2011 wird die WXEC erstmals ausgetragen. “The Tough One” in Wales soll mit dabei sein und will sich am 20. Februar mit einem gestrafften Konzept empfehlen.
"Das härteste Extreme-Scramble der UK", so der Veranstalter WOR Events. Dessen Boss, Steve Ireland, will sein jährliches Extrem-Spektakel auf einen neuen Event-Level bringen, um für 2011 WM-tauglich zu sein. Irelands Ziel ist es dabei, so in einer Pressemeldung, dass alles ohne fremde Hilfe fahrbar ist, egal bei welchem Wetter, egal bei welchen Bodenbedingungen - nur wie schnell ist die Frage.
Beim Tough One treffen sich heuer die weltbesten Extrem Enduro Piloten bereits zum zweiten Mal in Europa. Angereist aus USA, Deutschland, Polen, Spanien, Österreich, Dänemark, Finnland, Südafrika, Neuseeland und Irland wollen sich vor allem die Factory-Profis für die kommende WXEC in Position bringen. Der erste Anlauf dazu, das berüchtigte Hell´s Gate vor einer Woche in Italien, gab bei den Aktiven und Zuschauern jede Menge Anlass zur Kritik. Steve Ireland und sein T1 Orga-Team ist deshalb natürlich besonders im Focus der Extrem-Community und hat bereits im Vorfeld verlauten lassen, dass er hier nichts anbrennen lassen wird.
Nachdem die beiden "Hell´s Gate Surviver" Lampkin und Jarvis bei ihm praktisch vor der Haustür wohnen, hatte Ireland in den vergangenen Tagen sicher genügend Möglichkeit, First-hand Informationen zu sammeln, wo es beim Event in Bella Italia gehakt hat.
Der T1 findet wie bereits in den vergangenen Jahren wieder im sog. "Nantmawr Quarry – Amphitheater" statt. Ein schmeichelhafter Ausdruck für einen unwirtlichen Steinbruch und einer fast menschenleeren Gegend im nördlichen Wales.Spannend wird der Event naturgemäß vor allem in der Profiklasse. Für Branchenprimus KTM war Vorjahressieger Taddy Blazusiak vorgesehen, aber der Titelverteidiger hat eine schwere Grippe und von seinem Arzt Startverbot erhalten. Umso mehr hat Manxman David Knight, seit Jahresbeginn wieder in orangener Rüstung, einen klaren Titelanspruch. Ebenfalls für KTM am Start: der US Amerikaner Mike Brown und Roof of Africa Doppelsieger Chris Birch aus Neuseeland.
KTM-Teamchef Alex Doringer will auf Nummer sicher gehen und setzt mit Riaan Van Niekirk und Darryl Curtis zusätzlich auch noch auf bewährte südafrikanische Verstärkung. Der bekannteste Deutsche bei den Pros ist sicherlich Dirk Peter. Der erfahrene Thüringer will sich in diesem Jahre einen festen Stammplatz im weltweiten Extremfahrerfeld sichern. Sven Kiedrowski, Rene Dietrich, Marko Siedel und Thomas Astrup sind die weiteren deutschen Teilnehmer, die in der Pro-Klasse am Start stehen.
Fast erwartungsgemäß hat KTM beim Extrem-Enduro die Marktanteile klar auf seiner Seite. Immerhin kommen 19 von 39 Bikes in der Profikategorie aus Mattighofen. Darüberhinaus wird auch noch der Spanier Xavier Galindo auf der neuen 390er Werks-Husaberg quasi die Familie verstärken.
Wo KTM ist, kann das BMW Factory Team natürlich nicht fehlen. Die Münchner senden drei Piloten nach England. Romaniacs-Sieger Andy Lettenbichler soll´s für die Weiß-Blauen richten. Ihm zur Seite wird der Österreicher Rudi Pöschl, versierter ROOF und Hell´s Gate Teilnehmer, ebenfalls mit einer G450 X auf die Insel geschickt. Interessant dürfte auch der Auftritt von Cross Country Spezialist und BMW-Aushängeschild Simo Kirssi sein. Der Finne bestreitet beim Tough One sein zweites Extrem-Rennen überhaupt und will sich die Sache "mal anschauen", so der 30 jährige BMW-Werkspilot.
YAMAHA UK setzt voll auf den Kiwi Rory Mead. Der hatte bereits bei der 2009er Roof seine Visitenkarte auf dem Podium abgegeben und wird in Wales alles dransetzen, um wieder ganze vorne mit dabei zu sein. Wer beim T1 aufs Podium will, muss auf jeden Fall bei den Einheimischen, also den UK Pros vorbei, als da wären: Trial-Star und Hell´s Gate Sieger Dougie Lampkin auf der Werks-Beta sowie Podiumsstürmer Graham Jarvis auf der Sherco. Jarvis wird mit Lampkin sicherlich noch "separat" ein Hühnchen zu rupfen haben, hatte ihn doch der Beta-Pilot beim Hell´s Gate auf den letzten Metern den Sieg vor der Nase weggeschnappt.
Die Engländer setzen darüber hinaus auch noch auf bewährte Kräfte. Paul Edmondson (Fast Eddy) und Tom Sagar auf den Putoline Suzukis. Edmondson ist wie immer mit Startnummer 16 unterwegs. Damit erinnert er an seine sechzehn ISDE Goldmedaillen. Tom Sagar fuhr Spitzenergebnisse beim Erzberg, dem Hell´s Gate und bei vorangegangenen Tough Ones.
All diese wohlklingenden Namen nützen einer modernen Offroad-Veranstaltung nur wenig, wenn nicht die Masse an Amateuren in den Expert- und Clubmenklassen dem Rennen die richtige Stimmung mitgeben. Bei diesen einsamen Helden, meist nur mit Händlerunterstützung oder "Vollprivatiers" spielen sich die wahren Dramen ab. Sie sind aber auch der Hauptgrund, dass trotz allgemeinen Krisengeredes die Sponsoren aus der Industrie nach wie vor bzw. mehr denn je bei solchen Events mit an Bord sind.
Die langjährigen Sponsoren Motul und Michelin haben bereits ihre volle Unterstützung angekündigt. TM ist wie gewohnt Hauptsponsor und Titelsponsor des Main Events. Sponsor des neu eingeführten Hot Lap Spezial Tests ist die Firma Kriega.
Bei diesem Test geht es einzig darum, die Pole Position bei den Pros zu ermitteln. Steve Ireland freut sich über den Wiedereinstieg von Kriega und hofft auf ein künftiges „Kriega Hot Lap Spezial“. Doosdon Motorsport Versicherungen und das UKXC Magazin sind weitere Sponsorpartner beim Tough One 2010.
Fazit: eine Weltkasse-Veranstaltung mit Weltklasse-Besetzung steht vor der Tür. Kommenden Samstag, 20. Februar in Nantmawr/Wales.