Der Rückkehrer Taddy Blazusiak gewann in seiner Heimat Polen beim SuperEnduro in Krakau den ersten Wettbewerb zur neuen Indoor-Saison.
Damit wiederholt er seinen Erfolg von vor einem Jahr, als er aber anschließend seinen (vorläufigen) Rücktritt bekannt gab. Diesmal versicherte der KTM-Fahrer allerdings, dass er weiter fahren würde und in Riesa (am 6. Januar) am Start sei.

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Dabei war Blazusiak keineswegs überlegen, hatte nicht einmal einen einzigen Laufsieg zu verzeichnen. Der vielleicht schnellste Mann im Feld war Cody Webb, der gerade erst die US-Indoor-Serie gewonnen hatte. Der ging auch im ersten Lauf in Führung, stürzte jedoch heftig und gab Blazusiak kampflos die Spitze. Allerdings währte dessen Glück nicht lange, denn Webb kam vom fünften Platz durch das Feld gefahen und holte sich am Ende noch den Laufsieg. Blazusiak muss sich im Gegenteil sogar noch gegen Alfredo Gomez wehren, dem er tatsächlich erst am allerletzten Steilhügel die Tür zu macht und aus der Strecke drängt, als dieser leichtsinnig zum Überholen angesetzt hatte.
Der zweite Lauf wurde traditionell in umgekehrter Reihenfolge gestartet und so kam es direkt hinter der ersten Kurve zu einer Vorentscheidung als es am großen Reifenhinderniss zu einem Massensturz kam. Blazusiak nutzte seine jahrelange Erfahrung und konnte als Einziger der Spitzenfahrer einen Weg durch die Masse an Teilnehmern finden und schloss am Ende der Runde bereits auf den Führenden Jonny Walker auf. Doch von diesem Briten ließ er sich nicht lange aufhalten und ging vorbei. Aber drei Runden vor Schluss musste er sich einem ganz anderen Briten beugen: Bily Bolt, der zum allerersten Mal ein Indoor-Enduro bestritt, konnte den Polen auf den Platz verweisen und den Vorsprung bis ins Ziel sogar durchhalten.
Im finalen Lauf sah alles nach einem Start-Ziel-Sieg von Taddy Blazusiak aus. Doch Cody Webb setzte den ehemaligen Weltmeister immer wieder unter Druck, bis er zur Halbzeit selbst in der Matrix hängen blieb. Doch wie schon im ersten Lauf rappelte sich der KTM-Fahrer schnell wieder auf und machte sich an die Verfolgung von Blazusiak. Der spürte schon bald den Atem des Amerikaners im Nacken. Bis dieser ca. 50 m vor der allerletzten Kurve im Steinfeld an dem Lokalmatador vorbei ging und sich den Sieg holte.

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Manuel Lettenbichler (hinten) geht an Eloi Salsench vorbei

Der Deutsche Manuel Lettenbichler zählt nicht zu den gesetzten Fahrern, doch war seine Qualifizierung für ihn nur eine lästige Pflichtaufgabe: "Jetzt fängt der Wettbewerb eigentlich erst an, mit den anderen Fahrern ...," meinte er vor dem Zeittraining für die Aufstellung zur Superpole. Da fuhr er prompt auf den vierten Platz. Dass es am Ende auch nach den drei Läufen zu dem vierten Gesamtrang ist höchst erfreulich, obwohl seine Runden eher unspektakulär waren. Mit Rang vier, drei und sechs zeigte er Konstanz und keine nennenswerten Fahrfehler.
Immerhin konnte sich der Titelverteidiger Colton Haaker nach seiner überstandenen Verletzungspause mit der schnellsten Zeit im Superpole-Qualifying den ersten Startplatz sichern. Doch im weiteren Verlauf wurde er an diesem Abend deutlich unter Wert geschlagen: Zwei achte Plätze in den ersten beiden Durchgänge, wobei er im zweiten Lauf nur knapp einer Überrundung entgehen konnte. Erst im letzten Heat knüpfte der US-Amerikaner an seine normale Form an und konnte den dritten Platz belegen. Doch in der Meisterschaft muss er sich trotzdem hinter Lettenbichler und Alfredo Gomez auf dem sechsten Tages- und Meisterschaftsrang einreihen.

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Startkurve mit Kevin Gallas (Mitte mit der Nr. 71 und der schwarzen Fox-Hose)

Bei Junior Kevin Gallas schien es zunächst gut zu laufen: Er gewann die Qualifikation in der Junioren-Klasse und ging als erster Fahrer ans Startgatter. Im ersten Lauf konnte er nach zwei Runden die Führung übernehmen, nachdem seine Konkurrenten in der langen Baumstamm-Matrix festhingen. Danach konnte er den Lauf mit fehlerfreier Fahrt auch prompt gewinnen.
Im zweiten Lauf wurde umgekehrt gestartet, so so rollte er als letzter Fahrer an den Start, wo ihm nur die zweite Reihe blieb. So musste er sich zunächst hinten anstellen, zumal er noch einen Ausrutscher in der Sandkurve hatte und als Vorletzter aus der ersten Runde zurück kam. Doch bis ins Ziel kämpfte er sich auf dem anspruchsvollen Parcours noch auf den sechsten Platz vor.
Noch mehr Pech hatte er im dritten und letzten Lauf des Abends: Nach dem Start war er in aussichtsreicher dritter Position. Doch in einer Kurve stürzte vor ihm ein Fahrer und Gallas obendrauf. "Dann hing auch noch mein Lenker in seinem Hinterrad fest," erklärte er, dass er erst als Letzter dem Feld hinterherfahren konnte. Mit Dreck auf der Brille und völlig verstellten Hebeln am Lenker reichte es dann nur noch für den achten Platz.
Tagesieger wurde der Südafrikaner Kyle Flanagan, der dazu keinen einzigen Laufsieg brauchte - Nach Gallas Laufsieg im ersten Durchgang holte sich der Pole Emil Juszczak in der umgekehrten Startreihenfolge den Sieg. Der Sherco-Fahrer hatte sich im Zeittraining nur als Sechster, unmittelbar vor Leon Hentschel, dem zweiten Deutschen im Feld, qualifiziert.
Der dritte Laufsieg der Junioren ging an den Italiener Matteo Cavollo: Dabei hatte sich der Beta-Fahrer erst im "Last-Chance-Rennen" überhaupt noch für den Abend in die Startaufstellung gekämpft.

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Mit zwei Laufsiegen führt Tim Apolle die Wertung in der EM an: Im ersten Lauf tat es sich der Husqvarna-Fahrer relativ leicht: Als Sieger der Qualifikation kam er auch gut vom Start weg, ging dann in Führung und leistete sich einfach keine Fahrfehler auf dem Kurs.  
"Ich bin gut durchgekommen, mal sehen wie das im zweiten Lauf wird." Da wird in umgekehrter Reihenfolge gestartet, der Trainingsschnellste stand somit in der zweiten Startreihe.
Im hinteren Feld erreichte er das Hindernis nach der ersten Kurve, wo sich einige Fahrer verkeilt hatten und es einen Stau gab. Einzige Chance für alle folgenen Piloten war es, daran vorbei zu fahren. So auch Apolle, der sich eine halbe Runde später schon auf den vierten Rang vorgearbeitet hatte.
In der nächsten Runde konnte er in der Kurven-Matrix an den Konkurrenten vorbei gehen und dann wiederholte sich der erste Lauf. Fehlerfreie Fahrt bis zum Sieg.
Die Europameisterschft wird in diesem Jahr an drei Terminen ausgefahren: Krakau in Polen, Bilbao in Spanien und Lindköping in Schweden.
Ob Apolle alle Läufe fahren wird, kann er selbst noch nicht sagen. "Eigentlich wollte ich mich vernünftig auf die Outdoor-Saison vorbereiten. Doch das Finale ist ja nach dem DEM-Auftakt in Tucheim und Dahlen. Dass passt einfach nicht."
Der amtierende Europameister Mike Hartmann war nicht am Start: Er hätte aufsteigen und in der Prestige-Klasse mitfahren müssen. Ein Unterfangen, dass für den lupenreinen Amateur im Fahrerfeld der Profis nicht darstellbar gewesen wäre.

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Tatsächlich war die Strecke am Samstag Morgen fertig, doch die Feuchtigkeit saß tief in der Erde. Deshalb war der Untergrund sehr weich und es fuhren sich an einigen Stellen sogar Spurrillen heraus. Doch das machte es den Kurs lediglich etwas langsamer, ohne dass dieser dadurch weniger spektakulär wurde.

Weil man Veranstaltungshallen lange vorher reservieren muss, steht jetzt schon fest, dass das nächste SuperEnduro in Krakau am 8. Dezember 2018 stattfinden wird.

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