Gesamtsieg und WM-Führung für Cody Webb
Spannend, oder vielleicht sogar verrückt, konnte man die Rennverläufe bezeichnen: Quasi jede Runde wechselte die Führung - die Top-Fahrer waren Cody Webb, Jonny Walker, Colton Haaker und Taddy Blazusiak. Doch gerade der amtierende Weltmeister wurde zum Verlierer in diesem Verband: Die meisten Punkte büßte er im zweiten Lauf ein, wo er nach der von ihm verhassten umgekehrten Startaufstellung am Ende nicht über einen sechsten Platz herauskam - dass er aber immer noch schnell ist, bewies er vor dem Start bei der Superpole, wo er mit dem zweiten Platz auch gleich die ersten beiden WM-Punkte einfuhr.
Die Superpole, die gezeitete Qualifikationsrunde vor Publikum hatte Colton Haaker gewonnen. Doch der Husqvarna-Fahrer stürzte sehr oft, meistens in dem Sandstück nach dem Wasserbecken: "Eigentlich mag ich Sand, doch das war eine Mischung aus einem Sandmonster und Spiderman," erklärte er anschließend. Doch diese vielen Stürze waren der Grund, warum er am Ende nur Gesamt-Dritter wurde, obwohl er oft genug in Führung gelegen hatte (bis er eben wieder einmal lag).
So gewann Webb dann auch den ersten der drei Finalläufe, obwohl er selbst bis eine halbe Runde vor dem Ziel gar nicht in Führung gelegen hatte.
Den zweiten Lauf gewann Alfredo Gomez (umgekehrte Startaufstellung), der sich nachdem er in Führung gegangen war, einfach nicht aus der Ruhe bringen ließ und keinen einzigen Fehler machte!
Der ganz normale Wahnsinn
Den dritten Lauf gewann Jonny Walker, obwohl es definitiv auch ein ganz anderer Fahrer hätte werden können: Den Holeshot holte sich Taylor Robert und lag dann lange Zeit vor Webb, bis diese von Walker überholt wurden. In der vorletzten Runde staute sich dann der Verkehr in der Brennholz-Sektion, so dass die Fahrer ganz dicht aneinander kamen.
Für das Publikum ein klarer Gewinn, denn spannender hätte auch ein Krimiautor den Rennverlauf nicht erfinden können!
Der Deutsche Enduro-Meister Eddi Hübner (Bild oben) war schon angeschlagen in Riesa angekommen: "Ich war beim Lauftraining umgeknickt, aber beim Fahren ging es eigentlich besser als beim Rumlaufen." Er baute keine kapitalen Fehler, die zu einem Sturz geführt hätten, sondern blieb lediglich ein paarmal hängen. "Aber sechs Minuten sind einfach zu kurz um seinen Rhythmus zu finden. Es lief immer besser und nach zwei 14. Plätzen bin ich im letzten Lauf Elfter geworden. Dabei habe ich in der allerletzten Kurve noch einen Platz verloren - aber ich hatte einen guten Zeikampf mit Mario Roman, erst hatte ich ihm einen Blockpass gesetzt, dann hat er mir einen verpasst." Nach diesem Intermezzo bei dem er erstmals seine Sherco in der Öffentlichkeit präsentierte, wird er sich allerdings auf die Outdoor-Saison konzentrieren.
GCC-Champion Kornel Nemeth hatte im Zeittraining keine schnelle Runde gehabt ("Ich hatte Arm-Pump") und musste sich erst über das Last-Chance-Rennen für die Finals qualifizieren. Das gewann er mit deutlichem Vorsprung, doch am Ende reichte es für ihn angeschlagen nur für den 15. Platz.
Ergebnisse:
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Bei den Junioren wiederholte vor weit über 5.000 Zuschauern der Deutsche Manuel Lettenbichler (Bild oben) seinen Triumph vom Auftakt in Polen: Drei Laufsiege und damit ein weiterer Ausbau in der Führung der Weltmeisterschaft!
Der 17jährige holte sich im ersten Lauf bereits nach einer dreiviertel Runde die Führung von dem Portugiesen Luis Oliveira und gab die bis ins Ziel nicht mehr her. Dafür musste der Yamaha-Fahrer aber noch den Südafrikaner Blake Gutzeit vorbei lassen.
Im zweiten Lauf mit umgekehrter Startaufstellung ging Oliveira trotzdem erneut in Führung - bis er stürzte und Gutzeit vorbei ging.
Lettenbichler brauchte dann dreieinhalb Runden um sich selbst vom siebenten Platz wieder an die Spitze zu kämpfen -
Ähnlich auch in dem dritten Finallauf, wo Gutzeit auf der Husqvarna in Führung ging und Lettenbichler erneut dreieinhalb Runden brauchte um die Spitze des Feldes wieder zu übernehmen.
Der KTM-Fahrer ist mit der Schule fertig und hatte ohnehin bereits den Start bei den beiden Läufen in Südamerika geplant, so dass er als Titelfavorit auf dem besten Wege ist. Da sich seine schärfsten Rivalen Oliveira, Gutzeit und Gethin Huphreys gegenseitig die Punkte wegnehmen, führt Lettenbichler bereits mit einem Vorsprung von 34 Zählern.
Tim Apolle (Bild oben) steigerte sich von Lauf zu Lauf: Von Rang acht auf Platz fünf und im letzten der drei Finalläufe sogar auf Rang drei! - Gerade im letzten Lauf bewies er eine fehlerfreie Fahrt, die ihn letztlich immer weiter nach vorne spülte.
Da er aber demnächst seinen Schwerpunkt auf die Europameisterschaft legt, wird er beim Finale in Prag voraussichtlich nicht dabei sein. Allerdings ist sein erster Auftritt für das Team Sturm gut gelaufen.
Ergebnisse:
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Die nationale Klasse wurde zu einer klaren Angelegenheit von Mike Hartmann (Bild oben), auch wenn diese europaweit offen ausgeschrieben war und der amtierende Europameister altbekannte Konkurrenz bekommen hatte.
Doch sein schärfster Konkurrent Lars Enöckl aus Österreich hatte diesmal einfach zu viele Stürze um ihn längerfristig zu gefährden. Im Gegenteil, der KTM-Fahrer, der gerüchteweise bereits einen 2017er Zweitakt-Prototypen fuhr, musste sich sogar noch Mark Risse geschlagen geben.
Selbst als Hartmann in der Brennholz-Sektion hing und Enöckl vorbei gehen konnte, dauerte es nicht lange, bis Enöckl nach zwei Stürzen wieder hintendran war.
So gewann GasGas-Pilot Hartmann alle beide Läufe vor Risse und Enöckl, was dann auch das Gesamtergebnis wiederspiegelte.
Ergebnisse:
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Bildergalerie:
Eröffnungsfeier mit einer Reminiszenz an die Stahlstadt Riesa
Die Maxxis-Girls sind ganz schön heiß
Gesamtansicht der Halle
Eine ganze Turnhalle als Paddock
Start der Junioren (Lettenbichler Zweiter von rechts)
Siegerinterview vor der Fernsehkamera
Siegerehrung ganz oben unter dem Dach
