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Mario Roman von Sherco Factory Racing
hat bei der Eröffnungsrunde der FIM Hardenduro World Championship 2022 voll durchstarten können und das Minus 400 gewonnen. Der Spanier war an den ersten beiden Wettkampftagen in Israel stets mit an der Spitze und erkämpfte sich den Gesamtsieg am dritten und letzten Tag des Minus 400.

Der amtierende FIM Hardenduro Weltmeister Billy Bolt hat seinen Start in die Saison 2022 mit einem zweiten Platz gut hinbekommen. Graham Jarvis kam mit einer Überraschungsperformance nach seiner Verletzung zurück und brachte erstmals sein eigenes Jarvis Racing Team auf dem dritten Platz.

Nach zwei spannenden ersten Renntagen lief das Endergebnis der ersten Runde der FIM Hardenduro World Championship 2022 auf das Minus 400 Finale hinaus. Ein 75 Kilometer langer Kurs, der mit jedem Kilometer schwieriger wurde und wegen der enormen Hitzeentwicklung von bis zu 50 Grad dem Ganzen noch die Krone aufsetzte. 

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Sherco´s Wade Young – Sieger des 2. Fahrtags – zeigte, dass ihm die extremen Temperaturen kaum was anhaben können und wollte am dritten Tag den Sieg erringen, indem er ein hohes Tempo vorgab. Dabei sah der junge Südafrikaner relativ geschmeidig aus, während er nahezu mühelos durch das rutschige Gelände und die felsigen Anstiege navigierte.

Billy Bolt – Sieger des 1. Fahrtags – war hinter ihm auf dem zweiten Platz, nachdem er als Vierter gestartet war. Doch dann kam spanischer Wind in Form von Mario Roman auf, der sich an die Spitze setzte. Beim Erreichen des Servicepunktes rückte das Trio zu einer gemeinsamen Gruppe zusammen und als sie in die zweite Hälfte des Rennens starteten, konnte der eigentliche Kampf um den Sieg losbrechen. 

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Die letzten Schlüsselstellen würden sich als entscheidend für das Ergebnis des Podiums erweisen - das war bekannt. In einem hochtechnischen Bouldergarten, gespickt mit Felsblöcken und einer Ofen ähnlichen Hitze, die von dem Gelände abgestrahlt wurde machte Roman seinen entscheidenden Zug. Er übernahm die Führung und schaffte es eine Lücke zu seinen Rivalen herauszufahren. Ab da bis zur Ziellinie wurde er von niemandem mehr wirklich herausgefordert, so dass er sich den Sieg mit einem satten Vorsprung von sieben Minuten sichern konnte.

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Für Bolt gab es indes keine Siegeschancen mehr. Immer noch mit einer Handgelenksverletzung vom Superenduro versehen und mit einem entschlossenen Spanier konfrontiert, musste er sich in Israel mit dem zweiten Platz begnügen, was eine top Leistung darstellt.

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Der Kampf um den dritten Platz auf dem Podium entwickelte sich in der Schlussphase, wobei die letzten technischen Schlüsselabschnitte keine Gnade walten ließen. Nach einem langsamen Start kam Graham Jarvis mit mächtigen Schritten zurück ins Rennen und war plötzlich auf Top Niveau unterwegs. Ein Fehler von Young öffnete eine Lücke und der schlaue Senior aus Großbritannien nutzte die Chance um Dritter zu werden.

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Alfredo Gomez vom AG Racing Team 89 war ein weiterer Fahrer, der in der Schlussphase nochmal mächtig am Gashahn drehte. Auch er profitierte von Youngs späten Fehlern, um sich auf den vierten Platz vorzukämpfen. Trotz eines starken Starts wurden Youngs Fehlerquote auf den letzten Anstiegen zu seinem Verhängnis. Da er keine Zeit hatte, um sich neu zu formieren, war der Südafrikaner auf dem fünften Platz festgenagelt und sichtlich enttäuscht, nachdem er so großartig über das ganze Event performed hatte. 

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Heiße Stimmen aus Israel...

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Mario Roman: „Oh Mann, es ist unglaublich diesen Sieg zu holen. Was für ein Saisonstart! Ich habe das Gefühl, dass mein letzter großen Sieg schon sehr lange her ist. Insgesamt war das Rennen für seine erste Ausgabe sehr gut. Die gesamten drei Tage waren mit dem Gelände und der enormen Hitze echt hart. Heute war es ein Kampf. Ich startete als Vierter und konzentrierte mich auf mein eigenes Tempo. Im technischen Gelände habe ich zur Spitze aufgeschlossen und mich dann weiter nach vorne gekämpft. In den letzten wichtigen Abschnitten habe ich meinen Zug gemacht und den Sieg geholt.“

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Billy Bolt: „Es war auf jeden Fall ein körperlicher brutaler Start in die Saison. Nach einer vollen Superenduro-Saison war ich etwas schlecht für Israel vorbereitet, um ehrlich zu sein. Wenn man bedenkt wie wenig Zeit ich vor Israel mit dem Zweitakter verbracht habe, bin ich mit dem zweiten Platz zufrieden - er fuhr in der Superenduro-Saison einen Viertakter (Anm. der Redaktion). Am Servicepunkt konnte ich sehen, dass die Reifen von Mario und Wade in einem besseren Zustand waren, also wusste ich, dass ich einfach bis zum Ende durchhalten musste, um ein Podiumsergebnis zu holen.“

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Graham Jarvis: „Es fühlt sich großartig an wieder Rennen zu fahren und noch viel besser auf dem Podium zu stehen. Es war ein langer Weg der Genesung, um an diesen Punkt zu gelangen. Der erste Teil des heutigen Rennens war schnell und ich fühlte mich nicht wohl dabei, gleich mit den Top-Jungs mitzufahren – ich denke immer noch ständig an mein Knie. Aber nach dem Service Point habe ich mich wohler gefühlt und Fortschritte gemacht. Die Felspassage am Ende war die Entscheidung und ich habe dort Platz drei dingfest machen können."

VIDEO-Impressionen 1. Fahrtag



Ergebnisse - Minus 400, Tag 3 (Finale)


1. Mario Roman (Sherco) 3:48.24
2. Billy Bolt (Husqvarna) 3:55:37
3. Graham Jarvis (Husqvarna) 3:58:00
4. Alfredo Gomez (GASGAS) 4:03:08
5. Wade Young (Sherco) 4:06:48
6. Teodor Kabakchiev (Husqvarna) +2CP, 3:11:33
7. Dominik Olszowy (GASGAS) +2CP, 3:11:58
8. Michael Walkner (GASGAS) +2CP. 3:15:42
9. David Cyprian (KTM) +2CP, 3:24:52
10. Francesc Moret (Rieju) +2CP 3:26:19

Sichtlich fertige Piloten bei der Siegerehrung...

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Meisterschaftsstand nach dem ersten Rennen

1. Mario Roman (Sherco) 20pts
2. Billy Bolt (Husqvarna) 17pts
3. Graham Jarvis (Husqvarna) 15pts
4. Alfredo Gomez (GASGAS) 13pts
5. Wade Young (Sherco) 11pts
6. Teodor Kabakchiev (Husqvarna) 10pts
7. Dominik Olszowy (GASGAS) 9pts
8. Michael Walkner (GASGAS) 8pts
9. David Cyprian (KTM) 7pts
10. Francesc Moret (Rieju) 6pts

Nach der extremen Hitze und dem trockenen Terrain am Toten Meer in Israel führt die FIM-Hardenduro-Weltmeisterschaft vom 18. bis 21. Mai mit der Xross Hardenduro-Rallye in den serbischen Bergen in die zweite Runde.

Bilder: Sherco Factory Racing, FIM Hardenduro World Championship, Tim Nodelman