Vor genau einem Jahr musste der verletze Billy Bolt den Auftakt der SuperEnduro-WM im polinischen Krakau noch frisch operiert von seinem Krankenbett aus verfolgen.
In diesem Jahr holte er sich nicht nur den Gesamtsieg, sondern besiegte damit sogar den Lokalmatador Taddy Blazusiak in dessen "Wohnzimmer", der Tauron-Arena!

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Es fing schon bei der Superpole an, wo der erst 22jährige Bolt (Bild oben) alle anderen Fahrer hinter sich ließ und sich die ersten drei WM-Punkte vor Jonny Walker und Balzusiak sicherte.
Doch leicht wurde es ihm im weiteren Verlauf nicht gemacht: 14.000(!) Fans in der ausverkaufen Tauron-Arena feuerten "ihren" Taddy immer wieder lautstark an. Tatsächlich kämpften die beiden Fahrer am Limit und demolierten sich dabei in den Felsen sogar ihre Motorräder dermaßen, dass es in der anschließenden kurzen Pause die Mechaniker zu Höchstleistungen angetrieben wurden.
Immerhin hatte der Brite Bolt am Ende des ersten Laufes die Nase vor dem Polen.
Im zweiten Durchgang kämpfte sich Blazusiak am schnellsten durch das Feld nach vorne und konnte sogar an Bolt vorbeigehen. Allerdings konnte er keinen großen Vorsprung herausfahren, denn bei den vielen Überrundeten konnte Bolt immer wieder aufschließen - bleibt aber am Ende auch noch kurz hängen, womit Blazusiak gewinnt und es zwischen den Beiden unentschieden steht.
Im dritten Durchgang gewinnt Blazusiak den Start vor Bolt und Walker, aber Ende der Runde kann Bolte trotzdem vorbei gehen. Knapp und eng aber am Ende erneut Sieg für Bolt, der damit auch die Meisterschaft anführt. Ist damit bereits eine neue Ära eingeleitet, kommen jetzt neue, jüngere Fahrer zum Zug? Oder wird der 36jährige Taddy Blazusiak uns noch Lügen strafen und sich noch den siebenten WM-Titel holen?
Der Deutsche Kevin Gallas beendete den Auftakt in Polen auf dem siebenten Gesamtrang: "Erst im letzten Lauf war ich eigentlich zufrieden. Da konnte ich teilweise das Tempo von den guten Fahrern mitgehen, darf das aber einfach nicht abreißen lassen. So auf dem fünften Platz, wie in diesem letzten Lauf sehe ich mich eigentlich auch, aber das muss ich eben auch kontinuierlich schaffen."
Als zweiter Deutscher war Tim Apolle als Aufsteiger am Start. Der musste sich im Ausscheidungsrennen noch für die Finalläufe qualifizierten. Da gewann er den Start, musste sich aber von dem Russen David Leonov überholen lassen. Doch Apolle blieb an dem Routinier dran und qualifizierte sich mit seinem zweiten Platz.
Mit einem achten und zwei neunten Plätzen wurde er auch Neunter in der Gesamtwertung und hatte sein Ziel erreicht, unter die Top10 zu kommen.
Für den nächsten Lauf, die SuperEnduro-WM am 4. Januar 2020 in Riesa, hat der Veranstalter Tim Apolle bereits eine Wildcard gegeben. "Dann muss der sich nicht qualifizieren, braucht weniger kräftezehrende Läufe an diesem Abend zu fahren und kommt hoffentlich zu einem mindestens genauso guten Ergebnis," meinte der Verantwortliche, Dan Auerswald von der Eventmanufaktur.

Ergebnisse:

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Junioren

Alle Fahrer mussten sich qualifizieren und der Deutsche Leon Hentschel gewinnt prompt seinen Vorlauf mit deutlichem Vorsprung. Der Norddeutsche ist dabei erst seit 14 Tage auf KTM unterwegs-

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Milan Schmüser (Bild oben), mit seinen gerade einmal 16 Jahren, war ebenfalls qualifiziert und sogar auf dem fünften Platz des Zeittrainings aller Fahrer.
Ganz vorne allerdings, wie fast nicht anders zu erwarten: Ty Cullins, der US-Amerikaner, der auch als Favorit galt. Betreut vom deutschen TM-Importeur Michael, "Mike", Schmidt lieferte der auch in dem ersten Lauf einen klaren Sieg ab. In der umgekehrten Startaufstellung des zweiten Laufes dauerte es allerdings eine Weile, bis sich der US-Amerikaner bis zum Schluss doch noch auf den zweiten Platz nach vorne gekämpft hatte.  
Im dritten Durchgang sah er schon wie der sichere Sieger auf, verlor aber in der vorletzten Runde die Konzentration und fuhr aus dem Steinfeld von der Strecke. Leon Hentschel konnte aufschließen und Cullins fuhr neben ihm auf die Piste zurück. Doch in der nächsten Kurve war Hentschel innen und konnte in der nachfolgenden Matrix schneller an den überrundeten Fahrern vorbei, dass der TM-Fahrer nicht mehr an ihn heran kam.
Trotzdem reichte es für den Gesamtsieg, während sich Hentschel mit dem Laufsieg sogar noch auf den zweiten Tagesrang schob, was auch gleichzeitig der Meisterschaftsstand ist.
Schmüser fuhr bei seinem allerersten Lauf gleich einmal auf einen sensationellen dritten Platz mit einer weitestgehend fehlerfreien Fahrt. Doch in den folgenden beiden Durchgangen wurde er "nur" Achter und Neunter, was am Ende trotzdem noch ein sensationeller sechster Meisterschaftsrang für den Quereinsteiger ist.

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Ein Deutscher auf dem Podium? Dann widmen wir dieses Bild Leon Hentschel der hinter Ty Cullins (Mitte) den zweiten Platz einfuhr.

Ergebnisse:

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Europameisterschaft

In der Europameisterschaft war Titelverteidiger Tim Apolle ja zwangsweise aufgestiegen und so ging der Kampf um den Titel völlig neu los:
Die Aufgabe löste der Schwede Magnus Thor mit zwei Siegen gleich perfekt.

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Der Deutsche Pascal Springmann (Bild oben) verpasste punktgleich mit dem Italiener Sonny Goggia den Sprung auf das Podest, nachdem er im ersten Lauf sogar den dritten Platz eingefahren hatte. Fast wäre es ein Sieg geworden, doch vor ihm standen im Steinfeld zwei Überrundete und versperrten ihm den Weg, so dass er nicht vorbei kam, bevor die sich entwirrt hatten.
In der Zeit gingen in der anderen Spur gleich zwei Fahrer an ihm vorbei. Springmann hatte sich im Zeittraining direkt für die Finals qualifiziert, musste nicht mehr durch die Last-Chance-Rennen der insgesamt 43 gemeldeten EM-Teilnehmer.
Thomas Schley belegte den fünten Platz und Marcel Teucher kam auf den zehnten Tagesrang. Teucher hatte sich über die Ausscheidungsrennen qualifizieren müssen, wo er seinen Lauf sogar gewann.
Allerdings sind die Leistungsunterschiede zwischen den Fahrern erheblich, dass gerade im Training und der Qualifikation die schlechteren Fahrer oft eine Behinderung waren, weil sie die Spuren verstopften.

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Auch für den deutschen WM-Lauf, am 4. Januar 2020 in Riesa, wird wieder ein volles Fahrerfeld und eine Fortsetzung des spannenden Duells um die Spitze erwartet - denn auch in Riesa sind alle drei Klassen am Start -

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Ein Foto von Taddy Blazusiak muss sein: Der Pole wurde von seinen Landsleuten nicht nur bei der Fahrervorstellung heftig gefeiert.

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Volles Haus und ausverkauft - 14.000 Fans feierten die SuperEnduro-WM in Krakau!

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Mike Schmidt (ganz links) mit seinem TM-Team und Junioren-Sieger Ty Cullins aus den USA.

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