Die FIM Hardenduro Weltmeisterschaft ist endlich wieder zurück beim Sea to Sky in Kemer (Türkei) und es wird extrem spannend werden. Denn unser deutsches Aushängeschild Manuel Lettenbichler ist nach sieben Jahren erstmals wieder am Start beim Sea to Sky und bekommt endlich mal wieder ordentlich Druck von hinten in dieser von ihm dominierenden Saison. Denn Billy Bolt ist endlich zurück und wird sicherlich alles versuchen Letti unter Druck zu setzen. Ob dem Briten das nach dieser langen Zwangspause (LINK) gelingen wird ist fraglich. Denn Rennspeed hat er schon lange nicht mehr geschnuppert und den Bedarf es unter diesen Umständen zweifelslos.
Das soll nicht heißen, dass die Konkurrenz nichts auf der Pfanne hat um Letti gefährlich zu werden. Bislang hatte es keiner geschafft den Bayern wirklich in Bedrängnis zu bringen. Der Südafrikaner Wade Young ist noch ein absolut heißes Eisen beim Sea to Sky. Denn er geht als amtierender Sieger vom Vorjahr ins Rennen und kennt die Strecke im Gegensatz zu Letti wie seine Westentasche. Es wird absolut spannend werden...
Die 15. Ausgabe des Sea to Sky ist zum ersten Mal Teil der Hardenduro-Weltmeisterschaft und wird sicherlich mehr als unterhaltsam. Immerhin stehen drei Tage Racing auf Meereshöhe und bis auf weit über 2365 Meter hohen Olympos-Berggipfel an. Dazu gilt es ein Strandrennen, das Forest Race und das Mountain Race zu bestreiten. Noch abwechslungsreicher geht eigentlich kaum.
Programm Sea to Sky 2024:
Das Sea To Sky findet in der Touristenregion Kemer vor der atemberaubenden Kulisse der türkischen Riviera statt und ist aus gutem Grund ein absoluter Favorit unter Fahrern und Fans. Die Veranstaltung selbst erstreckt sich über fünf Tage und umfasst zwei Aufwärmtage mit Training und Enduro-Touren, die die spektakulären Trails der Region umfassen.
Bei dem dreitägigen Rennformat beginnt die Action am Donnerstag mit dem traditionellen Strandrennen. Der Freitag markiert den ersten wichtigen Fahrtag für FIM HEWC-Teilnehmer, wobei beim Forest Race FIM-Qualifikationspunkte vergeben werden. Die Streckenlänge beträgt 45 Kilometer mit unglaublichen Geländeabschnitten rund um Kemer.
Das überaus wichtige Mountain Race, das am Samstag den letzten Renntag markiert, verkörpert wahrlich den Hardenduro-Geist. Die Fahrer starten mit ihren Bikes von der Küste des Mittelmeers, bevor sie im Kopf-an-Kopf-Rennen bis zur Ziellinie auf dem Gipfel des nahegelegenen Olympos-Berges klettern. Die 65 Kilometer lange Strecke führt über Sandstrände, Flussbetten in Schluchten, Waldwege und schließlich über einen felsigen Berggipfel und ist ebenso spektakulär wie körperlich anspruchsvoll.
Da der Ausgang des diesjährigen Meisterschaftskampfs nun in aller Munde ist, wird die sechste Runde von entscheidender Bedeutung sein. Der Titelverteidiger Manuel Lettenbichler von Red Bull KTM Factory Racing hat einen Vorsprung von neun Punkten vor Wade Young von Red Bull Leader Tread's Team. Obwohl er verletzungsbedingt die dritte Runde verpasste, hat der Deutsche jede zweite Runde gewonnen und wird versuchen, diesen Schwung in der Türkei beizubehalten.
Als dreifacher Gewinner des Sea To Sky (2023, 2021 und 2018) wird Young zweifellos hochmotiviert sein, an diesem Wochenende den vierten Sieg zu holen. Der Südafrikaner hatte bisher eine extrem starke Saison mit drei Podiumsergebnissen hinter sich, darunter einem Rennsieg in der dritten Runde
Mit 16 Punkten Rückstand auf Lettenbichler liegt Mario Roman von Sherco Factory Racing auf dem dritten Platz, der seinerseits einen Vorsprung von zwei Punkten vor seinem Teamkollegen Teodor Kabakchiev auf dem vierten Platz hat. Roman ist außerdem ehemaliger Gewinner des Sea To Sky im Jahr 2019 und weiß daher, was es braucht, um das Mountain Race zu gewinnen. Er wird diese Erfahrung unbedingt nutzen wollen, um sich von Kabakchiev zu distanzieren und gleichzeitig den Rückstand auf Young zu reduzieren.
Obwohl Kabakchiev Vierter in der Gesamtwertung ist, hat er das Podium im Jahr 2024 nur einmal verpasst. Der Bulgare kämpfte hart darum, seine in der zweiten Runde verlorenen Punkte zurückzugewinnen. Eine weitere starke Leistung des Bulgaren hier beim Sea to Sky könnte den Kampf um die letzten Podiumsplätze nochmal zu einer heißen Angelegenheit werden.
Mitch Brightmore von der TTR Squadra Corse komplettiert die Top Fünf. Der Junior-Fahrer hat hart daran gearbeitet, mit den Besten in der Gesamtwertung mitzuhalten und hat sich in jeder Runde zu einem ernsthaften Konkurrenten entwickelt. Obwohl Sea To Sky ein neuer Austragungsort für den Briten ist, könnten ihm seine umfangreiche Trial-Erfahrung und seine jugendliche Entschlossenheit zugutekommen.
Matthew Green von Rigo Racing geht mit Platz sechs in die sechste Runde und ist ebenfalls ein ehemaliger Gewinner des Sea To Sky. Der junge Südafrikaner stand dort im Jahr 2022 ganz oben auf dem Podium und möchte an diesem Wochenende an der türkischen Riviera erneut hervorragende Leistungen erbringen.
Billy Bolt von Husqvarna Factory Racing feiert seine lang erwartete Rückkehr in den Rennsport. Der Weltmeister von 2021 und Vizemeister von 2023 hat in dieser Saison verletzungsbedingt auf den Wettkampf verzichtet und wird sich als willkommene Ergänzung für das Fahrerlager in Kemer erweisen. Und man darf gespannt sein, ob er für eine Überraschung gut sein wird.
Rückblick - Sea To Sky 2023
FIM Hardenduro World Championship Tabellenstand nach fünf Runden
1. Manuel Lettenbichler (KTM) 90pts
2. Wade Young (GASGAS) 81pts
3. Mario Roman (Sherco) 74pts
4. Teodor Kabakchiev (Sherco) 72pts
5. Mitch Brightmore (Husqvarna) 60pts
6. Matthew Green (KTM) 45pts
2024 FIM Hardenduro World Championship Termine
- Round 1: Valleys Hard Enduro - United Kingdom, May 10/11/12*
- Round 2: Red Bull Erzbergrodeo - Austria, May 30/31/June 1/2*
- Round 3: Xross Hard Enduro Rally - Serbia, June 19/20/21/22*
- Round 4: Red Bull Romaniacs - Romania, July 23/24/25/26/27*
- Round 5: Red Bull TKO - USA, August 22/23/24/25
- Round 6: Sea to Sky - Turkey, October 10/11/12
- Round 7: 24MX Hixpania Hard Enduro - Spain, October 25/26/27*
Bilder: FIM Hardenduro, Sea To Sky
