In einem von Wetterkapriolen überschatteten Rennen kam der Amerikaner Taylor Robert im Endurocross Finale am besten mit den Bedingungen zurecht und holte sich mit Gold seine erste X Games Medaille überhaupt. Bei den Frauen schaffte die Amerikanerin Maria Forsberg nach Ihren beiden Silbermedaillen in Brasilien und Spanien den Sprung auf Platz eins.
Heftiger Regen am Samstag verwandelte den im Münchner Olympiastadion aufgebauten Kurs in eine Schlammpiste gespickt mit glitschigen Steinen und Baumstämmen. Zwar versuchten die Organisatoren mit Planen die Veranstaltung am Abend zu retten, mussten sich aber dem Wetter letztendlich geschlagen geben und verlegten das Event auf Sonntagnachmittag.
Am Sonntag starteten dann pünktlich um 16:30 Uhr die Qualifikationsläufe und schnell kristallisierte sich die Uphill-Rock-Sektion, als das Hindernis heraus, welches über Sieg oder Niederlage entscheiden würde. Durch die Trainings waren die großen Felsbrocken mit nassem Schlamm bedeckt und machten den Hügel zu einer einzigen Rutschbahn.
Waren es im ersten der beiden Qualifikationsläufen noch die Favoriten, Taddy Blazusiak und Mike Brown, die das Geschehen vom Start weg dominierten, so hielt Lauf zwei mit Sieger Graham Jarvis schon die erste Überraschung des Tages bereit. Die deutschen Fahrer hatten Probleme, sich auf das ungewohnte Rennformat einzustellen und konnten sich nicht direkt für das Finale qualifizieren und mussten somit im Last Chance Qualifying nochmals ran.
Den Hoffnungslauf kontrollierte der Kanadier Cory Graffunder nach bereits zwei von sechs Runden mit einem komfortablen Vorsprung von der Spitze aus. Von den deutschen Fahrern schaffte es nur Mike Hartmann als Vierter ins Finale. Andreas Lettenbichler lag aussichtsreich in der Spitzengruppe, bis er sich in der Rock-Sektion festfuhr und nur unter größten Mühen sein Motorrad wieder befreien konnte.
Im Finale setzte sich der dann Taylor Robert gleich von Beginn an in der Spitzengruppe fest und profitierte von den Fahrfehlern seiner Konkurrenten, die sich in dem 10-Runden-Rennen mehrere Male festfuhren und stürzten. Zwar konnte ihm der zweitplatzierte Spanier Alfredo Gomez anfangs noch folgen, er musste den Amerikaner auf seiner Kawasaki dann aber ziehen lassen. Taddy Blazusiak erwischte einen schlechten Start und musste sich von Position acht nach vorne arbeiten, dabei wollte der Pole oft zuviel und warf sich immer wieder erneut mit Fahrfehlern und Stürzen zurück.
Mike Hartmann kämpfte immer wieder mit der extrem rutschigen Rock-Sektion. Am Ende überquerte er mit einer Runde Rückstand als 13. die Ziellinie.
Bei den Frauen setzte sich die Amerikanerin Maria Forsberg nach einem guten Start bereits früh in der Spitzengruppe fest. Die KTM-Pilotin zog durch ein fehlerfreies Rennen ihren Verfolgerinnen davon. Für deutsche Highlights beim Endurocross der Frauen sorgten Steffi Laier, die sich den Holeshot sicherte, aber bereits wenige Meter nach der ersten Kurve stürzte und das Rennen als Letzte wieder aufnahm.
Die zweite deutsche Fahrerin Maria Franke führte das Rennen sogar die erste Runde an, würgte dann aber den Motor in der 180°-Felsenkurve ab und fiel zurück. Dank der Fahrfehler ihrer Konkurrentinnen konnte Maria aber wieder bis auf Platz vier nach vorne fahren.
Fotos: S. Mücke
