Satz und Sieg für Sherco, womit die Franzosen auf amerikanischen Boden den zweiten Sieg in zwei Läufe der nationalen Meisterschaft holen. Leicht geht anders betrachtet man das legendäre Sandstein-Gelände beim Grinding Stone Rennen, mit unglaublichen Anstiegen, die entweder das vorzeitig Aus, massiv verbogene Lenker bis hin zu stark demolierten Bikes hervorrufen oder wenn alles klappt Fahrer samt Bike zum König des Grinding Stone Hardenduro in Arizona werden lässt.
Doch zuvor hieß es Straight Rhythm Style am Samstag Nachmittag mitten im Herzen der Stadt Page. 32 Fahrer mussten gegeneinander antreten. Doch dem amerikanischen Master of Hardenduro Cody Webb stand ein harter Fight gegen Trystan Hart und Cooper Abbott bevor, den er wegen einiger deftiger Fahrfehler der Konkurrenz sowie den richtigen Aktionen zum passenden Zeitpunkt seinerseits für sich entscheiden konnte. Somit war klar, der Chef startet von vorderster Front und die jungen Wilden mussten zunächst nochmal zurückstecken.
Heftiger Regen und Schneegestöber über Nacht zwangen die Organisatoren dazu, den Start am Sonntag zu verschieben und die Streckenmarkierung neu zu setzen. Die Härte des Vormittagsrennens reduzierte das Teilnehmerfeld für das große Finale von 125 Teilnehmern auf nur noch 25 - was für eine natürliche brutale Auslese. Diese Rennen unter Schnee und Graupelschauer konnte Trystan für sich entscheiden und somit für das große Finale ganz vorne starten.
Onboard Trystan Hart
Das Zweistunden-Finale startete durch, ohne nennenswerte Zwischenfälle, bis das Wetter erneut zuschlug und für Chaos sorgte. Doch die Top-Fahrer fuhren wie ein gut aufgereihter Zug mit unzähligen Waggons in Form von Webb, Trystan Hart, Will Riordan, Ryder Leblond, Cooper Abbott und Colton Haaker. Doch es dauerte nicht lange bis die Messer gewetzt wurden und jeder Platz bis aufs äußerste bekämpft wurde, was zahlreiche Fahrfehler, Stürze bis hin zu Abstürzen bei den Steilauffahrten sorgte.
Folge? Verbogene Lenker waren der beliebteste Menüpunkt beim Grinding Stone 2024, einem Event, bei dem die Fahrer beeindruckend steile Felsaufstiege und Landschaften erklimmen, die viel Grip bieten, wenn man es richtig angeht, aber zugleich auch dramatische Folgen bereit halten wenn man es fahrerisch schlichtweg falsch macht.
Als die Fahrer eine Stunde abgearbeitet hatten, konnte Webb mit einer Minute Vorsprung vor Hart und Leblond den Güterzug an Fahrern anführen und anschließend an einem Extrem-Anstieg den Vorsprung auf die Verfolger auf zwei Minuten anheben. Dann hieß es nur noch den Abstand mit fahrerischer Cleverness und Voraussicht zu halten um sich den zweiten Sieg beim zweiten Rennen zu sichern. Damit ist Cody Webb auf seiner Sherco nach seiner Verletzungspause zurück im Rennen und macht es den Jungen erneut schwer. D.h. der Nachwuchs muss noch härter an seinen Fähigkeiten arbeiten, um den ganz großen der US Hardenduro Szene dauerhaft unter Druck zu setzen.
„Das war so krass!“ sagte Webb. „Vom Wetter über das Tempo bis zur Strecke war alles extrem schwierig. Ich bin so begeistert, dass ich zwei Siege in Folge einfahren und damit meinen Vorsprung ein wenig ausbauen konnte. Die Strecke war so heftig und es schien, als würde sie heute die Fahrer auffressen. Ich konnte relativ unbeschadet davonkommen, abgesehen davon, dass ich meinen Lenker ein wenig verbogen habe, aber nicht so sehr wie einige der Jungs hinter mir. Ich bin geduldig gefahren, obwohl das Tempo von Anfang an hoch war. Ich war in der Lage, die richtigen Linien auszuwählen und nutzte eine Reihe meiner Trial-Fähigkeiten, um den Kurs zu meistern. Ich bin so glücklich darüber.“
Ergebnisse (alle Checkpoints)
- Cody Webb Sherco 2:12.26
- Trystan Hart KTM 2:14:07
- Ryder Leblond Husky 2:17.42
- Will Riordan GasGas 2:29:18
Onboard Cody Webb
Bilder: US Hardenduro, Keller, McCasland