Die Deutschen Fahrer und Fahrerinnen haben die technische Abnahme hinter sich gebracht und die Motorräder aller Teilnehmer stehen im Parc ferme.
Der wird aber noch weiter wachsen, da noch nicht alle Nationen schon abgegeben haben ...
Startbereit: Das Trophy-Team!
Mit technischen Problemen kämpften noch drei deutsche Fahrer: Junior-Trophy-Pilot Yanik Spachmüller verpasste seiner erst 4 Stunden alten 250er Viertakt-KTM einen neuen Kabelbaum, da man auch bei KTM dem Fehler auch nach intensiver Suche nicht auf die Schliche kam.
Beta-Fahrer Florian Ebener versuchte seinen guten Dämpfer vom 2019er Modell in seine neue 202034 zu montieren - das Teil passte zwar, aber war in der Kombination zu lang, so dass das Motorrad hinten viel zu hoch stand. Ein Besuch bei Beta-Boano löste das Problem mit einem neuen Dämpfer und einigen kleineren Änderungen um das Motorrad vom Rennteam einsatzfähig zu machen.
Bei Robin Thelen hatte sich das Bremslicht just zur technischen Abnahme verabschiedet. Es dauerte erstmal eine Weile, bis die defekte Sicherung als Fehlerquelle gefunden worden war, doch sowohl in seinem Fall, als auch bei Spachmüller leistete das KTM-Support-Team vor Ort die beste Unterstützung.
Die Junior-Trophy bei der technischen Abnahme
Ein eher unwürdiges und peinliches Geschiebe und Gezerre gab es um einen der wichtigsten Posten im Deutschen Team: Der offizielle Jury-Delegierte ist der einzige Vertreter der Nation, der die Belange von Fahrern und Teams gegenüber dem Veranstalter ansprechen und durchsetzen kann: Egal ob der unberechtigte Vorwurf wegen fremder Hilfe, die falsche Zuordnung von (Straf-)Zeiten, von allem was auf einer Sechstagefahrt eben passieren kann.
In den vergangen Jahren war dieser Posten immer vorbildlich von Steffi Schmidt ausgeübt worden. Doch zu Saisonbeginn dieses Jahres hatte der DMSB den neuen Enduro-DM-Pflichtkommisar Frank Wiegmann für diese Aufgabe nominiert, obwohl Wiegmann bisher noch nicht im deutschen ISDE-Team aktiv gewesen war. Doch der Ostwestfale sagte schon bald ab, stand aus beruflichen Gründen ohnehin nicht zur Verfügung.
Mit einer Sondergenehmigung wollte der DMSB nun den Enduro-Fachausschuss-Vorsitzenden und Delegationsleiter Wilfried Meine ohne die nötige Lizenz nominieren. Doch die FIM vergab keine Ausnahme, FIM-Enduro-Kommissions-Präsident John Collins veranstaltete aber noch in letzter Minute ein Lizenz-Seminar für andere Nationen, damit diese noch einen Vertreter lizensieren konnten, was auch rege Nachfrage gehabt hatte.
Als letzten Notnagel nominierte man kurzfristig, vier Tage vor dem Start, Hans-Werner Müller, den meisten Lesern als Zeitnehmer der Enduro-DM bekannt. Der hat zwar die richtige Lizenz und wollte eigentlich nur als Tourist vor Ort seinen Urlaub zu verbringen und war auch auch in keinster Weise in die Teamstruktur vor Ort eingebunden. Tatsächlich hatte man ihm aber bei der Anfrage vom DMSB gleichzeitig in Aussicht gestellt, dass man seine gesamten Reisekosten übernehmen würde. Keiner der oben erwähnten Kandidaten hatte sich aus eigenen Stücken beim DMSB gemeldet oder angefragt, ob er denn diesen Posten haben könne.
Warum hat man nicht einfach weiter mit Steffi Schmidt, die bislang erfolgreiche Zusammenarbeit fortgesetzt? Das bleibt (nicht nur) dem Autor dieser Zeilen rätselhaft: Schmidt ist nach wie vor im ISDE-Team aktiv und auch in Portugal vor Ort tätig und hat außerdem in ihrer jahrelangen Arbeit die nötige Erfahrung und die hilfreichen Kontakte erworben.
Unter Wert präsentiert sich der Veranstalter mit der Planung von Strecken und Sonderprüfungen. Üblicherweise hat Pedro Mariano, der permanente Race-Direktor des Enduro-GP, in Portugal jedes Jahr einen Enduro-WM-Lauf und schon zwei Sixdays in der jüngeren Vergangenheit organisiert. Augenfälligste Änderung ist die Absage des Abschluss-Motocross auf der großen Cross-Strecke Cortelha Salir. Doch dort hatte man wohl vorher den Termin nicht Nachgefragt oder Reserviert und nun will man auf dem Gelände des Algave Racing-Resorts, wahrscheinlich auf der Kartstrecke, noch eine Cross-Strecke bauen. Tatsächlich hat man ohnehin schon vier Sonderprüfungen auf das Gelände rund um die Straßenrennstrecke ausweichen lassen müssen.
Vom Teamhotel der deutschen Mannschaft hat man nun den Blick direkt auf zwei Endurotests. (Bild unten)
Weil Mariano der Veranstalter ist, kann er nicht gleichzeitig der offizielle Race-Direktor sein und deshalb hat der Deutsche Heiner Schmidt diese wichtige Funktion inne.
Zum Live-Timing ab Montag, dem 11.11.2019: Hier klicken (LINK)
Traditioneller Metzeler-Reifenservice von Wolfgang Butzner, der mit seinen 78 Jahren immer noch aktiv ist.
