Die 22. Ausgabe der Red Bull Romaniacs wird von den Organisatoren selbst als Game Changer bezeichnet, da man neue Maßstäbe setzen will. Das möchte man mit multidisziplinären Klassen realisieren. Wie bereits bekannt wird es eine Adventure Rallye-Klasse geben, die sich in die Ultimate- und Lite-Kategorie unterscheiden. Dazu kommt die eMoto-Klasse, die in zwei unterschiedlichen Klassen unterteil ist: Expert und Hobby.
Diese Klassen hätte man eigentlich längst in der FIM Hardenduro Weltmeisterschaft integrieren soll, was aber durch verschiedene Einflüsse bis dato nicht möglich war, so der ehemalige Organisator Winfried Kerschhaggl. Jetzt machen es die Red Bull Romaniacs vor, nachdem man bereits bei der letzten Veranstaltung diese Kategorien ganz genau unter die Lupe genommen hat, um die Weichen richtig stellen zu können.
Das bringt natürlich neue Hersteller ins Geschehen und sorgt zudem für einen Mehrwert im Hardenduro. Aber dadurch muss der Organisator Marc Freinademetz noch mehr Strecken ausweisen, was durch den lang anhaltenden Winter erhebliche Zeiteinbußen mit sich gebracht hat. Die Einführung der Romaniacs Adventure Rallye-Kategorie ist ein konsequenter Schritt, da das Gelände ideal für die Big Bikes ist und die atemberaubende Landschaft der Karpaten-Region eine perfekte Kulisse bietet. Die Strecken werden das typische Romaniacs-Siegel „push to your limits“ tragen – es wird keine einfachen „Sonntagsausfahrten“ geben. Der ehemalige Track Direktor Klaus Suciu Sørensen kehrt zurück und bringt sein umfangreiches Wissen im Bereich Adventure-Motorräder mit ein.
ADVENTURE Ultimate & Lite Klasse
Natürlich haben hier die Fahrer Pol Tarres und Kevin Gallas, beide auf Yamaha Ténéré 700, die Messlatte entsprechend hoch gelegt - keine Frage. Doch wird man sich auf realistische und vor allem "machbare" Strecken konzentrieren, damit die Teilnehmer dieser Klasse wissen, dass sie es jeden Tag ins Ziel schaffen können.
In der Adventure Ultimate Klasse sieht es dagegen wieder etwas anders aus, denn hier müssen die Fahrer ihre Big Bikes durch anspruchsvolles, herausforderndes Gelände und über Hindernisse bewegen und sollten deshalb Hardenduro-Erfahrung auch unter wechselnden Wetterbedingungen mitbringen.
Die Adventure Lite-Fahrer werden einige der schönsten Schotter-4x4-Strecken der Welt befahren, darunter offene Bergstraßen, Waldwege und zahlreiche Singletrails, die über Bergrücken führen und zu den Gipfeln der Karpaten hinaufsteigen. Auch hier sind eine sichere Beherrschung des Motorrads sowie Erfahrung mit unterschiedlichstem Gelände bei wechselnden Wetterbedingungen gefragt.
Prolog-Direktor Andy Fazekas wird eine zugänglichere und „Big Bike“ freundlichere Prolog-Strecke gestalten, um den Adventure Ultimate- und Lite-Fahrern die Chance zu geben, sich vor Tausenden von Zuschauern und Fans präsentieren zu können.
Die Vorbereitungen in der eMoto Klasse konzentrieren sich primär auf die Akkulaufzeit, die Möglichkeiten der Ladezeiten an den Servicepunkten sowie auf das Feedback der sechs eMoto-Testfahrer aus dem Jahr 2024. Die ungefähren Distanzen werden bei rund 30 km vom Start bis zum Servicepunkt liegen und etwas weniger dann ins Ziel. Die technischen Anforderungen und die Art der Strecken werden die Teams zu entsprechenden Strategien zwingen. Die derzeitigen Planungen werden an die aktuellen eMoto-Modelle angepasst, sobald Romaniacs Track Directory Teo Isac und sein Team die neuesten eMoto-Modelle auf dem Markt getestet haben.
Die eMoto Expert-Klasse wird am City-Prolog teilnehmen müssen und während der vier Offroad-Tage auf den Strecken der Silber-Klasse antreten. Für die eMoto Hobby-Klasse ist die Teilnahme an der Prolog-Qualifikation nicht verpflichtend, jedoch erhalten Fahrer, die daran teilnehmen, eine bessere Startzeit für den ersten Offroad-Tag und treten auf den Iron-Klasse-Strecken an.
Dann stellt sich bei den Top Fahrer noch die Frage, ob sich Jonny Walker mit seiner Triumph am Start stehen wird? Was macht Cody Webb auf seiner Yamaha YZ250X und ist die Hardenduro-Legende Graham Jarvis auch wieder mit von der Partie?
Jonny Walker: “Ja, GAME CHANGER ist gesetzt! Letztes Jahr war es großartig, nach der langen Pause wieder bei den Romaniacs dabei zu sein. Ich habe mich schnell wieder an das Rallye-Stil-Format gewöhnt, aber die Verletzung am dritten Tag hat meine Limitless-Edition abrupt beendet. Ich hatte zuvor nicht viele Hardenduro-Rennen bestritten, weil es alleine einfach extrem schwierig war – jetzt mit Triumph wird es definitiv einfacher werden. Ich freue mich darauf, auf einer Viertakt-Maschine zu fahren, was das Rennen interessanter werden lässt."
Ob Cody Webb (USA) mit seinem neuen YZ250X samt Yamaha-Team in das Geschehen eingreift und ob der amerikanische Hardenduro-Star Trystan Hart (CAN/KTM) am Start steht, bleibt eine spannende Frage. Außerdem sind die Hoffnungen groß, dass die Legende Graham Jarvis zurückkehrt – mit sieben ungeschlagenen Siegen und insgesamt zwölf Podiumsplätzen bleibt er der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der Red Bull Romaniacs.
Statement zur FIM Hardenduro World Championship 2025:
Red Bull Romaniacs Gründer, Martin Freinademetz: “Dieses Jahr wird definitiv ein Game Changer. So sehr wir uns darauf freuen, neue Klassen einzuführen und neue Aspekte des Hardenduro und Motorradrennsports zu erkunden, so viel Arbeit liegt auch vor uns, um alle Rennstrecken und Klassen für dieses Jahr vorzubereiten. Besonders die logistische Planung muss perfekt abgestimmt sein, um unseren Ruf für höchste Qualität zu gewährleisten. Wir verbessern kontinuierlich unser Team und unsere Expertise hinter den Kulissen und sind alle motiviert, uns dieser neuen Herausforderung zu stellen – besonders mit den neuen Rennklassen. Wir hoffen, dass wir mit ihnen genauso erfolgreich sein werden, wie wir es 2004 mit unserer allerersten Edition waren, als wir bereits als Legende bezeichnet wurden. Diesen Erfolg wünschen wir uns nun auch für die neuen Rennklassen, die wir in diesem Jahr einführen.”
Bilder: Red Bull Romaniacs
