Beim Auftakt der SuperEnduro-WM im polnischen Loz holte sich der US-Amerikaner Cody Webb den Tagessieg - und übernahm damit auch die Führung in der Meisterschaft. Titelverteidigers und Lokalmatador Taddy Blazusiak schien offensichtlich noch nicht ganz fit und beendete den Wettbewerb als Dritter hinter Jonny Walker.
Schon bei der Superpole holte sich Webb (Bild oben) nicht nur die schnellste Zeit, sondern auch die ersten drei WM-Punkte Blazusiak und Walker.
Im ersten Lauf gewinnt Taylor Robert zwar den Start, doch Walker und Webb gehen schnell an dem US-Fahrer vorbei. Doch der hält Kontakt und so kann sich das Trio vom Feld absetzen. In der fünften Runde geht Webb dann in Führung und holt sich den ersten Laufsieg an diesem Abend. Blazusiak kommt an dieser Stelle nur als Vierter ins Ziel.
Kornel Nemeth beendet den ersten Lauf auf TM immerhin auf dem neunten Rang.
Gepflegtes Durcheinander im zweiten Durchgang
Der zweite Lauf mit umgekehter Startaufstellung wird zu einem Desaster mit mehreren Staus in der ersten Runde, weil schwächere Fahrer hängen bleiben und schnellere Fahrer nicht vorbei kommen. Colton Haaker kommt allerdings gut heraus und baut sich gleich einen großen Vorsprung aus. Walker ist nach der ersten Runde bereits Vierter und nachdem er auf Rang zwei liegt, kommt von hinten langsam Blazusiak nach. Der kommt in Sichtweite, doch verschiedene, zu überrundende Fahrer lassen ihn nicht dicht genug für ein Überholmanöver heran kommen. Webb schafft es nach längerem Stillstand (Bild oben) noch auf den sechsten Platz.
Ein heftiger Sturz in die Bande, bei dem er auch noch einen Fotografen abräumt, läßt Blazusiak (Bild oben) als Allerletzten im dritten Lauf das Rennen aufnehmen. Während vorne Webb unbehelligt vor Robert und später vor Walker führt, zündet der Pole ein wahres Feuerwerk und startet unter dem Jubel der Zuschauer eine Aufholjagd, die ihn bis auf Platz sieben bringt.
In der Gesamtwertung gewinnt Webb mit zwei Laufsiegen vor Walker mit drei zweiten Plätzen und Blazusiak. Das Tagesergebnis ist gleichzeitig der WM-Stand, den Webb jetzt anführt. Der KTM-Fahrer hatte erst zwei Wochen zuvor seinen us-amerikanischen EnduroCross-Titel verteidigt. Bei der SuperEnduro-Meisterschaft fährt er für das Farioli-Werksteam und setzt statt seiner gewohnten 300-2-Takt-Maschine eine 250er-4-Takt ein. "Ich glaube, dass die auf den engen Kursen einfach besser ist. Ich habe die 350er auch probiert, aber die ist mir einfach zu brutal hier."
Ergebnisse:
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In der Junioren-Meisterschaft gab es eine Vakanz, nachdem Titelträger Ty Tremaine und Vize Andreas Linusson in die WM-Klasse gewechselt sind. Andreas Lettenbichler (Bild oben) hat nun wohl das Zeug, diese Lücke auszufüllen: Der KTM-Fahrer, der vor wenigen Tagen erst mit dem RedBull-Helm den Ritterschlag erhalten hat (wir berichteten darüber), hatte viel Motocross trainiert. Das sollte dem Trial-Spezialisten die nötige Geschwindigkeit und Agressivität geben.
Tatsächlich hat das auch hervorragend geklappt: In der ersten Runde noch Rad an Rad mit Luis Oliveira setzte er sich im weiteren Verlauf so weit ab, dass er trotz eines kleinen Sturzes in der vorletzten Runde den Sieg sicher einfahren konnte.
Im zweiten Lauf dann das schon von der Prestige-Klasse gewohnte Chaos durch die umgekehrte Startaufstellung, und diesmal rettet sich der Portugiese Luis Oliveira am besten aus der Situation. Doch Lettenbichler beginnt eine Aufholjagd, die ihn nach vier Runden in Sichtweite des Yamaha-Fahrers bringt und eine Runde später an ihm vorbei!
Im dritten Lauf blieb Lettenbichler beim Start erst etwas im Pulk hängen, war dann bis Mitte der dritten Runde auf Rang vier und bald an Gethin Humphrey dran, der auch den Start gewonnen hatte. Insgesamt setzte sich eine 4er-Gruppe vom Feld ab, doch nachdem der KTM-Fahrer zum dritten Mal die Spitze übernommen hatte, war auch dort nicht mehr viel von zu spüren. Blake Gutzeit kam zwar noch auf Rufweite an Humphrey heran, setzte sich dann aber selbst zwischen zwei Baumstämmen fest und verlor den Anschluss.
Der zweite Deutsche Fahrer in der Junioren-Klasse war Tim Apolle (Bild oben). Der belegte mit Rang vier, acht und fünf in der Gesamtwertung den sechsten Platz: "Das ist auf jeden Fall ok für das erste Rennen! Ich hab mich gut gefühlt, aber so ein paar Sachen sollte ich noch verbessern. Ich weiß was zu tun ist, und ich freu mich schon auf Riesa."
Siegerehrung für die Junioren und die deutsche Nationalhymne! Respekt für Manuel Lettenbichler.
Ergebnisse:
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Die bewegten Bilder dazu: