Die Trophy der USA konnte ihren Vorsprung vor Australien um weitere 15 Sekunden ausbauen.
Kailub Russell führt mit der amerikanischen Trophy
Trotz des technisch bedingten Ausfalls von Matteo Cavallo konnten sich die Italiener auf dem dritten Platz behaupten.
Pech allerdings für die deutsche Trophy: unerklärlicherweise wurde die gestrige Sonderprüfungszeit von Cristobal Guerrero nachträglich korrigiert. Eigentlich hatte der Spanier viele Minuten verloren, als er mit der Maschine in einem Drahtzaun hängen geblieben war. Doch nun wird eine andere Zeit berechnet und auch seine Verspätung an der Zeitkontrolle wurde gelöscht.
Damit rutschte die spanische Trophy vor die Deutschen, die nun um den siebenten Platz kämpfen. Da drücken von hinten die Schweden, doch der kleine Abstand konnte von 14 Sekunden auf 21 Sekunden ausgebaut werden. Entscheidenden Anteil daran hatte sicher erneut Angus Heidecke, der zu einem echten Endurofahrer mutiert ist: Klaglos fährt er die schnellsten Zeiten, ist in seiner Klasse schon auf den fünften Platz vorgerückt und zeigt sich immer noch topfit. Aber ohne die geschlossene Mannschaftsleistung dahinter wäre das nicht möglich. Tatsächlich geben sich Eddi Hübner, Robert Riedel und Björn Feldt nicht viel. "die sind immer beisammen, als ob sie einen Klassenausflug machen würden," meinte einer der Teambetreuer mit einem Augenzwinkern.
Der letzte Junior: Yanik Spachmüller
Erneutes Pech für die deutsche Junior-Trophy: Als zweiter Fahrer kam nun auch Jan Allers aus der Wertung. Nach einem Stopp wollte das Motorrad nicht wieder anspringen und Allers schraubte über 40 Minuten, bevor er mitten auf der Strecke das elektrische Problem reparieren konnte. Doch damit hatte er an der nächsten Zeitkontrolle das erlaubte Limit überschritten und konnte/musste vorzeitig aufhören.
Bleibt Yanik Spachmüller als Einzelfahrer am Start und ist 24. in der E1-Klasse der Trophy- und Junior-Trophy-Fahrer.
Bei den Damen konnte Maria Franke (Bild oben) erneut mit deutlichem Vorsprung die Tageswertung gewinnen. Und die Deutsche Mannschaft ist schon wieder auf den zweiten Platz vorgerutscht, was zum Einen vor allen Dingen auch Anne Borchers zu verdanken ist: Wie ein Stehaufmännchen zog sie nach dem gestrigen Rückschlag diesmal wieder ihre schellen Runden und bringt das Team nach vorne, wobei sie weiß, unnötige Risiken zu vermeiden.
Im Hintergrund kämpft sich Selina Schittenhelm immer noch in Wertung als wertvolle Versicherung für die beiden Fahrerinnen vorne. Auch wenn die KTM-Fahrerin noch mehr als in Chile an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit geführt wird, kommt für sie ein Aufgeben nicht in Frage.
Im Moment belastet das Team immer noch die vier Strafminuten für zu frühes Stempeln von Borchers, über die in der Jury noch keine Entscheidung getroffen wurde. Sollten die annuliert werden, wäre das Team bereits auf dem zweiten Rang! Aber auch so sind die Fahrerinnen wahrscheinlich noch in der Lage in den verbliebenen zwei Tagen die über drei Minuten Rückstand zu den Engländern noch einzuholen. Heute wurde Spanien ebenfalls schon aus eigener Kraft überholt.
Zum Anderen profitierten die deutschen Damen auch davon, dass bei den Australierinnen (Die Titelverteidiger waren gestern noch Zweite) mit Tayla Jones die zweite Damen vorzeitig aufgeben musste und deren Trophy nur wirklich ausgefallen ist.
Der Stand auf dem zweiten Platz ist das bereinigte Ergebnis der gestrigen unberetigten Strafzeiten, die Borchers und Schittenhelm kassiert hatten.
Maxi Hahn (Bild oben) war nicht nur schnellster deutscher Clubfahrer, sondern auch ein echter Kavalier: Auf der Etappe stürzte vor ihm eine Dame und Hahn half ihr nicht nur das Motorrad aufzuheben, sondern gab auch noch die nötige Anschubhilfe
Trotz des immer schwieriger werdenden Geländes und dem Regen erreichten noch 424 von insgesamt 457 gestarteten Fahrern aller Klassen das Ziel in Wertung. In der zweiten Runde wurden den Damen und den Clubfahrern noch eine zusätzliche Pause von 15 Minuten eingeräumt: In einer Sonderprüfung war es nach einem Sturz zu einem Einsatz der Sanitäter gekommen und die Prüfung musste angehalten werden. Die wartenden Fahrer wären sonst unverschuldet zu spät an die Zeitkontrolle gekommen, deshalb wurden diese zusätzliche Zeit angegeben.
Doch die langen Fahrzeiten zehren allenthalben an den Kräften und dem Material. Rund 100 Fahrer beendeten den Tag mit Strafzeiten und am Ende der Kräfte.
Über 50 Fahrer (incl. Vintage) muss die Boxencrew unter der Container-Leitung von Peter Überschär betreuen. Eigentlich viel zu viele, schon bei den Sixdays in Deutschland hatte man deshalb zwei Betreuer-Teams gebildet.
Mehr als nur ein Tankwart: Peter Überschär, der Leiter der Boxencrew
Über 50 Fahrer (incl. Vintage) muss die Boxencrew unter der Container-Leitung von Peter Überschär betreuen. Eigentlich viel zu viele, schon bei den Sixdays in Deutschland hatte man deshalb zwei Betreuer-Teams gebildet.
Aber die Crew hat die gesamte Technik trotzem im Griff und in dem Bewirtungszelt von Heinz Theilacker geht es zeitweise wie in einer Hotelküche zu, wenn die Fahrer nach dem Wettbewerb ihren ersten Imbiss bekommen.
Ergebnisse nach 4 Tagen
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Äußerst harte Bedingungen herrschten für die Vintage-Fahrer, denn das Gelände war für die alten Motorräder eigentlich eine Spur zu hart und der Regen hatte das nicht einfacher gemacht.
Am Ende waren nur noch 35 Fahrer von 115 gestarteten Teilnehmern in Wertung.
Der Beschleunigungstest, der direkt vor der Rückkehr in den Parc ferme ausgetragen werden sollte wurde vorzeitig abgebrochen: Ein Teilnehmer, der Italiener Piereluigi Mattioli, war am Herzinfakt verstorben. Nicht beim Beschleunigungstest, aber im Rahmen des Wettbewerbes.
Am Ende wird wahrscheinlich Uwe Weber bester Deutscher Fahrer des Tages, doch zum Zeitpunkt dieses Beitrages waren die Endergebnisse noch nicht online.
Alle Ergebnisse und das Live-Timing für die Vintage-Klasse: Hier klicken (Link)