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Dramatische Anfangsminuten für die Führenden
und Wassereinbruch bei Graham Jarvis. Noch dramatischer und spannender konnte das diesjährige Erzbergrodeo-Finale nicht sein, nachdem man seit 2019 kein Rennen mehr durchführen durfte. Die 26. Ausgabe war also ein heißer Kandidat für Emotionen und genau das war der Fall. Denn der Deutsche Ausnahmeathlet Manuel Lettenbichler ließ von Anfang nichts anbrennen und legte einen klaren Start-Ziel Sieg aufs Parkett. Damit stellt die Lettenbichler-Familie das erste Vater-Sohn-Gespann, das beim Erzbergrodeo gewinnen konnte.

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Um 14.30 Uhr MEZ starteten endlich die 500 letzten Heros am Erzberg ins Finale. Nachdem sich alle Top-Fahrer in der ersten Reihe qualifiziert hatten, war natürlich sofort der Kampf um die besten Plätze im Gange, um sich dem Staub der Vorausfahrenden zu entziehen. Doch schon gab es auf den ersten Metern Konfusion, da Streckenbänder fehlten und dadurch die Führenden eine ungewollte Extrarunde absolvierten. Beim Durchfahren der Streckensperrung zum Erreichen der richtigen Strecke sammelten so manche ordentlich Sperrbänder in ihrem Vorderrad, was Gott sei Dank kein Problem darstellte. Lettenbichler wollte von Anfang an die Führung, die er sich mit einem extrem flüssigen Fahrstil und Weitsicht schnell sichern konnte.

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Der Local Michael Walkner lag wenige Minute hinter Letti auf einem sensationellen zweiten Platz, gefolgt von Billy Bolt, Teodor Kabakchiev und Mario Roman auf Sherco. Das Drama traf den Meisterschaftsführenden Graham Jarvis (Husqvarna), als ein technisches Problem durch massiven Wassereinbruch beim Start - wie man munkelte - dazu führte, dass er über eine Stunden benötigte, um sein Fahrzeug wieder flott zu bekommen. Anschließend ging er dennoch auf die Reise - sicherlich mit ordentlich Wut im Bauch für einen aussichtslosen Kampf um Spitzenplätze. Doch als WM-Führender benötigt man Punkte und vielleicht geht da noch was, so der Grundgedanke für seine Aufholjagd.

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Im weiteren Verlauf des Rennens war der neue Abschnitt Udo’s Playground – ein ansteigender Steingarten – die nächste harte Nuss für die führende Gruppe um Lettenbichler, Walkner und Roman. Lettenbichler konnte anschließend beim Carl’s Dinner seinen Vorsprung sogar ausbauen, während Roman einen schwächer werdenden Walkner überholte und auf den zweiten Platz vorrückte.

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Da die letzten Abschnitte wissentlich immer härter und schneller wurden, war der Kampf um den Sieg zwischen Manni und Mario in die heiße Phase übergegangen. Zeitweise waren kaum Sieg entscheidende Manöver möglich, aber Manni behielt immer die Übersicht und die Führung und setzte sich schlussendlich nach drei Stunden Fahrzeit einen denkwürdigen, aber auch nur dreiminütigen Vorsprung gegenüber Mario Roman, durch.

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Hinter diesen Beiden zeigte Trystan Hart bereits bei seinem zweiten Rennen beim Iron Giant ein unglaubliches Tempo. Der Kanadier war schon früh unter den ersten fünf, bevor er bei Udo’s Playground auf den siebten Platz zurückfiel. Hart gab bei Carl’s Dinner absolut alles und erreichte erneut die Top 5, bis er sich sogar auf den dritten Platz vorarbeiten konnte. In den letzten Abschnitten von Dynamite und Lazy Noon überquerte Hart die Ziellinie und wurde der erste Kanadier, der beim Red Bull Erzbergrodeo überhaupt auf dem Podium stand.

VIDEO - FULL RACE



Nachdem das Podium komplett war, wurde der Kampf um die Plätze zwischen Bolt und Gomez ausgetragen. Auf dem extrem schwierigen Motorex Highway im Wald lag Gomez vorne, aber Bolt gab nicht auf. Er machte weiter mächtig Druck und fand einen Weg vorbei, um den vierten Platz zu belegen, wobei Alfredo die Top 5 vervollständigte.

Nach einem unglaublichen Start konnte ein erschöpfter Walkner seinen sechsten Platz halten und wurde bestplatzierter Österreicher bei den 26. Ausgaben des Red Bull Erzbergrodeo. Wade Young auf seiner Sherco sicherte sich Platz 7, obwohl er ebenso wie Billy Bolt schon angeschlagen ins Rennen ging.

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Mit einer unglaublichen Fahrt und seinem ersten Finish beim Red Bull Erzbergrodeo war Matthew Green von Rigo Racing der achte und letzte Finisher des diesjährigen Rennens. Das Ergebnis macht ihn zum besten Junior des Red Bull Erzbergrodeo 2022 und sicherlich zum größten Nachwuchstalent im Hardenduro überhaupt.

Für seine Fans lieferte die Hardenduro-Legende Graham Jarvis eine der unglaublichen Comeback-Geschichten des Tages. Nachdem er nach einer Stunde von der Startlinie aus als Letzter wieder ins Rennen ging, raste Graham schon zum CP21 Carl’s Dinner und belegte damit einen unglaublichen 18. Platz.

Die FIM Hardenduro World Championship geht mit der vierten Runde bei Red Bull Abestone in Italien vom 8. bis 10. Juli weiter.

ONBOARD - Manni Lettenbichler



Manni Lettenbichler: „Oh, ich bin definitiv erschöpft. Ich musste so hart pushen, aber ich bin total überglücklich. Der Sieg bei diesem Rennen stand schon immer auf der Wunschliste. Ich war ein paar Mal nah dran, aber jetzt ist es geschafft, es ist abgehakt! Das ganze Rennen war so stressig, besonders weil Mario auch in der zweiten Hälfte so nah dran war. Als erster Fahrer auf dem Motorex Highway gab es keine Linie und ich musste zwischen den Bäumen hindurch zirkeln. Ich musste einfach weitermachen. Ich bin aber so begeistert. Ich habe immer gesagt, ich will noch eine Trophäe ins Lettenbichler-Haus holen und jetzt habe ich es endlich geschafft!“

Mario Roman: „Es war super hart. Wir waren viele Abschnitte miteinander gefahren, aber es gab viele Überraschungen zu bewältigen. Es war wahrscheinlich die härteste Ausgabe, die ich je gemacht habe. Manni und ich waren die ganze Zeit dicht beieinander und bei Dynamite waren es fast 20 Meter, aber ich konnte die Lücke nicht schließen. Er ist ein tolles Rennen gefahren. Ich habe am Montag leider meinen Großvater verloren, deshalb möchte ich ihm dieses Ergebnis widmen.“

Trystan Hart: „Auf dem Abschnitt vor Carl’s Dinner habe ich einen großen Fehler gemacht und bin ungefähr auf den achten Platz zurückgefallen. Ich dachte, meine Chancen seien ausgeschöpft. Als ich zu Carl’s Dinner kam, wusste ich, dass ich dort nachlegen musste, wenn ich noch ein gutes Ergebnis wollte. Aber das hat mich sehr mitgenommen und ich war erschöpft, als ich diese Sektion erledigt hatte. Ich war nicht wahnsinnig müde, aber ich hatte so starke Krämpfe in meinen Beinen. Auf dem Podium zu stehen, ist ein großartiges Ergebnis für mich. Ich wollte Kanada unbedingt auf die Landkarte des Hardenduros bringen!“

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Results: Round 3 - Red Bull Erzbergrodeo FINISHER

  1. Manuel Lettenbichler (KTM) 2:58:51;
  2. Mario Roman (Sherco) 3:02:17;
  3. Trystan Hart (KTM) 3:11:53;
  4. Billy Bolt (Husqvarna) 3:18:25;
  5. Alfredo Gomez (GASGAS) 3:20:30;
  6. Michael Walkner (GASGAS) 3:40:32;
  7. Wade Young (Sherco) 3:55:13;
  8. Matthew Green (KTM) 3:55:54…
Meisterschaftsstatnd nach drei Rennen
  1. Billy Bolt (Husqvarna) 45pts; 
  2. Mario Roman (Sherco) 43pts;
  3. Manuel Lettenbichler (KTM) 40pts;
  4. Graham Jarvis (Husqvarna) 37pts;
  5. Teodor Kabakchiev (KTM) 35pts;
  6. Alfredo Gomez (GASGAS) 33pts;
  7. Wade Young (Sherco) 32pts;
  8. Michael Walkner (GASGAS) 29pts;
  9. David Cyprian (KTM) 16pts;
  10. Matthew Green (KTM) 16pts
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Bilder: Erzbergrodeo, Gepa Pictures




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