Das Erzbergrodeo wurde zum 20. Jubiläum seinem Ruf als härtestes Extrem Enduro Rennen der Welt mehr als nur gerecht. Das Red Bull Hare Scramble verlangte am Sonntag den 500 schnellsten Fahrern alles ab, nur 31 erreichten im Zeitfenster von vier Stunden das Ziel, darunter fünf Deutsche.
Am Sonntag schwenkte Organisator Karl Katoch gemeinsam mit Heinz Kinigadner für die schnellsten 500 der 1.500 Starter die Startflagge zum Red Bull Hare Scramble. Beim Start ging es gleich ordentlich zur Sache. Durch tiefen Schlamm und Wasser ging es rasant um die Kurve und den ersten Schotteranstieg hinauf. Der eine oder andere aus der ersten Startreihe hatte schon hier seine liebe Mühe und purzelte samt Motorrad rückwärts den Hang wieder hinunter. Der Steirer Seppi Fally meisterte diese Passage am besten, und setzte sich überraschend vor dem hochkarätigen Starterfeld in Führung. Diese währte jedoch nicht lange – nach einem Sturz von Fally übernahm Jonny Walker Platz eins.
Jonny Walker
Vorjahressieger Graham Jarvis, David Knight und Ben Hemingway hatten mit den Tücken des Erzbergs zu kämpfen. Walker hingegen brauste vorn davon und pflügte unaufhaltsam seine Spuren in den tiefen Boden des eisernen Giganten. Andreas Lettenbichler, 2013 auf Rang zwei, konnte noch am ehesten mit dem Briten mithalten. Während sich die Elite den ersten Schlüsselstellen näherte, mussten sich dutzende Fahrer aus den hinteren Startreihen bereits nach den ersten Schottertrassen entnervt und entkräftet dem Erzberg beugen. Jarvis startete schließlich doch noch eine Aufholjagd und näherte sich Stück für Stück den Verfolgern von Walker an. Am Ende Rang zwei für den Vorjahressieger, vor Lettenbichler.
Nach rund 98 Minuten erreichte Walker in Rekordzeit in souveräner Manier das Ziel. Der 25-jährige war sichtlich erleichtert: „Ich habe heute keine Fehler gemacht. Ein großartiger Tag für mich, ich bin überglücklich.“ Als bester von sechs Österreichern im Ziel erreichte Lars Enöckl – trotz Verletzung an der Hand – Rang 12.