Dramatisch: Cody Webb (Sherco Werksfahrer) wird von den Locals um über eine Stunde deklassiert! Doch zunächst auf Anfang: Kawelo Huddy führte seine Teamkollegen von Kauai Racing Development zu einem Profi-Podiumsplatz beim Ultimate Hawaiian Hard Enduro, bei dem gerade der Sherco Werksfahrer Cody Webb im „hawaiianischen Schlamm“ zu kämpfen hatte. Das vom Garden Island Motorcycle Club veranstaltete erste Ultimate Hawaiian Hard Enduro auf der Insel Kauai war keine offizielle Runde der US Hard Enduro Series, sondern eine Vorstellungsrunde ohne Punktewertung und die erste Veranstaltung des IRC Endurofest-Hawaii. Dafür wurde per Seecontainer zehn Maschinen von Fahrern der US-Hardenduro-Meisterschaft extra nach Hawaii verschifft, um sich dort dem Ausnahme-Event zu stellen.
Das Ultimate Hawaiian Hard Enduro bestand aus zwei verschiedenen Runden, die in drei Kategorien unterteilt waren, von den Profis bis zu den B-Klassen. Dieser Abschnitt von Kauai ist nur einen Steinwurf von einem der feuchtesten Orte der Erde entfernt. Das bedeutet im Detail, dass die Menge an Bewuchs und der extrem rutschigen Schlamm für Fahrer, die das noch nie gesehen haben, unvorstellbar ist.
Die Rennen begannen mit einer Endurocross-Strecke und führten dann in die Berge zur ersten Runde, die Webb zunächst noch souverän anführte. Nach dem Auftanken, etwa eine Stunde nach Beginn des Rennens, machten sie sich auf den Weg zurück in die Berge und Webbs komfortabler Vorsprung schwand dramatisch, als sie die Anstiege auf dem „Hawaiian Ice“ (unglaublich glatter Schlamm) erreichten. Das hawaiianische Eis, wie man dazu sagt, ist mit den steilen Vulkankämmen, nassen Lavasteinen und endlosen Wurzeln das perfekte Rezept für einen sehr harten Hardenduro-Nachmittag, wie Cody Webb auch als äußert erfolgreicher Werksfahrer feststellen musste.
Hier die nackte Wahrheit:
Es gab mehrere Bergauffahrten, die viele Versuche erforderten, was nicht wenigen Teilnehmern wertvolle Zeit und Energie kostet. Einer, den das nicht betraf war Huddy, der nahezu jeden Anstieg aufs erste Mal bezwang, Webb überholen konnte und auf und davon fuhr. Guest und Kamakana, die mehrmals pro Woche in diesem Gelände trainieren, kämpften und halfen sich gegenseitig, gewannen an Boden und überholten Webb ebenfalls.
Im Ziel hatte Huddy drei Stunden Fahrzeit auf der Uhr und gewann damit die Klasse überlegen, während Ryder Guest ganze 49 Minuten später auf dem zweiten Platz ins Ziel kam und Kamakana auf dem dritten Platz. Webb konnte noch den vierten Platz retten, musste aber eine Schlappe von einer Stunde und dreizehn Minuten hinnehmen. Hinter ihm platzierte sich Travis Taldo.
Cody Webb: „Ich habe das Gefühl, ein anständiger Fahrer zu sein … und es tut mir ein wenig weh, wenn ich acht Versuche brauche, bis ich einen Hügel bezwinge."
Die Wahrheit ist, dass die einheimischen Jungs das passende Setup gewählt hatten und die KRD-Teamkollegen alle ein sehr starkes Rennen fuhren. Zugleich konnte sie ihre Ortskenntnisse sowie die zahlreichen Trainingseinheiten in diesem außergewöhnlichen Gelände für sich nutzen. Das aber dadurch der fahrerische Unterschied so groß sein würde, hatte weder Cody Webb noch die Fachpresse samt Veranstalter erwartet.
Die GIMC und Ultimate Hawaiian Hard Enduro veranstalteten ein großartiges Rennevent und eine Ausstellungsrunde für die US Hard Enduro Series. Das zweite Rennen des IRC Endurofest-Hawaii ist das Koa Mauna Hard Enduro an diesem Samstag, auf der Kahuku Motocross-Strecke an der Nordküste von Oahu – was für Namen!
Bilder: Ringor, Sheadon, US Hardenduro
