Der Titelverteidiger Taddy Blazusiak gewann in Barcelona beim fünften Lauf der Superenduro-WM alle drei Finalläufe! Einzig bei der Superpole, der Bestzeitenjagd der sechs Besten aus der Quali, musste er einen Platz und einen WM-Punkt abgeben.

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So sahen ihn seine Gegener die meiste Zeit: von Hinten!
Alle Fotos: Jonty Edmunds / KTM-Images

Diesen Zusatzpunkt und Sieg über Blazusiak hatte sich KTM-Teamkollege Jonny Walker geholt. Doch der Brite konnte das schon im ersten Rennen nicht nutzen, weil er gleich in der ersten Kurve stürzte! Die Führung übernahm prompt der Spanier Alfredo Gomez, bevor dann allerdings Taddy Blazusiak an die Spitze ging und den Lauf gewann. Der Spanier Gomez hatte definitiv trotz Heimvorteil ein Handicap, denn er war erst eine Woche zuvor am Blinddarm operiert worden und der Arzt hatte erst kurz zuvor sein OK für den Antritt des Husqvarna-Fahrers gegeben.

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Wird immer stärker und konstanter: Jonny Walker

Das große Wunder geschah eigentlich im zweiten Lauf: Dort wird mit umgekehrter Startaufstellung gefahren, d.h. die Trainingslangsamsten dürfen zuerst ans Startgatter. Ein Format, dass Blazusiak gar nicht behagt, doch diesmal schaffte er es mit einem Blitzstart innerhalb einer Runde schon an der Spitze des Feldes zu sein. Diese Position gab er dann auch bis ins Ziel nicht mehr ab.
Hinter ihm im Ziel dann Jonny Walker, der nach seinem Sturz im ersten Lauf nur Fünfter geworden war, sich aber nach einem schlechten Start doch schnell nach vorne gekämpft hatte.
Im letzten Finale konnte Walker nach drei Kurven sogar einige Runden lang die Führung übernehmen, doch Blazusiak verhinderte letztlich den ersten Sieg von Walker drei Runden vor Schluß. Allerdings lieferte der Brite damit seinen besten Tageserfolg ab und stand verdient auf dem zweiten Platz in der Tageswertung (vor Alfredo Gomez)!
David Knight setzte in Barcelona einen Sherco-Zweitakter ein und verhaute zunächst die Superpole - Mit zwei dritten und einem fünften Platz reichte es für ihn an diesem Abend nicht auf das Treppchen - und er büste weiter Punkte im Kampf um den WM-Titel ein. So hat Blazusiak jetzt schon 39 Punkte Vorsprung. Grund für Knight das Hells-Gate abzusagen und sich statt dessen für das WM-Finale in Frankreich am 22. Februar vorzubereiten.
Vor Ort war auch der amtierende Deutsche Enduro-Meister Edward "Eddi" Hübner. Doch der frisch gebackene KTM-Fahrer schaffte es nicht, sich noch für einen der wenigen Finalplätze zu qualifizieren - die meisten Plätze sind ja schon von gesetzten Fahrern blockiert. Selbst Ex-Weltmeister Ivan Cervantes musste durch diese Qualifikation!

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Die Junioren sahen einen Doppelsieg des Schweden Andreas Linusson (Bild oben). Doch der KTM-Fahrer konnte den vorzeitigen Titelerfolg von Giacomo Redondi nicht verhindern: Der Italiener holte sich mit Rang zwei und vier den Junioren-WM-Titel, wobei er davon profitierte, dass er der einzige Europäer war, der bei den beiden Läufen in Südamerika gestartet war (und gewonnen hatte). Theoretisch sind ja vier Streichergebnisse vorhanden, doch wie immer bei Streichergebnissen, kann nur der streichen, der auch dabei gewesen ist. Einerseits möchte man den Junioren nicht die Kosten der kompletten WM (auch in Übersee) aufbürden, andererseits sie aber auch über den großen Teich locken. Bei den Damen hat man übrigens England, Polen und den noch ausstehenden Lauf in Frankreich als feste Läufe nominiert. 
In Barcelona ebenfalls am Start DMSB-Junior Tim Apolle: Der qualifizierte sich prompt auf dem siebenten Platz und zeigte in den beiden Läufen eine Top-Geschwindigkeit, wurde dann aber gerade im Steinfeld immer wieder eingebremst - auch einmal von einem vor ihm stecken gebliebenen Fahrer. So waren es am Ende Rang neun und zehn, was ihm in der Meisterschaft einen elften Gesamtrang einbringt - punktgleich mit einem Mexicaner, der voraussichtlich nicht beim Finale in Frankreich antreten wird - hier hätte Apolle die Chance noch mindestens einen Platz gut zu machen. 

In der Olympia-Halle Palau Sant Jordi wurde schon zum 15. Mal (!) ein Indoor-Enduro veranstaltet, es ist die Mutter aller "Indoors". Zum wiederholten Male wurde allerdings auch gleichzeitig (abwechselnd) ein weiterer Lauf zur Indoor-Trial-Weltmeisterschaft abgehalten. Trial hat in Spanien einen mindestens ebenso hohen Stellenwert wie die anderen Offroad-Motorradsportarten. Zum dritten Mal gewann Toni Bou und hat außerdem in der Trial-WM einen Vorsprung von 22 Punkten und nur noch zwei weitere Läufe zu fahren.
Ehrengäste in der Halle waren unter anderem die Dakar-Sieger Marc Coma und der ehemalige Motorrad-Fahrer, jetzige Autofahrer Nani Roma, beides Spanier!

Ergebnisse:

Prestige-Klasse - 1. Finale: Hier klicken! (PDF)

Prestige-Klasse - 2. Finale: Hier klicken! (PDF)

Prestige-Klasse - 3. Finale: Hier klicken! (PDF)

Meisterschaftsstand nach fünf von sechs Wettbewerben:
1. Tadeusz Blazusiak, PL, KTM, 279 Punkte; 2. David Knight, GB, Sherco, 240 Punkte; 3. Johnny Walker, GB, KTM, 204 Punkte; 4. Alfredo Gomez, E, Husqvarna, 188 Punkte; 5. Joakim Ljunggren, S, Husqvarna, 163 Punkte; 6. Daniel Gibert, E, GasGas, 147 Punkte; 7. Mathias Bellino, F, Husqvarna, 123 Punkte; 8. Kyle Redmond, USA, KTM, 115 Punkte; 9. Daniel McCanney, GB, Beta, 78 Punkte; 10. Kevin Rookstool, USA, KTM, 77 Punkte; 11. Ivan Cervantes, E, KTM, 58 Punkte; 12. Benoit Fortunato, F, Yamaha 47 Punkte; 13. Kornel Nemeth, H, KTM, 42 Punkte.

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Siegerehrung bei den Junioren: links der frisch gebackene Weltmeister Giacomo Redondi!

Junioren-Klasse - 1. Finale: Hier klicken! (PDF)

Junioren-Klasse - 2. Finale: Hier klicken! (PDF)

WM-Stand:
1. und Weltmeister: Giacomo Redondi, I, Beta, 17 Punkte;
2. Jamie McCanney, GB, Husqvarna, 101 Punkte; 3. Andreas Linusson, S, KTM, 95 Punkte; 4. Magnus Thor, S, KTM, 74 Punkte; 5. Pawel Szymkowski, PL, KTM, 74 Punkte;  6. Jesper Borjesson, S, Husqvarna, 44 Punkte; 11. Tim Apolle, D, Husqvarna, 30 Punkte

Das offizielle Video zum Event: