Beim dritten Lauf der SuperEnduro-WM gab es in Spaniens Hauptstadt Madrid nicht nur den dritten Sieger, sondern gleich den dritten Führungswechsel in der Meisterschaft: Der Wettbewerb wurde von dem Mann dominiert, der in den ersten beiden Runden keinen Sieg erzielte hatte: der US-Amerikaner Colton Haaker.

2019 01 28 superenduro prestige

Der Abend begann für den Amerikaner (Bild oben rechts) schon gut, als er sich bei der SuperPole schon den zweiten Sieg (nach Riesa) in Folge holte. Schon beim ersten Wertungs-Lauf holte sich der Husqvarna-Fahrer dann auch den Holeshot und konnte im Verlauf seinen Vorsprung weiter ausbauen, während der amtierende Weltmeister Cody Webb nach einigen kleineren Fehlern sich auch seinem KTM-Teamkollegen Taddy Blazusiak beugen musste.
Im zweiten Lauf mit der umgekehrten Startaufstellung verursachte der Deutsche Kevin Gallas einen Riesenstau: Zunächst ein Holeshot von dem amtierenden Junioren-Weltmeister, dann aber plötzlicher Stillstand: „Ich wollte auf dem Hindernis vom zweiten in den ersten Gang schalten und erwischte den Leerlauf…“ Daraufhin puzelten die übrigen Fahrer wie Dominosteine um und Haaker, sowie Blazusiak fanden sich auf den allerletzten Plätzen wieder. Allerdings kämpfte sich Haaker mit einer gehörigen Wut im Bauch schnell wieder an die Spitze und kämpfte mit dem spanischen Newcomer Pol Tarres um den zwieten Platz. Neben ihm tauchte Blazusiak auf, der in der Luft mit Haaker kollidierte und verletzt zu Boden ging – während die Maschine von Haaker mit dem Zeittransponder die Ziellinie überquerte.
Gallas selbst wurde an diesem Abend unter Wert geschlagen: "ich hatte den ganzen Tag Probleme gehabt meinen Rhythmus zu finden. Das ist mir auch nicht mehr am Abend gelungen." Mit den Laufplatzierungen acht, neun und zehn reichte es am Ende nur für einen elften Tagesrang, was ihn am Ende auf den siebenten Platz in der Meisterschaft zurück warf. 
Auch im dritten Lauf hatte Blazusiak noch einen heftigen Sturz, rappelte sich aber nach kurzer medizinischer Hilfe wieder auf und beendete den Lauf noch auf dem zwölften Platz, um sich noch einige Punkte zu sichern.  
Gleichzeitig holte sich Haaker noch einen weiteren Laufsieg, der ihm auch den Gesamtsieg der Nacht bescherte. Er kam in Spanien mit 8 Punkten Rückstand an, verlässt Madrid aber 13 Punkte vor dem bis dahin Führenden Cody Webb! Webb hatte im letzten Lauf auch noch das Pech, dass ihm in der fünften von zehn Runden die Kette riß und ihn somit vorzeitig schachmatt setzte und die Führung in der Meisterschaft kostete!
Der in Deutschland verletzte Alfredo Gomez war überglücklich: Noch zwei Tage zuvor war nicht sicher, ob der Spanier an den Start gehen würde. Doch er beendete den Tag sogar auf dem dritten Platz womit er seine eigenen Erwartungen übertraf. Doch er profitierte von den Fehlern und dem Pech der Anderen und überzeugte durch seine konstante Leistung.

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2019 01 28 superenduro junioren
Diogo Herrera stürzt, dahinter wird es eng, Tim Apolle in der ersten Reihe dahinter, ganz rechts

In der Junioren-Klasse hatte der Brite William Hoare das Ruder fest in der Hand – Er gewann den ersten und den dritten Lauf und musste sich im zweiten Durchgang (dem mit der umgekehrten Startaufstellung) nur David Cyprian und Leon Hentschel (!) geschlagen geben. Hentschel landete in der Tageswertung mit Platz 7/2/2 sogar zum ersten Mal auf dem Podium, der dritte Platz für den jungen Husqvarna-Fahrer. Dessen Vorteil lag in der anspruchsvollen Strecke sicher in seinen Trial-Skills, denn er blieb einfach fehlerfrei und damit vorne.
Der andere Deutsche, Tim Apolle, hatte zwar die beste Trainingszeit, wurde dann aber unter Wert geschlagen: In Deutschland noch Bester, reichte es mit drei vierten Plätzen auch nur für den vierten Tagesrang. „Ich bin in jedem Lauf an den Stämmen gestürzt. Da war die Rinde weg und die waren glatt und glitschig. Dadurch verliert man eben soviel Zeit, dass es für ganz vorne nicht reicht. Am Ende war das Ergebnis deshalb ok, aber ich bin nicht restlos zufrieden.“

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Der nächste Lauf der SuperEnduro-WM ist schon in zwei Wochen, am 9. Februar in Budapest

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Deutsche Präsenz in der "nationalen" Klasse: Eddi Findling (299) vor Marcel Teucher (25)
                                                                                                             (Foto Denis Günther)


Insgesamt vier Deutsche Fahrer waren zusätzlich in der "Nationalen" Klasse am Start: Und Einer konnte sogar seinen ersten Tagessieg einfahren! Marcel Teucher stand am Ende ganz oben auf dem Treppchen.
„In den beiden Trainings á 6min habe ich mich an die sehr technisch anspruchsvolle Strecke herangetastet. Die Spanier wissen genau wie ein SuperEnduro Track auszusehen hat. Es gab kaum einen Meter ohne Hindernisse. Konditionell bisher der anspruchsvollste Track, den ich gefahren bin. Matrix, mehrere Steinfelder, Baumstammsprünge, Reifensprünge und Polizei-Panzerwagen zum überfahren. Mit Platz 6 in der Qualifikation war ich unzufrieden. Ich fand keine freie Runde und musste mich an den anderen 13 Fahrern vorbei kämpfen. Das war aber gut, denn im Rennen war es dann nicht anders“ schilderte der KTM-Sturm Fahrer seine Eindrücke zur Strecke.

In den beiden Rennen lief es dann ideal. Im ersten Durchgang erreichte er Platz 2. Der zweite Lauf im Reverse-Grid lief dann noch besser. Teucher sicherte sich noch in Runde 1 die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht wieder ab. „Das war die Performance, die ich eigentlich in Polen schon haben wollte. Endlich hat einmal alles zusammengepasst und das harte Training mit Coach Shaun White der letzten Wochen zahlt sich jetzt schon aus. Hier möchte ich mich besonders bei meinen Sponsoren bedanken, ohne denen ich die SuperEnduros nicht fahren könnte.“ so Teucher.
In Addition der beiden Läufe bedeutete dies für ihn Platz 1 vor Tom Knight aus Großbritannien.

Ergebnisse:

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Erster Sieg beim SuperEnduro für Marcel Teucher                             (Foto Denis Günther)

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