Aber die deutsche Damen-Trophy holte sich mit dem Vizetitel mehr als nur einen Achtungserfolg, zumal Maria Franke die schnellste Dame der Welt wurde und damit sogar die amtierende Weltmeisterin Jane Daniels schlug.
Beim Abschluss-Cross blieb sie zwar 6,72 Sekunden hinter ihrer direkten Konkurrentin vor Ort, Brandy Richards aus den USA, zurück, doch in der Gesamtwertung aller sechs Tage hatte die Deutsche doch noch über eine Minute Vorsprung!
Erneuter Tagessieg für den Spanier Josep Garcia mit der "kleinen" 250er, der hier zeigt, dass man auch auf dem Asphalt driften kann. Allerdings reichte es für seine Trophy nur für den vierten Platz-
Schon mit der Zielankunft von Taylor Robert und Kailub Russel in der E2-Klasse brach bei den Amerikanern der große Jubel aus: Sie hatten die Trophy gewonnen und waren von den Australiern nicht mehr einzuholen. Ryan Sipes hatte in der E1-Klasse schon den Grundstock gelegt und Grant Baylor war noch die Kirsche auf der Torte obendrein.
Einer solchen Mannschaftsleistung konnte keine andere Nation etwas entgegensetzen und so ging die Trophy nach 2016 wieder zurück in die USA.
Als Titelverteidiger hatte Australien zwar nicht aufgegeben, doch nachdem sie zur Halbzeit der Sixdays die Führung abgeben mussten, kamen sie nicht mehr vorbei.
Auf dem dritten Platz landeten die Italiener, obwohl sie mit Matteo Cavallo schon am vierten Tag einen technischen Ausfall gehabt hatten.
Eine hervorragende Leistung erbrachte Eddi Hübner (Bild oben): Seinen Lauf konnte er nicht nur gewinnen, sondern wurde sogar in der Addition aller Fahrer und aller Läufe Fünfter in seiner Klasse und 13. in der Gesamtwertung! Damit war er an diesem Tag klar der beste Deutsche im Feld.
Am Ende der siebente Platz für die deutsche Trophy, der sicherlich auch auf die gute Stimmung im Team zurückzuführen war. Die vier Fahrer traten nicht nur als Team gemeinsam auf, sondern fühlten sich offensichltich auch so. An dieser Stelle hatte Mannschaftsbetreuer Christoph Lessing offensichtlich beste Arbeit geleistet.
Gute fahrerische Leistung auch von Yanik Spachmüller, der einzig verbliebene Junior-Trophy-Fahrer.
Die deutschen Damen holten sich hinter den Amerikanerinnen den Vize-Weltmeistertitel. Dabei wurde Maria Franke (rechts im Bild) die schnellste Damen der Welt und Anne Borchers (links im Bild) wurde in einem Jahr sowohl Vize-Meisterin im Motocross der Nationen und Vizemeisterin bei der ISDE. Selina Schittenhelm (Mitte im Bild) kämpfte sich täglich unter Schmerzen ins Ziel, denn schon am ersten Tag hatte sie sich bei einem Sturz das rechte Handgelenk verletzt. "Auf den Abfahrten konnte ich manchmal, vor lauter Schmerzen, nicht mal mehr die Vorderradbremse ziehen," gestand die KTM-Fahrerin anschließend.
Die britischen Damen, die den dritten Platz belegten, hatten von ihrer Föderation keine Unterstützung. Ihrem Teammanager wurde wörtlich gesagt, dass das rausgeschmissenes Geld sei, die würden doch sowieso nicht ins Ziel kommen.
Tatsächlich aber kamen nicht nur Weltmeisterin Jane Daniels, sondern auch ihre Mitstreiterinnen Nive Holmes und Rosie Rowett ins Ziel. Das konnte man von der Trophy und der Junior-Trophy nicht behaupten: Mit drei Ausfällen belegte die britische Trophy den letzten Platz und die Junior-Trophy landete mit einem Ausfall nur auf dem zehnten Rang!
Maria Franke als die schnellste Enduro-Dame der Welt bei den ISDE in Portugal
Obwohl das Abschluss-Cross auf der Kartstrecke des Autodroms gefahren wurde, war es doch viel weniger Asphalt, als vorher angenommen: Nur eine einzige langezogene Kurve war Bestandteil der Strecke, sonst wurde auf dem Brachland zwischen den Asphaltbändern gefahren. Dort wo die Kartstrecke überquert werden musste geschah das im rechten Winkel, um möglichst wenig Gefahrenstellen zu schaffen.
Selbst einen kleinen Sprunghügel hatte man im Verlauf der Woche dort aufgeschoben, der sich als absolut hart und stabil erwies, ohne irgendwelche Spurrillen aufzuweisen.
Ein wenig eskalierte es bei der Siegerehrung, und zwar nicht nur die vielen "USA, USA, USA"-Rufe, sondern nach der Ehrung der Junior-Trophy versuchten die Australier direkt neben dem Podium anscheinend ihre Motorräder durch Drehen in den Drehzahlbegrenzer und Burnourts zu ermorden - allerdings hielten die erstaunlich lange durch. Auch als die Amerikaner die vier Motorräder der Trophy vorfuhren, passierte das am Drehzahlbegrenzer und in einem Falle auch ohne Auspuff ...
Endergebnisse nach 6 Tagen
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Auch in der Vintage-Trophy ging der Vizetitel an die deutschen Fahrer mit Jens Oestreich, Uwe Weber und Johannes Steinel!
Übrigens war der Start von Tobias Auerswald auf der alten Husqvarna bei der Vintage-Trophy ein Geburtstagsgeschenk von Vater und Bruder gewesen ...
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Auf Wiedersehen Angus Heidecke
Hiermit verabschieden wir uns von einem guten Fahrer, der uns in der DEM viel Freude bereitet hat und der schnellste Deutsche bei diesen Sixdays war: Angus Heidecke sagte, dass dies sein letztes Rennen sei und er den Helm jetzt an den Nagel hängen würde.
Der Quereinsteiger war sicherlich für die deutsche Enduro-Szene eine Bereicherung - und wir sagen an dieser Stelle trotzdem "Auf Wiedersehen"
Wenn verrückte Engländer mit ihren kleinen aber lauten Pit-Bikes und schweren Mänteln über den Parcour fahren, dann sind es die schon legendären "Sheep Skull Riders" von der Isle of Man. Keine reinen Spaßvögel, auch wenn die immer viel Spaß und Bier haben, sondern alles ehemalige ISDE-Fahrer.