Beim dritten Lauf der SuperEnduro-Weltmeisterschaft im spanischen Bilbao holte sich der Spanier Alfredo Gomez vor heimischem Publikum seinen ersten Sieg.
In ersten Lauf ging zwar Weltmeister Colton Haaker gleich in Führung, gefolgt von Jonny Walker, der zuvor die Superpole gewonnen hatte. Dahinter folgte bereits Lokalmatador Alfredo Gomez.
Es sah schon nach einem sicheren Durchmarsch von Haaker aus, als der in der, mit Steinen gespickten, Spitzkehre von zu überrundenden Fahrern aufgehalten wurde und an dieser Stelle seine beiden Verfolger vorbei ziehen konnten.
Nur zwei Runden vor Schluss hatte der US-Amerikaner keine Chance mehr, die beiden fehlerfrei agierenden Piloten wieder einzuholen. Dabei setzte Gomez seinen KTM-Teamkollegen Walker ohnehin schon gehörig unter Druck, der Brite konnte in der letzten Runde förmlich den Atem des Spaniers im Nacken spüren.
Im zweiten Durchgang, dem mit der umgekehrten Startaufstellung, gewann Pascal Rauchenecker den Start, doch schon bald setzte sich Gomez an die Spitze und gab die bis zum Ziel auch nicht mehr her.
Im dritten Finale strauchelte Haaker schon frühzeitig so dass es ein spannendes Kopf an Kopf Rennen zwischen Walker und Gomez gab. Auch wenn Walker, der für diesen Lauf erstmals auf die 350er aufgestiegen war, meinte, dass dies sein bestes Rennen der Saison gewesen sei, so gewann am Ende doch sein KTM-Teamkollege Gomez und holte sich damit seinen allerersten Gesamtsieg in seiner Karriere. Allerdings hatte Gomez nach dem Sieg im prädikatsfreien SuperEnduro Malaga und beim Bassela-Race bereits gezeigt, dass er zu den Sieganwärtern zählt. Der Spanier liegt vor dem Finale in Frankreich nur elf Punkte hinter Titelverteidiger Haaker - genau die Zähler, die er dem US-Amerikaner in Bilbao abgenommen hatte.
Manuel Lettenbichler(Bild oben), der nach seiner Verletzung erst seit zwei Wochen wieder auf dem Motorrad sitzt, beendete den Abend mit dem fünften Gesamtrang: "Mehr als alles Andere, bin ich froh überhaupt wieder am Start zu sein," freute sich der amtierende Junioren-Weltmeister, der für diese Saison aufgestiegen war. "Die Strecke war extrem technisch und anspruchsvoll. Ich hatte ein paar coole Zweikämpfe mit Mario Roman auf der Sherco. Aber am Ende kann ich mit meinem Ergebnis erst einmal zufrieden sein, wo ich doch so lange nicht Fahren konnte."
Ergebnisse:
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Der deutsche Junior Kevin Gallas / Foto: Carlos Larreta
Bei den Junioren dominierten offensichtlich die Fahrer aus Südafrika: Den ersten Lauf gewann in Start-Ziel-Manier KTM-Fahrer Travis Teasdale vor seinem Landsman Blake Gutzeit.
Der Meisterschafts-Führende fährt eine Yamaha vom deutschen Neubert Racing Team, ebenso wie der Südafrikaner Kyle Flanagen, der bei seinem ersten WM-Einsatz erst einmal nur auf den 13. Platz kam.
Den zweiten Lauf, den mit der umgekehrten Startaufstellung, konnte Blake Gutzeit in der allerletzten Runde gewinnen - bis dahin hatte Benjamin Herrera seine Führung verteidigt.
Im dritten Lauf dann auch erstmalig der Sieg des Chilenen auf der TM. Doch auf dem zweiten Platz Gutzeit, der damit seine Führung in der Meiserschaft ausbauen konnte.
Tim Apolle und Kevin Gallas sind die beiden deutschen Fahrer in der Junioren-Klasse der SuperEnduro-Weltmeisterschaft:
Mit Platz vier im ersten Finallauf, Platz neun im zweiten Lauf und erneut Platz vier im dritten Finale holte sich Gallas auf seiner Husqvarna den fünften Platz in der Tageswertung und verbesserte sich in der WM-Wertung auf den siebenten Rang. "Im zweiten Lauf ist es leider nicht so gut gelaufen, ich war schon auf dem fünften Platz als vor mir ein Fahrer in der Matrix hängen blieb. Bis ich dann auch wieder los kam, war ich Allerletzter in dem Feld und musste mich wieder nach vorne kämpfen." Dabei hatte sich Gallas beim ersten WM-Lauf in Polen noch das Sprunggelenk verletzt und war mit entsprechendem Handicap auch beim zweiten Lauf in Deutschland gestartet. Doch nun fühlt er sich wieder fit und hofft sein Ergebnis beim Finale in Frankreich noch steigern zu können.
Tim Apolle, der letztes Jahr noch Dritten in der Junioren-WM gewesen ist, musste sein Training zu Gunsten seines Studiums etwas einschränken. Trotzdem fing das für ihn zunächst nicht schlecht an: Im ersten Lauf Rang sechs, im zweiten Lauf sogar Rang fünf. Doch im letzten Lauf auch ein heftiger Sturz, so dass es nur für den elften Platz reichte. "Der Gasgriff drehte nicht mehr frei, die Lampenmaske hing hinunter und ich hatte auch noch einen Streckenposten getroffen." In der Tageswertung lag der Husqvarna-Fahrer aber nur einen einzigen Platz hinter seinem Landsmann Gallas auf Rang sechs und in der WM wird Apolle noch auf dem fünften Platz gewertet.
Der deutsche Junior Tim Apolle / Foto: Carlos Larreta
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Leider gab es von der Veranstaltung keinen Live-Stream im Netz - der regionale TV-Sender hatte wohl vor Ort seine Einwilligung nicht erteilt, wie uns mitgeteilt wurde.