rbr 2015 Jul1418

Die Red Bull Romaniacs gehen in die heisse Phase vor dem Rennen: Bereits in ca. acht Wochen treffen die besten Extrem-Enduro Fahrer der Welt in Sibiu ein. Fahrer aus 37 Ländern werden sich dann ihrer härtesten Prüfung des Jahres stellen und versuchen, die vier Renntage plus Prolog zu überstehen. Zusammen mit den Familien und Service-Crews wird der Renn-Zirkus mit ca. 1200 Enduro-infizierten die Stadt im Herzen Transsilvaniens auf den Kopf stellen. Der grösste Teil der Fahrer kommt aus England, Deutschland und Österreich, dicht gefolgt von Neuseeland, den Niederlanden und Südafrika. Die exotischsten Länder sind Indien, Korea, Süd-Sudan und Ecuador.

Alle Fahrer können sich auf eine der härteren Ausgaben der Red Bull Romaniacs “freuen” und sich weiche Kissen mitbringen, auf denen sie die geplagten Knochen in den kurzen Nächten ausruhen können. Dabei wird es für den durchschnittlichen Fahrer in den einzelnen Klassen durchaus möglich sein, fahrerisch einigermassen durch einen der Renntage zu kommen. Doch dann am nächsten Morgen wieder um ca. 4 Uhr aufzustehen und zu versuchen die insgesamt 600km Rennstrecke zu überstehen, ist eine andere Geschichte. Mit dem angezogenen Schwierigkeitsgrad der technischen Sektionen, insbesondere für die Gold-Klasse, wird es während des Rennens wenig Möglichkeiten zum Aufatmen geben.

Auch in diesem Jahr haben die Trackmanager um Track-Direktor Klaus Sorensen ganzjährig daran gearbeitet, neue Trails zu finden und zusammen zu stückeln. Mit dabei sind fast vergessene Trassen der alten Römer, Schlepp-Rinnen vom Holztransport, Bergziegenpfade, sowie gnadenlose Auf- und Abfahrten in Bächen oder in gerader Linie durch Bergketten. Wie immer handelt es sich dabei grösstenteils um Gelände, das “normale Menschen” selbst zu Fuss verweigern würden.

Gleichzeitig haben die Veranstalter jedoch erheblich Zeit und Ressourcen investiert, um die Rennstrecke insgesamt flüssiger zu machen und das Fahrerfeld weiter auseinander zu ziehen. Die Strecken der einzelnen Klassen sind besser isoliert und liegen in diesem Jahr in deutlich grösserer Entfernung zueinander. Gleichzeitig wurden die Starts der Bronze- und Gold-Klasse zusammengelegt. Damit konnten die Startintervalle vergrössert werden und die Fahrer begeben sich nun in grösseren Abständen auf die Strecke.

Draussen, im Gelände, an Stellen wo es potentiell zu Staus kommen könnte, werden Alternativ-Linien auf die Fahrer mit den besten Augen warten. Für diejenigen, die über weniger gute Gelände-Lese Fähigkeiten verfügen, werden Alternativ-Linien teilweise sogar markiert. Auch in die Vorbereitung der Trails, sprich dem “Putzen der Strecke” - der Entfernung von (ungewollten...) Hindernissen, wurde mehr investiert. Zwei Teams wurden je 30 Arbeitstage beschäftigt, um ca. 100km Trails zu bereinigen.

Neu in 2015, wird es keine Auswärtsübernachtungen geben: die Rennleitung um Martin Freinademetz hat sich entschlossen, die Veranstaltung in diesem Jahr zu 100% in Sibiu zu zentrieren. Damit soll eine deutliche Erleichterung für die Service Crews der Fahrer und gleichzeitig besserer Zugang für die Zuschauer und Journalisten erreicht werden. Die besten Aktion-Punkte für die Zuschauer werden zwei Wochen vor dem Rennen auf www.redbullromaniacs.com veröffentlicht. 

Dies sollte man im Auge behalten

In jeder der vier Klassen der Red Bull Romaniacs werden unglaubliche Leistungen verbracht - doch es sind traditionell die Gold-Klasse Fahrer, die immer wieder zeigen, dass ihnen das Wort “unmöglich” fremd ist. Mit jedem Jahr wachsen die Anforderungen und es werden Hindernisse bewältigt, die vor einigen Jahren noch als unfahrbar galten. Auch in diesem Jahr haben die Veranstalter einige Überraschungen vorbereitet, bei denen sie davon ausgehen, dass auch die Gold-Klasse nicht ohne fremde Hilfe durchkommen wird. Darüber hinaus gibt es zwischen den Top-Fahrern einige “offene Rechnungen”: Der frühere “König der Karpaten”, Graham Jarvis, war 2014 nach vier Jahren Dominanz unsanft vom “Youngster” Jonny Walker vom Thron gestossen worden. Er wird beweisen wollen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört - und muss Walker dieses Jahr schlagen. Man kann davon ausgehen, dass sich die beiden wieder über die volle Renn-Distanz duellieren werden.

Auch Wade Young, der es im vergangen Jahr als jüngster Fahrer in der Geschichte des Rennens aufs Podium geschafft hat, dürfte heissen Gegenwind von den etablierten Platzhirschen Paul Bolton und Andreas Lettenbichler erwarten. Beide bringen Top-Erfahrung ins Spiel und werden ihren “Platz in der Futterkette” behaupten wollen. Dabei wird auch Alfredo Gomez nicht einfach nur zusehen: der Spanier konnte, nachdem er 2013 völlig überraschend auf Platz zwei fuhr, 2014 verletzungsbedingt nicht antreten. Er könnte auch in diesem Jahr für eine Überraschung sorgen.

Offroad Tag 1
Iron: 98km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 4:05

Bronze: 98km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 4:18

Silver: 135km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 5:19

Gold: 129km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 5:52

Offroad Tag 2
Iron: 96km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 4:24

Bronze: 115km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 4:48

Silver: 123km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 5:01

Gold: 143km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 5:28

Offroad Tag 3
Iron: 89km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 3:22

Bronze: 113km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 4:15

Silver: 142km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 5:19

Gold: 161km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 5:37

Offroad Tag 4
Iron: 93km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 3:43

Bronze: 105km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 3:50

Silver: 137km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 5:01

Gold: 161km. Geschätzte Mindest-Fahrzeit: 5:51


Geschätzte Höhenmeter
Gold Klasse 60k, Silver & Bronze Klasse 50k, Iron Klasse 40k