Das wohl härteste Enduro-Rennen der Welt findet in den schwedischen Wäldern um das Städtchen Gävle statt, knapp 200 Kilometer nördlich von Stockholm. Wer hier am Start steht muss sich je nach Speed und Fitnesszustand auf bis zu
satte 20 Stunden nonstop auf seinem Bock einstellen. Die Profis ziehen natürlich ganz anders am Kabel und rocken das Event mit Fabelzeiten bei Tag und Nacht.
Das Ganze findet natürlich nicht bei 20 Grad Außentemperatur und Sonnenschein statt,
sondern bei eisigen Temperaturen in nasser Umgebung sowie teils Schnee und bei Nacht. Nicht zu vergessen sind die typischen nordländischen Wälder mit zahlreichen Steinen und Felsen sowie Wurzeln, die einen etwas anderen Fahrstil samt Fahrwerkssetup fordern als hierzulande gewohnt.
Dieses Jahr gingen knapp 170 Fahrer an den Start, wovon es nur 68 ins Ziel geschafft haben. Eine
unglaubliche Ausfallquote von knapp 60 Prozent ist schon eine Ansage und gibt Aufschluss darüber wie schwierig dieses Rennen tatsächlich ist. Wobei man noch dazu sagen muss, dass der Start am Samstag um 9 Uhr erfolgt und die letzte Piloten am Sonntag
um 5 Uhr am Morgen das Ziel erreichten – satte 20 Stunden Race-Time!
Onboard Albin Elowson
Das Besondere an diesem Rennen
ist die Partylaune der Schweden auch nachts tief in den Wäldern, die seinesgleichen sucht. Wer hat dieses Jahr das Novemberkasan gerockt? Niklas Persson (KTM) hat sich in 7:49:18,41 den wohl Prestige trächtigsten Sieg in Skandinavien gesichert, gefolgt von Albin Elowson (Husky) mit einem Rückstand von gerade einmal 40 Sekunden bei einer satten gezeiteten Gesamtfahrzeit von knapp acht Stunden. Den dritten Platz sicherte sich Eemil Pohjola auf seiner Honda mit über einer halben Stunden Rückstand auf Elowson. Daran erkennt man auf
welch hohem Level Persson und Elowson die schwedischen Wälder durchpflügten.
Beste Dame im Feld mit Platz 59 und satten 12 Stunden Fahrzeit ist Hanna Berzellus aus Linköping.
HIGHLIGHTS
Aus deutscher Sicht war nur Sebastian Arndt auf seiner Husaberg am Start, der aber leider die Segel vorzeitig streichen musste. Ansonsten ist die internationale Beteiligung eher als dürftig einzustufen, was nicht von ungefähr kommt. Denn eine Teilnahme beim Novemberkasan will gut vorbereitet und organisiert sein und kann schon als
ein echtes Spezial-Event angesehen werden.
Ergebnisse - Novemberkåsan 2023
Bilder: GJPhoto