqvarna-Fahrer Kevin Gallas gewann gleich alle drei Wertungsläufe der Junioren-Klasse und baute damit auch gleich die Gesamtwertung in der Junioren-Weltmeisterschaft kräftig aus.
Im Training war Gallas nur Fünfter geworden, da er nicht alles riskiert hatte: "Ich hatte gehofft, dass ich im zweiten Lauf, mit der umgekehrten Startaufstellung dann auch besser wegkommen würde."
Trotzdem legte er gleich im ersten Lauf einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg vor. Hinter ihm spielt sich "Bäumchen wechsel Dich" mit den Top-Fahrern der Meisterschaft, die allesamt Fehler machen und hängen bleiben, weshalb die Platzierungen ständig wechseln. Im Ziel hat Gallas sogar den viertplatzierten Kyle Flanagan überrundet. Dabei war der Südafrikaner vor diesem Lauf noch der WM-Zweite!

Im zweiten Lauf ging die Taktik von Gallas doch nicht so ganz auf: Mitten im Pulk verliert er viele Plätze und es dauert eine Runde bis er auf dem siebenten Rang ist. In Zwischenzeit wurde Diego Herrera auf der TM von dem Polen Emil Juszczak an der Spitze des Feldes abgelöst.
Gallas ging nach zwei Runden auf Platz drei und eine halbe Runde später überholte er auch den Polen. Gegen Ende des Rennens lag Flanagan im Weg und die Beiden liefen aufeinander auf. Doch Gallas kam klar besser weg und gewann auch diesen Lauf vor dem KTM-Fahrer.

Beim dritten Lauf klappte der Start von Gallas überhaupt nicht: "Das Hinterrad ist durchgedreht, der Boden war nicht nur beim Start sehr hart und rutschig, sondern in vielen Bereichen. Da hätte ich mir manchmal lieber Supermoto-Reifen gewünscht.
Zusätzlich sah es so aus, als ob Gallas auch noch von Flanagan behindert worden wäre. Damit war der Deutsche nach der ersten Runde nur Siebenter, während der Pole Juszczak die Führung übernommen hatte. Doch schon eine Runde später war Gallas hinter diesem Konkurrenten, und als der hinter einigen hängen gebliebenen Überrundeten zum Stehen gezwungen wurde, kam Gallas besser vorbei.
Doch nicht nur Gallas, sondern auch der Engländer William Horare, doch dessen Glück hielt nur kurze Zeit, bis er selbst zu Boden musste.
Am Ende war wieder Gallas vorne und dahinter Juszczak, der in der Meisterschaft damit einen gewaltigen Sprung nach vorne auf den dritten Platz hinter Flanagan kommt. Der Südafrikaner rettet indess trotz verschiedener Ausrutscher seinen zweiten WM-Zwischenrang. Beide Fahrer sind jedoch rund 40 (!) Punkte hinter Gallas in der Punktewertung.
Damit scheint der Offroad-Profi sein Versprechen war werden zu lassen: Junioren-Weltmeister zu werden, auch wenn noch zwei weitere Läufe anstehen. "Ich muss nächstes Jahr dann in der Prestige-Klasse fahren und da muss ich noch eine Schippe drauf legen. Ich kann mich dann nicht innerhalb eines Monats steigern, sondern muss damit jetzt schon anfangen," ist die professionelle Einschätzung des 21-jährigen.

Der zweite Deutsche, Leon Hentschel, war gerade erst 18 Jahre alt geworden: Wie schon in Deutschland zeigte er im Training sehr gute Leisungen und wurde Dritter in der Qualifikation.
Auch in den Läufen lief es zunächst nicht schlecht: "Im ersten Lauf war ich sogar schon Dritter, als ich dann aber Fehler gemacht habe, die mich zurück warfen."
Der junge Husqvarna-Fahrer hat noch nicht die Konstanz, die es für bessere Platzierungen braucht, weshalb er am Ende nur zehnter in der Tageswertung wurde. Trotzdem verbesserte er sich auf den siebenten Platz in der Meisterschaft bei seinem ersten Jahr in der Junioren-SuperEnduro-Weltmeisterschaft.

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Der junge Billy Bolt fährt schon um den Sieg mit - wenn auch bislang nicht ganz erfolgreich ...

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