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Wie bereits ausführlich bereichtet (LINK) fand die sechste Runde der FIM Hardenduro Weltmeisterschaft in den USA – genauer gesagt in Tennessee – statt. Und auch unser Beta-Aushängeschild Tim Apolle war vor Ort und überraschte nicht nur die Fachwelt, sondern diverse Factory-Fahrer.

Man könnte schon fast von einem deutschen Angstgegner sprechen, der mal ebenso Fahrer des Kalibers eines Wade Youngs oder Manuel Lettenbichler alt ausschauen lässt. Doch zunächst nochmal zurück auf Anfang.

NASHVILLE Straight Rhythm war der Start für die Glücks- und Pechsträhne von Tim Apolle auf seiner Beta. Der Prolog wurde im 1:1 Modus gefahren und nach dem klassischen K.O.-System bewertet. Warst du zu schwach bist du einfach raus, also musste auch Tim alles in die Waagschale legen und zwar in jedem Lauf. Denn jeder Fahrer musste sowohl die linke als auch die rechte Spur fahren, was also zwei Rennen gegen einen Fahrer bedeutete. 

Dafür wurden die 30 besten Fahrer ausgewählt unter denen sich auch Tim Apolle neben den Top-Piloten vom Schlag eines Lettenbichlers, Youngs, oder Blazusiaks befand. Er fährt ja schon seit geraumer Zeit einige Hardenduro-Rennen in den USA sowie andere Veranstaltungen und ist in Übersee mittlerweile kein Unbekannter mehr. Zumal er schon mit Top-Ergebnissen die nationale Hardenduro-Szene aufmischen konnte. 

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Zunächst musste Tim auf seiner Beta gegen den Sherco-Factory-Fahrer Wade Young aus Südafrika ran. Schon allein der Status eines derartigen Gegners löst schon mal Gänsehautfeeling aus, so dass eine gewisse Nervosität nicht von der Hand zu weisen war. Doch Tim gab alles,ließ es auf seiner Beta mächtig krachen und gewann beide Läufe mit klarem Vorsprung. Damit hatte er einen "Werksfahrer" vom Platz verwiesen - WOW

Doch es wurde nicht leichter, denn als nächster war der derzeit bester Fahrer aus Nordamerika und der Drittplatzierte am Erzberg sowie der Viertplatzierte bei den Romaniacs gesetzt: Trystan Hart aus Kanada. Also keine leichte Aufgabe für Tim. Doch die Beta lief wie sie sollte und er haute erneut einen knappen ersten Laufsieg raus, was Trystan natürlich unter Druck setzte. Im zweiten Lauf gab es an seiner Beta Aussetzer und der Motor ging schlussendlich aus, so dass es 1:1 stand und ein dritter Lauf gefahren werden musste. Plötzlich funktionierte auch die Beta wieder und Tim konnte Trystan erneut auf die Hörner nehmen und auch ihn auf seinen Platz in diesem Rennen mit einem klaren 2:0 Sieg verweisen. 

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So langsam wurde es extrem aufregend. Denn mittlerweile ginge es um die Top-4 des Events und zwischen den Fights gab es keine Zeit mehr das Bike und dessen Macken auf den Grund zu gehen. Das Halbfinale stand an und Manuel Lettenbichler musst sich Tim Apolle stellen, der ihm alles entgegen warf, was er zu Verfügung hatte. Laut Fotofinish hat Tim Apolle Lauf 1 gewonnen, doch die Zeitmessung sagt komischerweise, dass Manuel Lettenbichler als Sieger vom Platz gehen sollte. Tim Apolle nahms sportlich aber mit einem gewissen faden Beigeschmack und leichtem Stirnrunzeln. Im Lauf 2 fabriziert die Beta erneut Zündaussetzer. Dieses Mal direkt beim Absprung in die Matrix, womit der Flow dahin war und sicherlich eine Sekunde kostete. Deshalb: Sieg für Manuel und Tim Apolle musste nochmal gegen den Multi-Champion Taddy Blazusiak für die Top-3 ran.

Erneuter Zeitmangel ließ einen Motorrad-Check nicht zu. Mit nur 30cm Vorsprung flog Taddy im ersten Lauf durchs Ziel. Im zweiten Lauf verursachte die Beta erneut einen Zwangspause, so dass auch der zweite Lauf an Taddy ging. Mit Gesamtplatz 4 in einen derart stark besetzten Event gegen die Besten der Besten zu finishen ist schon eine Hausnummer und eine Wahnsinns Leistung. Mittlerweile wurde auch das Problem an der Beta gefunden: Kabelbruch

VIDEO - Highglights mit Tim Apolle ab 6:50min



Durch diese außergewöhnlich gute Platzierung hatte Tim die nächsten zwei Tage frei und musste nicht wie der Großteil der gestarteten 700 Fahrer in die Vorläufe für die Qualifikation. Dann hieß es insgesamt drei 1,5h Stunden lange Rennen und das 45 Minuten Finale bei 38 Grad Hitze und extrem hohe Luftfeuchtigkeit zu bestreiten. Schon beim Anziehen der Offroad-Kleidung war man komplett durchgeschwitzt, so der O-Ton von Tim Apolle. 

Doch trotz der ungewohnt hohen Anzahl an Läufen über jeweils 1,5h Stunden Fahrzeit schaffte es Tim Apolle auf P12 und in den Gruppenrennen sogar auf P4. Anschließend hieß es ab ins Finale. Die Strecke durchs rutschige Bachbett war eine Herausforderung, nachdem es vor dem Event nochmal geregnet hatte. Doch leider verfolgte Tim das Pech bei einer Auffahrt an einem Hang. Er musste einem Fahrer seitlich ausweichen und wurde an einem Baum eingeklemmt, was ihm eine ganze Runde Zeit kostete, um sich wieder zu befreien. Endergebnis: Platz 16 im Finale. 

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Das GNCC-Beta-Team der USA war extra für ihn zum TKO mir ihrem riesigen Truck angereist und stellten ihm nicht nur einen Koch, sondern einige Mechaniker sowie einen Sprinter, Ersatzteile und einen Reifenservice zu Verfügung. Dabei kümmerte man sich um alles was nötig war. Tim Apolle sprach selbst von einem extrem coolen Race-Wochenende mit Glück und etwas Pech und einer unglaublichen Unterstützung durch BETA USA. 

Die nächsten drei Wochen wird Tim noch in den USA bleiben, um am ersten Lauf der AMA Endurocross Rennserie 2022 in Salt Lake City (UTAH) teilzunehmen, so der Plan.

AMA ENDURCOROSS 2022

  • Round 1 Salt Lake City Utah 17.9.2022
  • Round 2 Redmond Oregon 24.9.2022
  • Round 3 Denver Colorado 01.10.2022
  • Round 4 Prescott Valley Airzona 22.10.2022
  • Round 5 Boise Idaho 05.11.2022
  • Round 6 Reno Nevada 19.11.2022
Bilder: Tim Apolle