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Manuel Lettenbichler hat 2019 eine unglaubliche Saison mit extremen Hardenduro-Rennen hinter sich. Der 21-jährige Deutsche dominierte den Kenda Tennessee Knockout auf seinem KTM 300 XCW TPI in allen Bereichen. Der von Sherco unterstützte Spanier Mario Roman lieferte sich dabei einen guten Kampf um den zweiten Platz – damit steht er zum dritten Mal beim TKO in Folge auf dem Treppchen. Sherco-Werksfahrer Wade Young aus Südafrika sicherte sich Platz 3.
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Die neunte Ausgabe des Kenda Tennessee Knockout hatte fast 400 Starter, die mit einem Prolog begannen, um damit die Startpositionen am Freitag festzulegen.  Zudem folgten noch zwei Amateur-Rennen am Samstag. Die besten 30 dieser Amateurfahrer hatten sich einen Platz am Sonntag im Pro-Race verdient, für das bereits 27 Profis qualifiziert waren. Nate Smith gewann das Rennen am Samstagmorgen. Der 17-jährige Ryder LeBlond holte sich den Amateursieg gegen Smith und Jarrett Mohn, um damit die AMA Extreme Enduro Grand National Championship zu gewinnen.

Der Sonntag beinhaltete vier Rennrunden für die 59 Fahrer und begann mit einer heißen Runde auf einem ein Kilometer langen Short-Track. Lettenbichler fuhr mit 4:26 die schnellste Zeit. Roman wurde Zweiter mit 4:32 gefolgt von Colton Haaker von Rockstar Husqvarna mit 4:43 und Young mit 4:47.

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Das erste Knockout-Rennen fand auf einer neunzehn Meilen (30,4km) langen Runde statt, in der nur die 25 besten Fahrer die nächste Runde erreichen. Die Fahrer starteten alle dreißig Sekunden und dann hieß es um den Kurs knallen, um die bestmögliche Fahrzeit realisieren zu können. Lettenbichler fuhr erneut die schnellste Zeit mit 1:01:28. Haaker wurde mit einer Zeit von 1:03:49 Zweiter, Roman mit 1:04:55 Dritter und Ricky Russell von Am-Pro Yamaha zeigte ein beeindruckendes Tempo mit einem vierten Platz in 1:05:07. Ben Kelley von Trail Jesters KTM rundete die Top Five mit einer Zeit von 1:05:53 ab.

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Im Achtelfinale wurde in fünf Gruppen zu je fünf bis sechs Fahrern gegeneinander gestartet. In dieser Runde mussten diese fünf Gruppen um die fünfzehn freien Finalplätze kämpfen – Voraussetzung: Man musste unter den Top Drei der Gruppe ankommen. Erneut wurde auf der neunzehn Meilen langen Strecke mit zusätzlichen schwierigeren Abschnitten gefahren. Lettenbichler gewann die erste Gruppe gegen Trystan Hart und Liam Draper. Haaker gewann die zweite Gruppe gegen Grant Baylor und Ronnie Commo. Roman gewann die dritte Gruppe gegen Max Gerston und Nick Fahringer. Young gewann die vierte Gruppe gegen Russell und Quinn Wentzel. Kelley gewann die fünfte Gruppe gegen Nate Smith und Mitch Carvolth. Smith war am Samstag beide Rennen gefahren und konnte sich dennoch einen der begehrten Plätze im Main Event sichern. Bemerkenswerterweise hatte Young in der zweiten Runde mit 1:06:29 die schnellste Zeit. Er überprüfte sich damit selbst, um sicher zu sein, das auch ein Kampf um den Top Spot beim TKO möglich ist.

Das Hauptrennen bedurfte einer Fahrzeit von 30 Minuten plus einer Runde, was Lettenbichler mit 37:10 beendete. 'Letti' schnappte sich die frühe Führung und schaffte es diese während des gesamten Rennens über acht Runden zu halten. Der Kampf um den zweiten Platz umfasste in den ersten Runden Young, Haaker und Roman. Roman überholte Haaker, battelte sich mit Young mehrere Runde, wobei es ständige Führungswechsel gab. Doch Roman schaffte es letztendlich sich den zweiten Platz zu holen. Es reichte für Roman jedoch nicht, um die Führung von Lettenbichler zu gefährden und kam mit knapp zwei Minuten hinter dem Deutschen ins Ziel. Young kam mit vier Minuten hinter Manni ins Ziel - und es ist ja bekannt, dass Wade noch eine Fußverletzung von den Romaniacs mit sich herumschleppt. Haaker konnte den vierten Platz mit einer Runde Rückstand ergattern. Hart holte sich trotz ziemlich heftigen Sturzes dann noch Platz fünf.

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Lettenbichler hatte bereits 2018 einen knappen zweiten Platz vor dem sechsfachen TKO-Champion Cody Webb belegt und nutzte diese Erfahrung, um 2019 endlich gewinnen zu können. „Es ist ein völlig anderes Format als was ich normalerweise fahre. Sie fahren viermal am Tag mit hoher Intensität. Und das Main Event ist so schwierig, weil das Tempo so hoch ist. Ich mochte die Loops, aber es ist viel heißer und feuchter als ich es von zu Hause gewohnt bin, was es sehr anstrengend machte. Ich war am Ende des letzten Rennens froh ein gutes Polster herausgefahren zu haben, um einen Gang runterschalten zu können. “


Roman wurde bei den TKO-Events 2017 und 2018 Dritter und verbesserte sich in diesem Jahr auf den zweiten Platz. „Ich denke, dass ich in diesem Rennen von Jahr zu Jahr mehr Erfahrung sammeln konnte. Dies ist ein Rennen der besonderen Art, da man morgens ein paar Stunden Zeit hat, um sich zu qualifizieren und dann kommt das intensive Hauptrennen. Ich hatte nicht viel Zeit um mich vorzubereiten, weil wir gerade aus Rumänien kamen. Letti machte keine Fehler und fuhr sofort weg nachdem ich am Anfang gegen Colton und Wade gekämpft hatte. Aber ich bin froh, dass ich mich mit Hilfe von Sherco USA verbessern und ein gutes Ergebnis erzielen konnte.“


Young hatte eine ziemlich schwere Fußverletzung, die den Titelverteidiger der Romaniacs einen unfreiwilligen Ausstieg bei dem rumänischen Event 2019 bescherte. Aber er war dennoch in den USA, um zum dritten Mal beim TKO am Start zu stehen. "Ich habe mich heute Morgen auf dem Bike nicht so wohl gefühlt, da es das erste Mal war, dass ich seit langer Zeit wieder eine Enduro bewegte. Aber in der dritten Runde wurde es immer besser. Im Finale musste ich dann richtig Federn lassen, da meine nicht so gute Fitness wegen meiner verletzungsbedingten Zwangspause an ihre Grenzen kam. Ich konnte also nicht um den Sieg kämpfen, aber insgesamt bin ich froh, den dritten Rang erkämpft zu haben."

Die Damenklasse hatte insgesamt 14 Fahrerinnen am Start, die alle versuchten sich fürs Main Event zu qualifizieren. Von zehn qualifizierten Frauen schaffte es über die Gruppensiege drei ins Finale. Rachel Gutish holte ihren dritten TKO-Sieg mit einer dominanten Leistung. Shelby Turner und Nicole Bradford wurden Zweiter und Dritter.

Letti auf einer Hot Lap



TKO 2019 - Ergebnisse
  1. Manuel Lettenbichler, KTM
  2. Mario Roman, Sherco
  3. Wade Young, Sherco
  4. Colton Haaker, Husqvarna
  5. Trystan Hart, KTM
  6. Ben Kelley, KTM
  7. Ricky Russell, Yamaha
  8. Max Gerston
  9. Grant Baylor, KTM
  10. Ronnie Commo, KTM
  11. Quinn Wentzel, Husqvarna
  12. Nick Fahringer, Sherco
  13. Mitch Carvolth, Sherco
  14. Liam Draper, KTM
  15. Nate Smith, Husqvarna

Bilder: Larry Mayo, Tennesseeknockoutenduro