Auftakt zur Indoor-WM 2011/2012: Die Messehalle von Genua in in Norditalien sah die Creme der Indoor-Enduristen zum ersten Meeting. Mit dabei auch zwei Deutsche Fahrer - Mike Hartmann und Mark Risse.
Alle drei Finals sahen mit Joakim Ljunggren, Mika Ahola und Tadetsz "Taddy" Blazusiak auch drei verschiedene Sieger! Gesamtsieger und Führender in der Weltmeisterschaft wurde Mika Ahola (im Bild unten).
Das erste Final gewann allerdings Joakim Ljunggren (im Bld unten), der auch schon seinen Vorlauf gewinnen konnte: Dem Schweden, der anders als in der WM einen Zweitakter einsetzt, kam allerdings zu Gute, dass Taddy Blazusiak, der amtierende Meister, zwei Stürze hatte: Einen vergleichsweise harmlosen, als ihm das Vorderrad wegrutschte und ihn weiter von Ljunggren trennte, und eine Zweiten, etwas Heftigen, als er aus dem Doppelsprung einen Dreifachsprung machte, um den Husaberg-Fahrer wieder einzuholen. Dabei schlug er sich auch noch seine ohnehon vorgeschädigte Schulter noch einmal an. "Es war meine Entscheidung, den Sprung komplett zu nehmen und mein Risiko. Erst ist es gut gegangen, und ich habe aufgeholt, und dann eben nicht. - Aber das war eben mein Risiko und so ist eben Rennen Fahren."
Der zweite Lauf ging allerdings mit Stürzen des KTM-Fahrers weiter: Völlig unbedrängt, in Führung liegend, ein Ausrutscher, den Mika Ahola nutzte, selbst die Spitze zu übernehmen. Blazusiak (im Bild unten) versuchte förmlich mit der Brechstange zu kontern - und kam vor den über 7.000 Zuschauern erneut zu Fall. Trotzdem konnte er noch den zweiten Platz vor einem fehlerfrei fahrenden Ljunggren verteidigen.
Erst im dritten Finale sah man auch einen fehlerfreien Blazusiak: Der holte sich innerhalb einer halben Runde die Führung von einem stark fahrenden Thomas Oldrati. Doch zwei Runden später musste dieser auch Mika Ahola vorbei lassen.
Im letzten Lauf des Abends ließen bei den Fahrern die Kräfte nach, auch wenn der Kurs vergleichsweise flüssig zu fahren war: Auch Ahola konnte den Lenker nicht halten und ging spektakulär zu Boden - und so holte sich Oldrati erneut den zweiten Platz zurück.
Doch der dritte Platz genügte Ahola zum Gesamtsieg und der Führung in der Indoor-Weltmeisterschaft. "Ich habe in den letzten beiden Jahren hier in Genua nie besonders gut abgeschnitten und hatte mich nach meinem Urlaub auch noch nicht besonders vorbereitet - lediglich ein paar Runden mit der neuen Maschine gedreht. Das ist ein reines Crossbike von der Stange, lediglich haben wir 480 ccm eingebaut. Und da dachte ich mir, dass die Maschine auch gut für das Indoor passen würde," meiner der Finne anschließend.
Ob der nächste Lauf tatsächlich schon am 15. Januar in Brasilien sein wird, oder erst im Februar in Bercelona, das muss erst noch Anfang Dezember entschieden werden,denn der Lauf in Südamerika ist bislang noch nicht bestätigt.
Während Hartmann seinen Einsatz für die gesamte Indoor-Saison geplant hatte, war Risse kurzfristig eingesprungen: Nachdem Cross-Spezialist Daniel Sedlak zwar eine Wildcard hatte, aber kein Team fand, das auf einen unbekannten Deutschen Enduristen wartete, war der Platz frei. Da Risse (im Bild unten) ohnehin schon für den kommenden Lauf in Barcelona genannt hatte, war die Anfrage des DMSB nur die logische Konsequenz.
Doch Risse verpasst im Vorlauf die direkte Qualifikation, die nur den ersten Vier vorbehlaten ist und bleibt bei seinem Hoffnungslauf mit dem Vorderrad stecken, so dass er überhaupt keineChance mehr hartte. Trotzdem war er nicht entäuscht, sondern froh, die Chance gehabt zu haben in diesem illustren Feld an den Starz zu gehen...
Wirklich Pech hatte Mike Hartmann(im Bild unten): In seinem Vorlauf lag er bereits auf dem vierten Platz, als vor ihm ein überrundeter Fahrer ins Straucheln kam und Mike ebenfalls hängen blieb. Also auch der Hoffnungslauf für den Husaberg-Fahrer aus Deutschland, doch da reichte es trotz guter Aufholjagd nur zum dritten Platz. Trotzdem braucht er sich nicht zu grämen, denn seine Leistung war durchaus akzeptabel, und mit nur wenig Glück kommt er in Barcelona auch in die Finals.
Nicht am Start war David Knight, der sich zuhause seine Knie operieren ließ.
Ivan Cervantes, der neue GasGas-Fahrer, sprang im allerersten Training einmal zu kurz und stauchte sich dabei die Wirbelsäule. Die Ärzte hoffen, dass der steife Rücken innerhalb der nächsten Woche von selbst besser wird, und hatten ihn noch am Abend wieder aus dem Krankenhaus entlassen.
Nur am Start bei seinem Vorlauf war Antonie Meo: Der Husqvarna-Fahrer und amtierende E1-Weltmeister verletzte sich am rechten Knie und verzichtete vorsichtshalber auf ein Weiterfahren.
Ergebnisse:
1. Finale:
1. Joakim Ljunggren, S, Husaberg
2. Mika Ahola, FIN, Honda
3. Thomas Oldrati, I, KTM
4. Matti Seistola, FIN, Husqvarna
5. Graham Jarvis, GB, Husaber
2. Finale:
1. Mika Ahola, FIN, Honda
2. Tadeusz Blazusiak, PL, KTM
3. Joakim Ljunggren, S, Husaberg
4. Thomas Oldrati, I, KTM
5. Jeremy Joly, F, Honda
3. Finale:
1. Tadeusz Blazusiak, PL, KTM
2. Thomas Oldrati, I, KTM
3. Mika Ahola, FIN, Honda
4. Joakim Ljunggren, S, Husaberg
5. Graham Jarvis, GB, Husaberg
Diekompletten Ergebnisse als PDF: Hier klicken!
WM-Stand (nach 3 von 15 Läufen):
1. Mika Ahola, FIN, Honda, 51 Punkte
2. Joakim Ljunggren, S, Husaberg, 45 P.
3. Tadeusz Blazusiak, PL, KTM, 43 Pkt.
4. Thomas Oldrati, I, KTM, 42 Punkte
5. Graham Jarvis, GB, Husaberg,29 Punkte
Der komplette-WM-Stand als PDF: Hier klicken!
Podium mit Joakim Ljunggren, Mr. Meyer (HM-Honda), Mika Ahola und Taddy Blazusiak