Ein Abend voller Highlights: Der gerade einmal 18jährige Fynn Hannemann wird SuperEnduro-Europameister, Jonny Walker holt in der Prestige-Klasse für Triumph den ersten Laufsieg in der Firmengeschichte und Milan Schmüser holt sich mit drei Siegen in der Junioren-Klasse den Tagessieg und wahrt seine Chance auf den Meistertitel.

2025 02 08 bolt billy

Im Zeittraining musste sich Billy Bolt (Bild oben) noch dreifach geschlagen geben - er wurde nur Vierter. Das hinderte ihn aber aber scheinbar nicht die Superpole zu gewinnen - zumindest bis Jonny Walker kam und ohne den kleinsten Fehler doch noch fast eine halbe Sekunde schneller war. Damit holte sich Walker die ersten drei WM-Punkte des Abends während Mitch Brightmore mit gerade einmal sechs Hunderstelsekunden hinter dem Weltmeister Bolt mit einem Punkt zufrieden sein musste.
Tatsächlich war der kurze und schnelle Kurs etwas gewewöhnungsbedürftig: Gebaut von dem ehemaligen SuperEnduro-Fahrer und GCC-Spezialisten Marc Nemeth hatte der ein Supercross ähnliches, aber flaches Waschbrett und einen spektakulären Doppelsprung. Auch wenn der für die Spitzenfahrer gerade einmal 30 Sekunden lang war, boten das Steinfeld und die Matrix genug (rennentscheidende) Schwierigkeiten.
Im ersten Lauf des Abends holte sich Billy Bolt auch gleich den Holeshot vor Walker unde Ashton Brightmore, während Elektro-Pilot Eddie Karlsson Neunter vor Mitch Brightmore war.
Dominik Olszowy wurde am Start eingeklemmt, kam dann erst als Vorletzter los und hatte auf seiner Aufholjagd dann noch einen Sturz, weshalb er den Lauf nicht beenden konnte.

Ein heftiger Sturz von dem Engländer Toby Martyn am Doppelsprung verlief zum Glück harmlos, aber das Motorrad lag noch in der Landezone und trotz gelber Flaggen spangen alle folgenden Fahrer weiterhin diesen Sprung, verfehlten aber zum Glück das Motorrad und den Fahrer.
Die Top drei behielten bis ins Ziel ihre Reihenfolge, ohne sich so nahe zu kommen, dass es zu Zweikämpfen gekommen wäre und dahinter fuhr der Portugiese Diogo  Vieira einen fehlerlosen Lauf auf den vierten Platz.
zweimal überrrundet landete Tim Apolle auf dem 12. Platz.
Trotz seines Sieges war Bolt nicht zufrieden: Es ist zwar schön zu gewinnen, aber so richtig zufrieden bin ich nicht, aber es ist, wie es ist," wobei er sich wahrscheinlich auch darauf bezog, dass er die Superpole nicht wie gewohnt dominant gewonnen hatte.
Das Springen unter gelber Flagge hatte noch ein Nachspiel: die sechs Fahrer, die das betraf, erhielten eine 10 Sekunden Zeitstrafe, was das Ergebnis zwar nicht beeinflußte, aber sicher als Warnschuss der Rennleitung verstanden werden konnte.

Im zweiten Finale mit der umgekehrtem Startaufstellung gewann William Hoare, während sich Bolt zunächst wieder einmal zurückhielt um nicht in irgendwelche unübersichtlichen Gemenge verwickelt zu werden. Während er dann schnell seine Aufholjagd startete kam Walker noch schneller an Hoare heran und übernahm die Führung von seinem britischen Landsmann.
Im Windschatten von Bolt kam auch Mitch Brightmore immer weiter nach vorne, verlor dann aber nach einem Sturz im Steinfeld den Anschluss an den Weltmeister, der zunächst auf Platz drei fuhr und dann an Hoare vorbei auf den zweiten Platz.
3 Runden vor Schluss waren es noch fünf Sekunden Abstand zu dem führenden Walker, eine Runde später noch vier und als es in die letzte Runde ging noch 2,9 Sekunden - Weil Walker aber nervenstark und fehlerfrei bleib fuhr er die Triumph zum ersten Laufsieg im SuperEnduro! Kurz zuvor gelang der Marke ihr erster Sieg in der US-amerikanischen Supercross-Serie!
Ashton Brightmore kam noch auf den dritten Platz nach vorne und Apolle wurde auf dem elften Platz abgewunken.

Im dritten Finale holte sich Ashton Brightmore den Holeshot vor Bolt, was aber nicht viel nutzte, denn der Weltmeister ging schnell in Führung und gab die bis ins Ziel nicht mehr her.
Walker hingegen war in der Startkurvve gestürzt und als Letzter ins Rennen.
Während Bolt seinen Vorsprung kontrolliert ausbauen konnte, kämpfte sich Walker nach vorne und 4 Runden vor Schluss konnte er noch an Karlsson vorbei gehen, als der in der Matrix hängen blieb. Auch Bolt blieb kurz hängen, was aber auf die Platzierung keinen Einfluss hatte, zu groß war der Vorsprung des Husqvarna-Piloten.
Fast in der letzten Runde konnnte Walker noch an Ashton Brightmore vorbeigehen und wurde so Dritter hinter Mitch Brightmore und holte sich damit den zweiten Platz in der Tageswertung.
Mit jetzt 85 Punkten Vorsprung könnte Bolt theoretisch schon beim vorletzten Lauf in Newcastle seinen Titel verteidigen. Dazu benötigte er nur einen einzigen Laufsieg.
Tim Apolle kam auf den zehnten Platz und damit in der Tageswertung punktgleich mit Alfredo Gomez auf den elften Rang und rutscht in der Meisterschaft auf dem zehnten Platz zurück.

Ergebnisse:

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Junioren

In der Junioren-Klasse hatte es in dieser Saison schon sieben (!) verschiedene Laufsieger gegeben, was zeigt, wie eng das Fahrerfeld eigentlich beisammen liegt und alles möglich scheint:
Im ersten Lauf holte Alex Puey den Holeshot, überschlug sich aber kurze Zeit später nach Vorne.
Milan Schmüser kam denn in die Führung und überschulg sich in der Matrix ebenfalls und der Spanier Marc Fernandez, Niemand Geringeres als der Meisterschaftsführende, ging vorbei.
Schmüser holte sich im Duell zunächst die Führung zurück und als er wenig später in der Matrix stecken blieb, kamen die Anderen nicht an ihm vorbei.
Der zweite Spanier, Manuel Gomez nutzte dann einen Fehler von Fernandez und ging an dem vorbei und kam an Schmüser heran.
Nach einem Sturz von Gomez in der letzten Runde, konnte der sich sichtlich körperlich angeschlagen nur noch ins Ziel retten, musste aber den zweiten Platz an Fernandez abgeben.
Henry Strauß belegte den siebenten Platz.
Auch wenn beim zweiten Lauf mit der umgekehrten Startaufstellung Schmüser in der 2. Reihe stand, war der Deutsche nach einer Runde schon Dritter und übernahm kurze Zeit später sogar die Führung:
Fermandes tauchte in Schlagdistanz hinter dem Deutschen auf und der musste bei den Überrundungen aufpassen und durfte sich keine Fehler erlauben, weshalb er dann den zweiten Laufsieg des Abends einfährt.
Strauß lag auf dem vierten Platz, schon in Schlagdistanz zu Toby Shaw, doch bis ins Ziel konnte er den Engländer nicht packen.
Nach dem Start zum dritten Durchgang strauchtelte Schmüser auf dem zweiten Platz liegend im Steinfeld und hielt die meisten Fahrer auf. Als Vierter kam er dann ins Rennen und verlor zunächst sogar zwei weitere Plätze. während Fernandez die Spitze hielt.
Gerade im Zielsprung konnte er immer wieder Fahrer überholen und war eine Runde später schon Dritter. Als Fernandez im Steinfeld völlig festhing, konnten Roland Liszka und Schmüser an ihm vorbeigehen und weil das Schmüser sogar noch besser gelang war der wieder an der Spitze.
Dann konnte er sich einen minimalen Vorsprung herausarbeiten, dass Liska keinen Angriff starten konnte. In der letzten Runde kam er beim Überrunden sogar ungebremst durch die Matrix und konnte sich den Sieg vor Liska sichern. Fernandez wurde Dritter, was ihn fünf Punkte auf Schmüser kostete.
Doch der Spanier hat in der Meisterschaft immer noch 26 Punkte Vorsprung, weshalb es Schmüser nicht reichen würde, die nächsten beiden Veranstaltungen zu gewinnen, wenn Fernandez jeweils Zweiter würde.
Doch tatsächlich hat der Deutsche für sich das Geheimnis zum Erfolg entdeckt: "Es ist nicht das Beste, der Schnellste auf der Strecke zu sein. Weniger riskieren und weniger Fehler machen bringt WM-Punkte für die Meisterschaft...Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell man sich verletzten kann und man hat das auch hier gerade wieder gesehen (Alfredo Gomez hat sich in der Prestige-Klasse das Handgelenk gebrochen)."
Sollte es diese Saison für Schmüser nicht zum Titel reichen, könnte er es im nächsten Jahr noch einmal als Junior versuchen.
2025 02 08 junior podium

Ergebnisse:

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Youth-Cup

Bei den 125ern läuft in der Meisterschaft alles auf ein Duell zwischen dem Briten Fraiser Lampkin und dem Spanier Ramon Godino hinaus.
Allerdings holte sich Godino erneut einen Doppelsieg und baute seinen Vorsprung auf 30 WM-Punkte aus.
Dabei war im ersten Lauf Lampkin, der Sohn der Trial-Legende Dougie Lampkin, zunächst noch vorne, als Godino sogar zu Beginn der zweiten Runde auch noch im Steinfeld stürzte.
Doch der Spanier holte nicht nur auf, sondern sich am Ende sogar den Sieg, weil Lampkin selbst gleich dreimal im Steinfeld stürzt und hängen bleibt.

Im zweiten Lauf ging Godino gleich in dem Steinfeld an allen Fahrern vorbei und übernahm die Führung vor Lampkin. Schnell fingen die Überrundungen an wo der Brite mehr Zeit verlor und so wuchs der Vorsprung von Godino bis ins Ziel auf 14 Sekunden.
Bis auf die ersten drei Fahrer wurde das gesamte Fahrerfeld überrundet, auch wenn die 125er-Maschinen den Doppelsprung nicht gesprungen sind.

Ergebnisse

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Europameisterschaft

Fynn Hannemann war als Führender in der Meisterschaft nach Budapest gekommen und wusste einerseits, dass ihm nur 20 Punkte (zum Beispiel 2 sechste Plätze) zum Titel fehlten, er sich aber andererseits auch keinen Ausfall leisten durfte, was beim SuperEnduro immer drin ist.
Dabei war der Start an der EM für den 18jährigen eigentlich aus einer Bierlaune heraus entstanden - doch als die Ergebnisse mit einem Doppelsieg in Riesa so gut wurden, zog er die Meisterschaft durch, wobei ihm zugute kam, dass die Europameisterschaft nur vier Veranstaltungen umfasst (statt 7 wie in der WM).
Natürlich war der Ungar Norbert Zsigovits vor seinem heimischen Publikum der Favorit - zumal der GasGas-Pilot beim Auftakt in Polen schon beide Läufe gewonnen hatte.
Dem wurde Zsigovits dann im ersten Lauf auch gerecht, denn obwohl zunächst Alessandro Azzalini sich den Holeshot holte und Hannemann schon auf dem dritten Platz war, überrollte der Ungar von hinten kommend das gesamte Fahrerfeld und verlor die so gewonnnene Führung, auch nach einem Ausrutscher seinerseits, nicht mehr.
Mit dem vierten Platz war Hannemann anschließend in seinem Soll zum Titel, zumal der Sieger Zsigovits dem WM-Zweiten Grzegorz Kargul aus Polen ebenfalls Punkte weggenommen hatte.
Unter Wert geschlagen wurde Eddi Hübner, der gleich zweimal im Steinfeld hängen blieb und nur Neunter vor Marco Pfeifer wurde.
Im zweiten Lauf holte sich Hanneman prompt den Holeshot und konnte sich gleich ein wenig absetzen.
Hinter ihm leistete sich Hübener auf dem zweiten Platz ein hautnahes Duell mit Zsigowits. Der konnte zwar einmal kurz vorbeigehen, bevor er im Steinfeld stürzte und Hübner wieder vorbei ging.
Am Ende konnte sich Hübner dann doch nicht gegen den Ungarn und später gegen den Polen Kargul (der für seine Endspurts bekannt ist) durchsetzen und landete auf Platz vier.
In der vorletze Runde hatte Zsisgowvits 3 Sekunden Rückstand auf Hannemann doch beim Überrunden hatte es der Ungar aber denn etwas schwieriger als der Deutsche und der Abstand vergrößerte sich bis zur Zielflagge auf 13 Sekunden.
Damit wurde Hannemann vom Offroadshop Köhlbach auf der Beta Europameister, auch wenn er die Tageswertung (diesmal) nicht gewinnen konnte.  

Ergebnisse

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EM - 2. Lauf: Hier klicken! (PDF)

EM - Tagesergebnis: Hier klicken! (PDF)

EM - Meisterschaftsendstand (nach vier Läufen): Hier klicken! (PDF)

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Die SuperEnduro-WM wird schon in einer Woche, am 1. März in England/Newcastle fortgesetzt

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