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Egal, ob große Namen wie
Graham Jarvis, Manuel Lettenbichler, Jonny Walker auf seiner neuen Beta oder Alfredo Gomez, bis hin zu Taddy Blazusiak, Mario Roman, oder Wade Young. Keiner konnte den auftrumpfenden Engländer Billy Bolt in irgendeiner Weise die Stirn bieten. Er fuhr laut Aussage seiner Fahrerkollegen überlegen und kontrolliert. Was für ein Lob will man mehr von seiner Konkurrenz, das fast einem Ritterschlag gleich kommt.
 
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Abestone richtete am WE das erste echte und gewertete Hardenduro-Rennen der Hardenduro Weltmeisterschaft 2021 aus und nicht nur Fahrer, sondern auch die zahlreich angereisten Zuschauer waren schlichtweg begeistert.
 
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Bereits in der Qualifikation am Freitag legte Billy mit Bestzeit vor. Gefolgt von Letti und Taddy hatte er damit für den Samstag eine ideale Ausgangsposition geschaffen. Der dreimal zu fahrende JUST1 Spezial-Test über jeweils 10 Kilometer Länge und verschiedensten technischen Waldtrails und Highspeed-Abschnitte stellten für Billy kein Problem dar und er sicherte sich dreimal(!) hintereinander die Bestzeit. Damit waren auch schon die 50 besten Fahrer für das Superfinale am Sonntag gesetzt. Während Billy mit einem erheblichen Vorsprung erneut durchstarten konnte. Ob es für den Sieg reicht?
 
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Mit knapp 12 Sekunden Vorsprung auf seinen stärksten Rivalen Manuel Lettenbichler hatte Billy zwar einen beachtlichen Vorteil, der sich aber - wie jeder weiß - im Hardenduro-Racing durch einen Fahrfehler oder fehlendem Rhythmus schnell umkehren kann. Während Billy die Strecke eröffnete, nahm sich Letti zunächst etwas Zeit und startete erst dann die Verfolgung. Mit dem Wissen, dass das schwere Bachbett ein hartes Stück Arbeit werden würde, gab Letti alles, um an das Hinterrad von Billy zu fahren. Während der zwei Runden schenkten sich beide Fahrer keinen Meter. Einmal war Billy bergab vorn, während Letti bergauf über die felsigen Abschnitte kleinere Vorteile hatte und führte. Doch dann legte Billy Bolt auf seiner Husqvarna den Hebel um und enteilte Letti, so dass dieser keine Chance mehr auf den Sieg hatte.
 
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Hinter dem führenden Duo – fast 13 Minuten im Rückstand – macht sich Graham Jarvis auf seine Mission. Nur als Neunter gestartet erwartete ihn ein hartes Stück Arbeit. Er startete derart durch, dass er sich eine Position nach der anderen schnappte und sogar nach der ersten Runde nicht zum Tanken fuhr. Ein Risiko? Für ihn anscheinend nicht, denn dadurch konnte er mächtig aufholen und musste sich weniger mit seinen Gegner auf der Strecke beschäftigen, auch wenn hier noch immer genug unterwegs waren. Seine Taktik und seine unglaubliche Erfahrung katapultierten das Hardenduro-Urgesteint mit satten 46 Jahren auf einen beeindruckenden dritten Platz.
 
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Ebenfalls eine starke Vorstellung lieferte der neue Beta-Fahrer Jonny Walker ab. Zwar konnte er Graham nicht wirklich etwas entgegen setzen, aber immerhin sicherte er sich damit einen hervorragenden vierten Platz. Graham's Teamkollege Gomez konnte zwar in der ersten Runde noch bei Jarvis mitfahren, doch in der zweiten Runde legte Graham derart nach, dass Gomez abreißen lassen musste und somit Platz fünf belegte.
 
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Billy Bolt: "Es ist großartig, hier den Sieg einzufahren – es war ein Traumwochenende für mich, um ehrlich zu sein. Ich bin hierhergekommen, um zu zeigen, dass mein Tempo bei Extreme XL Lagares kein Zufall war und dass ich bereit für die Flussbetten und Anstiege bin und das musste ich hier einfach zeigen. Das Rennen selbst war richtig intensiv. Ich habe die frühe Bachbett-Sektion etwas verschlafen und Manni klebte sofort an meinem Hinterrad. Wir kämpften wie wild und er hatte mich im Minestrone Rock Garden, aber im Wald fühlte ich mich stärker. In der letzten Runde ließ ich ihn dann stehen und holte mir den Sieg!"

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Manuel Lettenbichler: "Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich nicht gewonnen habe, aber der zweite Platz ist definitiv ein großartiger Saisonstart und die Pace, die wir im Vergleich zum Rest des Feldes hatten, war sehr sehr hoch. Ich kann mich übers Fahren nicht beschweren, ich habe alles gegeben und es war ein guter Kampf mit Billy. Ich habe ihn früh im Fluss erwischt und wir sind dann die meiste Zeit des Rennens zusammen gefahren und haben ständig die Positionen gewechselt. Irgendwie war es nicht ganz mein Tag, aber es ist gut zu wissen, wo meine Pace jetzt ist und mit dem, was wir heute gezeigt haben, wird es noch viel mehr enge Kämpfe geben.“

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Graham Jarvis: "Meine Qualifikation war mit Platz neun nicht so gut, also hatte ich die meiste Zeit viel Verkehr vor mir. Ich bin in der ersten Runde zu angespannt gefahren und hatte Mühe, einen anständigen Rhythmus zu finden - besonders bei diesen frühen Flussbettabschnitten. Nach und nach wurde ich schneller und die zweite Runde war viel besser. Wir haben darauf gewettet, nicht zu tanken und es hat sich zu unseren Gunsten ausgezahlt. Ich denke, meine Geschwindigkeit und Fitness waren der Grund dafür, um mit den ersten beiden mitzuhalten. Leider verhinderten die frühen Probleme dies. Aber ich freue mich jetzt auf die Red Bull Romaniacs.“

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GESAMTERGEBNIS:

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Aus deutschsprachiger Sicht:


9. Michael Walkner (Expert)
14. Dieter Rudolf (Expert)
17. Leon Hentschel (Expert)
27. Tim Apolle (Expert)
38. Kai Haase (Expert)
39. Robert Scharl (Expert)
42. Milan Schmuser (PRO)
Ohne Wertung: Kevin Gallas (Expert)
 
VIDEO-HIGHLIGHTS



Bilder: FIM Hardenduro