In genau einer Woche startet in Hermannstadt die 15. Ausgabe der Red Bull Romaniacs. Graham Jarvis ist mit sechs Siegen Rekordchampion der härtesten Hard Enduro Rallye der Welt. Doch der Husqvarna-Pilot will mehr.
Jarvis kommt mit dem Triumph vom Erzberg nach Rumänien, das ist gut fürs Selbstvertrauen. Aber der erfolgreiche Brite relativiert: "Die Rennen trennen Welten. Die Red Bull Romaniacs sind anders als das Erzberg Hare Scramble. Es geht über fünf Tage, vier davon sind lang und in den Bergen. Du bist viel allein, fährst durch unbekanntes Terrain und nach Instinkt. Am ´Berg aus Eisen´ bereitest du dich auf das Hauptrennen genau vor, das ist in Rumänien so nicht möglich. Klar fahre ich gut und als Titelverteidiger zu kommen, bedeutet viel. Ich bin gut aufgestellt für meinen siebten Sieg."
Wenig überraschend räumt Jarvis dann ein, dass es vor dem Rennen auf viele Details ankommt. "Alles, was ich dieses Jahr gemacht habe, dient der Vorbereitung auf die Red Bull Romaniacs. Du musst fit sein, von Verletzungen frei bleiben und mental stark sein. Und du brauchst eine gute Grundfitness auf dem Bike, das kommt vom Training und Racing. Obwohl Runde drei der Word Enduro Super Series (Tréfle Lozerien) nicht mein Ding war, konnte ich profitieren. Das waren drei lange und körperlich anstrengende Tage auf dem Motorrad. Jeder Tag war besonders, wir sind durch unberührtes Gelände gefahren, 600 km insgesamt, und das nur vier Tage nach dem Erzbergrodeo. Meine Fitness ist gut, das wird in Rumänien helfen."
Auf die Frage, ob er den Prolog in der City von Hermannstadt mag, antwortet Jarvis: "Ich bin ein Mann der Berge, in der Wildnis bin ich am glücklichsten. Ich mag den Prolog, aber ich mache mich nicht verrückt. Ich versuche in die Top fünf zu kommen, das ist immer ein realistisches Ziel. Ich liebe das damit verbundene Spektakel. Da ist immer eine schöne Atmosphäre und viele Zuschauer kommen."
"Biwaks machen das Rennen frisch und herausfordernd"
Die 2018er Augabe der Red Bull Romaniacs ist auch geprägt von zwei Biwaks außerhalb von Hermannstadt. Graham Jarvis findet, das passt: "Die beiden Biwaks verstärken das Rallye-Feeling. Es ist gut, dass die Organisatoren diesen Zusatzaufwand betreiben. Es macht das Rennen frisch und herausfordernd, auch für mich. Es bedeutet auch, wir fahren neue Sektionen und das ist gleich für alle. Diese Offroad-Tage können den Ausgang bestimmen."
Schließlich macht der Altmeister, der ausdrücklich betont, wie wichtig genügend Schlaf und die richtige Ernährung ist (weil man an den Offroad-Tagen schon um halb fünf aufsteht), kein Geheimnis aus seinen Ambitionen. "Es ist enorm, dass ich vor zehn Jahren zum ersten Mal gewinnen konnte, und jetzt mein siebter Sieg das Ziel ist. Ich habe das wirklich nie erwartet. Ich habe mit drei Marken gewonnen, mit einem Zwei- und Viertakter, und gegen zwei Generationen von Fahrern. Obwohl ich alles erreicht habe in dem Rennen, ich liebe es, nach Rumänien zu kommen und dort zu starten. Es ist eine tolle Gegend und ich ich fühle mich dort sehr wohl, darum die Erfolge. Ein siebter Sieg ist das Ziel, aber ich denke noch nicht zu viel darüber nach."
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