Der erste Lauf zur Indoor-Enduro-Weltmeisterschaft 2012/2013, dem "SuperEnduro", fand in der Atalas-Arena im polnischen Lodz in der Atlas Arena statt: Titelverteidiger Taddeusz "Taddy" Blazusiak entäuschte seine Landsleute nicht - als Titelverteidiger und Vorjahressieger angereist, holte er sich erneut den Gesamtsieg und die Führung in der Weltmeisterschaft.

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Was aber kaum einer der begeisterten Fans wusste, war, dass Blazusiak mit einem Handicap angetreten war: Nur vier Tage zuvor hatte er sich im Training das Schlüsselbein ausgekugelt. Seine ersten Worte nach dem dritten und letzten Durchgang waren, dass er noch nie zuvor in seinem Leben soviel Schmerzen gehabt hätte.
Auf der Strecke war dem KTM-Fahrer das aber nicht anzusehen: Gleich im ersten Final-Lauf lieferte er einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg ab. Im zweiten Lauf musste er von der zweiten Startreihe aus starteten, weil da traditionell die Startaufstellung umgekehrt zur Qualifikation läuft. So musste er sich wirklich erst durch das Fahrerfeld kämpfen und landete nach einem rundenlangen Duell mit David Knight noch auf dem zweiten Platz (hinter Jonny Walker). Und im dritten und letzten Lauf dann auch wieder ein Start-Ziel-Sieg.
Durch seinen Sieg im zweiten Lauf, wo sich Walker als frisch gebackener KTM-Werksfahrer bereits in der ersten Runde schon auf den zweiten Platz vorgearbeitet hatte und schon bald sämtliche schwächere Fahrer (die so weit vorne lagen, weil die den besten Startplatz bekommen hatten) hinter sich gelassen hatte, holte sich Walker auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung vor seinem Landsmann David Knight, der hier seinen allerersten offiziellen Auftritt auf der 450er Honda hatte. Die beiden Briten kämpften fast auf Augenhöhe - im direkten Duell hatte Knight allerdings zweimal am Ende doch die Nase vorne. Allerdings nutze es ihm nicht viel, denn im letzten Lauf stürzte er in der vorletzten Runde und verlor seinen zweiten Platz dadurch.

Für Kornel Nemeth, den die meisten Leser von seinem Cross-Country-Titel her kennen, war es der allererste WM-Lauf, allerdings war der Ungar in Montreal bereits zweimal bei einem Indoor-Rennen gestartet. Mit Platz fünf und vier in den ersten beiden Läufen war er auch zufrieden, doch nach einem Sturz im letzten Lauf war er nur noch Siebenter: "Ich glaube, ich könnte unter die Top 3 fahren," meinte der KTM-Pilot, und will zukünftig spezieller für das Indoor-Enduro trainieren.

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In der letzten Wintersaison hatte sich Mike Hartmann (Bild oben) ja zu einem echten Indoor-Spezialisten entwickelt. Doch sein Auftritt in Lodz war für den Husaberg-Piloten eigenlich in erster Line ein Belastungstest für ihn selbst. "Ich bin nach Burg drei Monate überhaupt nicht gefahren und auch zur Zeit noch in Behandlung. Aber es macht doch verdammt viel Spaß."
Sicher noch unter seinen Möglichkeiten geschlagen, belegte er am Ende mit Rang neun, acht und zehn mit weitestgehend fehlerfreier Fahrt den achten Tages- und Meisterschaftsrang.

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Erstmals überhaupt war Edward "Eddi" Hübner am Start bei einem Indoor-Wettbewerb: Der Yamaha-Fahrer wollte das schon länger machen, doch meist fehlte nach der Outdoor-Saion das passende Motorrad und nun war Lodz auch noch vergleichsweise nah. Hübner zeigte eine gute Geschwindigkeit, doch die wurde in den ersten beiden Läufen nicht belohnt. Im ersten Lauf kämfte er von der ersten Runde an mit einer verbogenen Vorderrad-Bremsscheibe und im zweiten Lauf mehr mit der Konkurrenz als mit der Geschwindigkeit. "Plötzlich spürte ich das Vorderrad von Gomez an meiner Schulter," erinnerte er sich. Nach zweimal Rang zehn lief es im letzten Finale wesentlich besser und Hübner kam auf den achten Rang. "Das sollte eigentlich von der Geschwindigkeit her immer möglich sein."

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Erstmals wurde bei einem Indoor-Enduro auch die Junioren-WM-Klasse ausgeschrieben: Der erste Sieg ging an den Lokalmatador Pawel Szymkowski mit einem Sieg und einem zweiten Platz vor dem Briten Danny McCanney, der mit der GasGas einen fünften Platz und einen Sieg in den beiden Läufen einfuhr.
Auch hier war ein Deutscher Fahrer am Start: der erst 16-jährige Tim Apolle (Bild oben) vom Husaberg-Junior-Team war mit einer 250er Viertakt-Maschine an den Start gegangen. Zum ersten Mal vor so großem Publikum, zum ersten Mal auf solch anspruchsvollem Parcurs und zum ersten Mal gemeinsam gegen echte Könner der Szene unterwegs schlug er sich mit Rang neun und elf erfreulich gut. "Der zweite Lauf hat mir noch mehr Spaß gemacht, da konnte ich lockerer Fahren, auch wenn ich da nur elfter geworden bin." 
Im ersten Lauf konnte er sich trotz eines Sturzes doch noch auf einen neunten Platz vorarbeiten. Dabei profitierte er einfach von den vielen Fehlern der 13-Mann-zählenden Konkurrenz.

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Indoor-Enduro-WM:

Ergebnisse 1. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Ergebnisse 2. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Ergebnisse 3. Lauf: Hier klicken! (PDF)

Tagesergebnis und WM-Stand: Hier klicken (PDF)

Junioren-WM:

Ergebnisse 1. Lauf: Hier klicken! (PDF)

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