Billy Bolt verließ auch beim zweiten Lauf der SuperEnduro-WM die SachsenArena in Riesa als Gesamtsieger. Doch absolute Dominanz des Briten wackelte - auch wenn er noch lange nicht fiel.
Doch schon im Vorfeld hatte der Titelverteidiger Bedenken angemeldet: "Diese technisch sehr anspruchsvolle Strecke ist absolut nicht meins." Holger Dettmann hatte nämlich einen Parcour gezaubert, der den Namen SuperEnduro durchaus gerecht wurde. Eine große Brücke, mit einer schrägen und felsigen Auffahrt erwies sich dabei für viele Fahrer als der Knackpunkt, aber auch sonst gab es einige Schwierigkeiten auf der Strecke zu überwinden.

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Dabei hatte Bolt (Bild oben) allerdings keine Probleme schon die ersten WM-Punkte bei der SuperPole einzufahren: Mit einem Vorsprung von über 1,5 Sekunden zeigte er den anderen Fahrern seine Dominanz.
Doch im ersten Lauf lief nicht alles nach Plan - Da konnte nämlich plötzlich ein Jonny Walker die Spitze übernehmen und Bolt mühte sich einige Zeit, bis er wieder vorbeigehen konnte.
Im zweiten Lauf mit der umgekehrten Startaufstellung brauchte Bolt zwei Runden um direkt neben Walker die Ziellinie zu überspringen - Beide Fahrer waren an der Spitze des Feldes und kollidierten in der abschließenden Sandkurve: "Ich wollte mit aller Gewalt verhindern, dass Bolt an mir vorbei ging. Aber ich bin zuerst auf dem Boden gelandet," entschuldigte sich Walker anschließend.
Bolt war schnell wieder auf den Beinen und hatte sich eine Runde später die Führung erkämpft. Doch obwohl er sich einen komfortablen Vorsprung herausgefahren hatte, fiel er durch einen Sturz in der vorletzten Runde auf den vierten Platz zurück. Er kämpfte hart und überquerte die Ziellinie sogar noch als Dritter - stieß nach der Flagge aber noch mit Taddy Blazusiak zusammen, der die Richtung wechselte, während Bolt noch in der Luft war.
Im letzten Lauf kam er als Dritter vom Start weg, übernahm aber in der ersten Runde die Führung. Doch er stürzte dann erneut am steinigen Anstieg der Brücke. Ein weiterer Sturz warf ihn auf den dritten Platz zurück. Er kämpfte sich auf den zweiten Platz vor und hatte drei Runden vor Schluss einen Rückstand von fünf Sekunden auf den Führenden Walker. Nachdem er seine Husqvarna um den Kurs geschleppt hatte, zog er schließlich mit Walker gleich und übernahm eine Runde vor Schluss die Führung.

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Jonny Walker erhebt Anspruch auf den Gesamtsieg

Mit seinem dritten Gesamtrang meldete sich Altmeister Taddy Blazusiak zurück an der Spitze der WM: Im ersten Lauf blieb er zwar noch in der felsigen Auffahrt der Brücke hängen, was ihn auf den zehnten Platz zurückwarf, doch danach ging es aufwärts: Taddy profitierte im zweiten Lauf von der umgekehrten Startreihenfolge für das zweite Rennen und fuhr schnell auf den zweiten Platz vor. Diese Position konnte er eine Runde lang halten, dann rutschte er auf den dritten Platz zurück. Doch in einer dramatischen letzten Runde kämpfte er sich wieder auf den zweiten Platz vor.
Im dritten Durchgang wurde er Dritter, und sicherte sich damit den dritten Gesamtrang, was ihn auch in der Meisterschaft vor Cody Webb auf den dritten Platz bringt.
Nicht am Start war Tim Apolle, der sich am Nachmittag bei einem Sturz im Zeittraining das Knie so schmerzhaft verletzte, dass er am Abend nicht mehr antreten konnte.

Billy Bolt: "Ich habe mir das Leben heute Abend selbst schwer gemacht, aber ich bin froh, dass ich am Ende gewonnen habe. Es war die ganze Nacht ziemlich hektisch auf der Strecke, und um ehrlich zu sein, habe ich zu viele dumme Fehler gemacht. Dafür halte ich meine Hände hoch. Der Speed war da, aber mit nur einer guten Linie auf der Strecke wurden leicht Fehler gemacht. Vielleicht ging es heute Abend darum, die Weihnachtspause abzuschütteln, aber ich habe das Gefühl, dass ich mich für die dritte Runde noch verbessern kann. Insgesamt bin ich ganz oben auf dem Podium gelandet und habe meinen Punktevorsprung ausgebaut, also bin ich mit dem Ergebnis zufrieden und freue mich auf Budapest."

Ergebnisse:

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Junioren


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Bei den Junioren war Sherco-Pilot Milan Schmüser (Bild oben) für seinen Heim-GP bestens motiviert. Doch am Ende machte ihm die Technik einen Strich durch die Rechnung. Schon im Training zeigte sich, dass sein Viertakter öfter mal kurz ausploppte, weshalb er in der weiteren Vorbereitung noch verschiedene Teile, unter anderem auch die Zündbox, austauschte.
Im ersten Lauf schien sein Plan aufgegangen zu sein, der den Norddeutsche setzte sich vom Start weg in Führung und konnte den Lauf letztlich auch vor den beiden Brüdern Ashton und Mitchell Bgrightmore gewinnen.
Doch im zweiten Lauf mit umgekehrter Startaufstellung lief es für Schmüser nicht so gut, auch wenn er sich in kurzer Zeit auf den dritten Rang vorkämpfen konnte. Doch dann fingen erneut technische Probleme an, und so stand er manches Mal unfreiwillig. So auch, nachdem er sogar auf den zweiten Platz vorgefahren war, direkt vor der Palisade, wo er erst noch einmal neuen Schwung nehmen musste.
Der Sieg ging da an den WM-Führenden Mitchell Brightmore vor seinem Bruder Ashton.
Schmüsers Probleme setzten sich im dritten Lauf fort, obwohl er erst den Holshot gewann und dann nach zwei Kurven sich mit seinem Konkurrenten Raul Guimera aus Spanien in die Quere kam. Insgesamt kämpfte er anschließend mehr mit der Technik als mit der Konkurrenz - und wurde dann auch zusehends nervöser und lief in eigene Fahrfehler rein. Trotz seines fünften Platzes in diesem letzten Lauf reichte es trotzdem noch mit dem dritten Gesamtrang für einen Podestplatz!
Auber auch Mitchell Brightmore blieb diesen Lauf nicht ungeschoren, wurde nur Dritter hinter Guimera, während der jüngere der Brightmore-Brüder seinen ersten Lauf gewinnen konnte und für die Tageswertung ganz oben auf dem Treppchen stehen. Der erst 16-jährige Ashton hatte selbst nicht mit so einem Erfolg gerechnet und liegt nun in der Meisterschaft auf dem zweiten Platz, einen Punkt vor Schmüser.
Nicht am Start war Tristan Henack, der ja eigentlich die komplette Junioren-WM hatte bestreiten wollen - doch der GasGas-Fahrer war mit Grippe zuhause geblieben.

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Gesamtsieg für den erst 16jährigen Ashton Brightmore

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Europameisterschaft

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Dan Peace (Bild oben) sorgte dafür, dass an diesem Abend in der Sachsen-Arena gleich dreimal die englische Nationalhymne gespielt wurde: Der Brite fuhr zweimal auf den zweiten Platz, was für den Tagessieg und die Führung in der Europameisterschaft reichte.
Laufsieger im ersten Durchgang wurde der Pole Grzegorz Kargul, der aber in der umgekehrten Startaufstellung nicht mehr zum Zug kam - wie schon im ersten Lauf erwies sich nämlich die steinige Auffahrt zur Brücke als ein Scharfrichter, wo einige Fahrer hängen blieben und die nachfolgenden Fahrer massiv behinderten.
Im zweiten Lauf wurde es sogar so heftig, dass Louis Richter dort so heftig vom Motorrad stürzte, dass er zunächst liegenblieb und erst nach eine langen Minute wieder auf die Beine gebracht wurde. Doch vorsichtshalber wurde der zweite Lauf vorzeitig abgebrochen und nach vier von sieben geplanten Runden gewertet.

2023 01 07 richter louis gasgas 3Louis Richter am Boden

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Milan Schmüser gewinnt nicht nur den Start zum ersten Lauf, sondern am Ende auch noch den mit 200 Euro dotierten Airo-Holeshot-Award.

Ganz große Fans können sich jetzt schon Samstag, den 6.1.2024, als nächsten Termin für das SuperEnduro in Riesa notieren ...



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