(jetzt auch mit Ergebnissen vom Sonntag) Ein richtiges Indoor-Enduro wurde anläßlich der Messe BIKE 2010 in Rheinberg veranstaltet: zwei Tage lang starteten Experten und Hobbyfahrer (am Sonntag auch die Damen). Als größer Experte erwies sich am Samstag Mark Risse auf der GasGas (siehe Bild).
Der Enduro-DM-Fahrer beherrschte nicht nur den Parcour, sondern auch die Konkurrenz und setzte sich nicht nur in den Vorläufen sicher durch. Einzig im Finale musste er für eine der insgesamt 25 Runden einmal kurzzeitig die Führung an seinen Teamkollegen Tim-Wayne Scharpf (im Bild rechts) abgeben. Doch am Ende musste der auf seiner 250er sich geschlagen geben. Doch beide GasGas-Fahrer waren eine Runde vor dem drittplatzierten Robin Graube, der ebenfalls eine GasGas fährt. Doch Graube war gleich beim Start des Finallaufes am ersten Hinderniss zu Fall gekommen. Trotzdem hatte er sich in den 20 Minuten noch durch das Feld nach vorne gekämpft. Die 20 Minuten waren auf dem 300 m langen Parcour eine ganz schön lange Zeit, bei der vielen Teilnehmern die Arme nämlich genauso lang wurden.
Da hatten es die Hobby-Piloten schon etwas besser: die brauchten zum Einen nur 15 Minuten zu fahren - zum Anderen fuhren sie den Kurs in entgegengesetzte Richtung, was die meisten Hindernisse einfacher machte.
Zwar führte am Samstag Christian Kalina insgesamt 12 der 14 Runden souverän, doch dann machte seine Kupplung schlapp, obwohl er schon zurückhaltend gefahren war.
So zog noch der Holländer Roger Heldens an ihm vorbei: "Ich bin eigentlich nur so vor mich hin gefahren, aber als ich dann das Schild mit den drei Minuten gesehen habe, habe ich noch einmal angegriffen."
Organisiert wurde der Wettbewerb von Stefan Reinert, der auch als Stefans Enduroshop bekannt ist. Reiner ist selbst höchst aktiv und veranstaltet sonst auch Endurotrainings, deshalb konnte er gut einschätzen, wie fahrbar die Hindernisse waren.
So fanden sich einige Betonröhren, Autowracks, ein ganzes Becken mit losen Holzscheiten, sogar dicke Felsen und einige Baumstämme auf der fast 300 m langen Strecke. Zwischen den Hindernissen war allerdings erfreulicherweise immer einige Meter Betonboden zum Erhohlen für die Fahrer.
Der komplette Kurs war mit liegenden Autoreifen eingerahmt, so dass die Strecke klar erkennbar war.
Überschattet wurde der Samstag aber doch durch einen schweren Unfall: Beim Start eines Vorlaufes der Hobby-Klasse prallte ein Fahrer gegen das Hinderniss und es katapultierte ihn über das Motorrad. Er stürzte zu Boden und wurde noch von der nachfolgenden Maschine getroffen. Er musste unverzüglich ins Krankenhaus eingeliefert werden. Weil dies auch noch ein guter Freund vom späteren Sieger Risse war, verzichtete Marc auf die Siegerehrung und fuhr statt dessen an das Krankenbett.
Gesamtsieger des am Sonntag gemeinsam von Hobby-Fahrern und Experten ausgetragenen Superfinals war Christopher Reinert, der anders als der Luxemburger Joe Kirsch auch beim Überrunden keine Probleme hatte und auch am Ende noch genug Puste hatte, während Kirsch immer weiter zurück fiel.
Reinerts erst 16-jähriger Bruder Gabriel, der am Samstag noch entkräftet vorzeitig aus dem Finallauf genommen worden war, trumpte diesmal mit einem vierten Rang und 25 Runden auf.
Bei den Hobby-Piloten fiel Christian Herzberg, der die Vorläufe gewonnen hatte, auf der BMW vorzeitig aus. Dadurch, dass das Finale in Experten-Richtung ausgetragen wurde, kam der Cross-Spezialist nicht mit den dadurch ungewohnten Hindernissen zurecht.
Ergebnisse Samstag:
Finale Experten:
1. Mark Risse, GasGas EC300, 25 Runden
2. Tim-Wayne Scharpf, GasGas EC250, 25 Runden
3. Robin Graube, GasGas EC 250 4T, 24 Runden
4. Christopher Reinert, BMW 450 X, 22 Runden
5. Thomas Klein, Husqvarna TE250, 21 Runden
6. Gabriel Reiner, BMW 450X, 16 Runden
7. Joe Kirsch, KTM EXC 300, 3 Runden
Finale Hobby-Klasse:
1. Robger Heldens, Yamaha WR400F, 14 Runden
2. Christian Kalina, GasGas EC300, 14 Runden
3. Hans Meuser, Honda CRF450, 13 Runden
4. Olaf Scheiderbauer, GasGas EC300, 13 Runden
5. Gregor Wostal, KTM EXC300E, 12 Runden
6. Florian Wolf, GasGas EC 300, 11 Runden
7. Hans-Jürgen Krell, Yamaha WR450F, 8 Runden
8. Jo Wolframm, Yamaha WR450F, 6 Runden
Ergebnisse Sonntag:
Damen:
1. Jessica Bendler, Beta RR450
2. Heike Schultes, KTM 250F
3. Andrea Kalina, Suzuki RMZ
4. Maria Werner, KTM 400
5. Steffanie Wolfram, Beta RR400
Superfinale (mit Expert-und Hobby-Fahrern gemeinsam):
1. Christopher Reiner, BMW G450X, 28 Runden (1. Expert)
2. Joe Kirsch, LUX, KTM EXC 300, 26 Runden (2. Expert)
3. Rene Schilling, Husqvarna TE 450, 25 Runden (3. Expert)
4. Rogier Feller, NL, Honda CRF 450, 25 Runden (1. Hobby)
5. Gabriel Reinert, BMW G450X, 25 Runden (4. Expert)
6. Mathias Richter, Husqvarna TE 450, 24 Runden (5. Expert)
7. Roger Heldens, NL, Yamaha WR 400 F, 23 Runden (2. Hobby)
8. Ulrich Wilkens, Husqvarna TE250, ww Runden (6. Expert)
9. Ansgar Schillings, GasGas EC 300, 22 Runden (3. Hobby)
10. Julian Lindhorst, GasGas EC 250, 21 Runden (7. Expert)
11. Rolf Randon, Beta, 21 Runden (4. Hobby)
12. Dirk Marquard, KTM SX 250, 21 Runden (5. Hobby)
13. Rainer Wallscheid, Honda CRF 250X, 17 Runden (8. Expert)
14. Christian Herzberg, BMW 450X, 10 Runden (6. Hobby)
Startgerangel beim Finallauf - Robin Graube (vorne) musste zu Boden
Die Autoreifen waren kein Hinderniss für die Fahrer
Die Hobby-Fahrer fuhren die Strecke in anderer Richtung - da war es leichter (siehe Baumstamm vor dem Reifen)